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Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung

Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung

Titel: Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc-Oliver Bischoff
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ist das?
    F:Antworten Sie bitte auf die Frage.
    A:Sie kommt mir nicht bekannt vor.
    F:Kennen Sie sie oder nicht?
    A:Vielleicht bin ich ihr flüchtig begegnet?
    F:Wo könnte das gewesen sein?
    A:Keine Ahnung. Irgendwo in der Stadt.
    F:Im Bahnhofsviertel?
    A:Möglich.
    F:Gehen Sie öfter ins Bahnhofsviertel?
    A:Selten. Dazu fehlt mir das Geld.
    F:Waren Sie in den letzten vier Wochen dort?
    Der Beschuldigte beantwortet die Frage nicht.
    F:Waren Sie in den letzten vier Wochen dort?
    A:Ich kann mich nicht erinnern.
    F:Wo waren Sie am Abend des dritten März?
    A:Ich kann mich nicht erinnern.
    F:Es gibt Zeugen im Bahnhofsviertel, die haben ein besseres Gedächtnis als Sie. Denken Sie noch einmal nach.
    Der Beschuldigte denkt nach.
    A:Ich glaube, ich war dort.
    F:Wo genau?
    A:In einer Kneipe.
    F:Was haben Sie dort gemacht?
    A:Na was wohl? Ich habe etwas getrunken.
    F:Wie lautete der Name des Lokals?
    A:Den habe ich vergessen.
    F:In welcher Straße befand sich das Lokal?
    A:In der Elbestraße.
    F:Waren Sie allein dort?
    A:Ja.
    F:Sie sind also allein gekommen und gegangen?
    A:Ich bin allein gekommen.
    F:Und?
    Der Beschuldigte verlangt Zigaretten, Kaffee und eine Pause.
    Die Vernehmung wird für 10 Minuten unterbrochen.
    F:Sie sagten, Sie wären allein in das Lokal gekommen. Wie ging es dann weiter?
    A:Ich habe etwas getrunken, dann bin ich wieder ge-gangen.
    F:Allein?
    A:Mit einem Typen.
    F:Wie hieß der Mann?
    A:Mustafa? Keine Ahnung, man hat uns nicht vorgestellt.
    Der Beschuldigte lacht.
    F:Warum haben Sie das Lokal gemeinsam verlassen?
    A:Das war Zufall. Wir sind einfach gleichzeitig gegangen.
    F:Wohin?
    A:Nirgends. Das sagte ich doch schon. Wir haben uns getrennt.
    F:Wohin sind Sie anschließend gegangen?
    A:Nach Hause.
    F:Ohne Umweg nach Hause oder haben Sie noch einen Zwischenstopp eingelegt?
    A:Direkt nach Hause.
    F:Und wie erklären Sie sich, dass Sie um null Uhr dreißig von einer Polizeistreife in der Elbestraße aufgegriffen und nach Hause gebracht wurden?
    Der Beschuldigte schweigt.
    F:Das passt für mich nicht zusammen. Oder wollen Sie mir erzählen, Sie seien später noch einmal von zu Hause ins Bahnhofsviertel gefahren?
    Der Beschuldigte schweigt.
    F:Wohin sind Sie mit dem Mann gegangen, Herr Kan-ther?
    A:Ich weiß es nicht mehr. Ich hatte ziemlich viel getrunken.
    F:Der Mann sagt, er hätte Sie mitgenommen.
    A:Sagt er das? Glauben Sie jedem dahergelaufenen Zuhälter?
    F:Woher wissen Sie, dass er Zuhälter ist?
    Der Beschuldigte gibt keine Antwort.
    F:Ich glaube dem Mann. Ihnen glaube ich nicht. Sie versuchen seit einer knappen Stunde, sich herauszuwinden. Sie antworten ausweichend oder lügen mich an.
    A:Das ist eine Unterstellung. Warum sollte ich das tun?
    F:Weil Sie Angst haben. Manche Menschen rücken mit der Wahrheit heraus, wenn Sie Angst haben. Andere lügen. Sie lügen, weil Sie etwas zu verbergen haben.
    Der Beschuldigte schweigt. KHK Hartmann legt ihm ein zweites Bild vor, auf dem das Opfer Natalia Pawlenko zu sehen ist.
    A:Ich kenne diese Frau nicht.
    F:So kommen wir nicht weiter, Herr Kanther. Soll ich Ihnen sagen, wo Sie stehen? Aufgrund von Zeugenaussagen wissen wir, dass Sie am betreffenden Abend Kunde in jenem illegalen Bordell waren, in dem Elena Pawlenko anschaffen ging. Wenige Stunden später wurde die Frau tot aufgefunden. Wir vermuten, dass sie in einer Art sexuellem Wahn getötet wurde. Sie wurden nachts betrunken randalierend in der Nähe aufgegriffen. Sie lügen uns über ihre Bekanntschaft zu Frau Pawlenko an.
    Der Beschuldigte schweigt zu den Ausführungen.
    F:In Ihrer Wohnung haben wir einige verdächtige Dinge gefunden: Unmengen leere Medikamentenschachteln von Antipsychotika. Ein Manuskript, in dem im Detail beschrieben wird, wie Elena Pawlenko und ihre Schwester Natalia erwürgt und aufgehängt werden. Die Beschreibungen in dem Text sind sehr authentisch, das hat uns der Rechtsmediziner bestätigt. Genau wie vor zwanzig Jahren. Da gab es auch tote Prostituierte, erwürgt und aufgehängt, damit die Polizei es für Selbstmord hält. Auch damals gab es ein Manuskript von Ihnen. Aus dem ein erfolgreiches Buch wurde.
    Der Beschuldigte unterbricht KHK Hartmann.
    A:Das mit dem Manuskript kann ich erklären.
    F:Erklären Sie.
    A:Der Text stammt von einem Autorenkollegen. Ich redigiere ihn lediglich.
    F:Sie überarbeiten das Manuskript eines Kollegen und dabei handelt es sich um eine Fortsetzung Ihres eigenen Buches? Erwarten Sie, dass ich das glaube?
    A:Sie können in meinem Computer

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