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Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung

Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung

Titel: Tödliche Fortsetzung - Bischoff, M: Tödliche Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc-Oliver Bischoff
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Gedanken schnell wieder. Mit so etwas hatten sich Kollegen ihre Karriere ruiniert.
    Am späten Nachmittag stand er erschöpft in einer kleinen Eckkneipe. Der Barkeeper, ein Glatzkopf, polierte Gläser. Richter bestellte ein Bier und fragte scherzhaft, warum Barmänner eigentlich immer Gläser polierten.  
    Der schüttelte verwundert den Kopf. »Wieso wollen das eigentlich plötzlich alle wissen?«, erwiderte er.
    Richter sah ihn verständnislos an.
    »Vor zwei Wochen hat mir ein Typ genau dieselbe Frage gestellt.«
    Der Polizist lachte. »Na ja, im Fernsehen sieht man immerzu Barkeeper Gläser polieren. Ich hab mich gefragt, wer hier wen imitiert.« Er leerte sein Glas. Dann bezahlte er und verließ das Lokal.  
    Erst draußen auf dem Gehweg fiel ihm ein, dass er etwas vergessen hatte. Er ging noch einmal zurück, hielt dem Barkeeper das Bild von Kanther hin und fragte ihn, ob er den Mann schon einmal gesehen habe. Nicht dass er irgendetwas erwartet hätte. Umso mehr überraschte ihn die heftige Reaktion seines Gegenübers.
    Der Barmann sah sich argwöhnisch im Raum um. »Willst du mich verarschen? Ist das so eine Versteckte-Kamera-Scheiße?«
    Richter sah verdattert drein. Wovon sprach der Mann?
    »Na, das ist genau der Typ. Der mich gefragt hat, warum Barkeeper ständig Gläser polieren.«
     
    Der Barmann aus Börnies Eck hatte sich nicht auf den genauen Tag festlegen wollen, erklärte Richter Nora wenig später am Telefon. Aber er erinnerte sich, dass Kanther gemeinsam mit einem Kerl, der dem rumänischen Schlepper verdächtig ähnlich sah, ziemlich angetrunken das Lokal verlassen hatte.
    *
    Die Besuchszeit in der JVA war seit Stunden beendet. Aber Nora hatte dem Leiter der Haftanstalt deutlich gemacht, dass die Sache keinen Aufschub duldete. Wenige Minuten später saßen Richter und sie in einem Besucherzimmer dem Rumänen gegenüber.  
    Er hatte sie schon einmal auflaufen lassen. Aber dieses Mal hatte Nora mehr Glück.  
    Sie konnte ihn davon überzeugen, dass Elenas Tod zwar rein gar nichts mit seinem Problem zu tun hatte, dass seine Hilfe sich jedoch strafmildernd für ihn auswirken könnte. Sehr strafmildernd.
    Der Mann sah das Bild lange an. »Ist dicker heute. Viel dicker«, sagte er schließlich.  
    Und dann erzählte er ihr, wo er Kanther an jenem Abend vor zwei Wochen aufgegabelt und wohin er ihn gebracht hatte.
     
    Noch im Auto rief Nora Dr. Keitel an und erwirkte einen Durchsuchungsbeschluss für Kanthers Wohnung.  
    Richter organisierte eine Streife mit zwei weiteren Kollegen, die sie bei der Festnahme unterstützen sollten.  
    Es war schwer einzuschätzen, wie gewalttätig der Verdächtige war. Auf Richter hatte er keinen aggressiven Eindruck gemacht, aber bei einem zwei Meter großen, beleibten Mann konnte man nie wissen. Sie gingen lieber auf Nummer sicher.
    Richter sollte die Festnahme leiten, in Fällen wie diesen genoss es Nora, einen männlichen Kollegen vorzuschicken.
    Die Haustür war zum Glück nur angelehnt. Kanthers Wohnung lag im dritten Stock und verfügte weder über einen Balkon noch über eine sonstige Fluchtmöglichkeit. Also erlaubten sie sich zu klingeln.
    Nora hörte schwere Schritte hinter der verschlossenen Wohnungstür.  
    Jemand öffnete die Tür der Nachbarwohnung. Ein Augenpaar lugte neugierig durch den schmalen Spalt.  
    Die Polizistin drehte sich um und die Tür wurde hastig wieder geschlossen.
    Kanther öffnete. Er wirkte völlig perplex. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, sie so bald wiederzusehen.
    »Herr Kanther«, sagte Richter, »Sie sind des Mordes an Elena Pawlenko dringend verdächtig. Packen Sie eine Tasche mit dem Nötigsten, wir nehmen Sie zur Vernehmung mit ins Präsidium. Sie sind festgenommen.« Richter drehte sich zu Nora um. »So etwas wollte ich immer schon mal sagen!«, flüsterte er.
    Nora schüttelte belustigt den Kopf. »Dann hätten Sie nicht zur Revision gehen sollen. Passen Sie lieber auf Kan-ther auf!«
    Aber der Schriftsteller lieferte keinen Anlass zur Besorgnis. Er stand leichenblass und wie gelähmt im Flur. Die Beamten drängten sich an ihm vorbei in die Wohnung.  
    Nora ergriff das Wort. »Wir haben außerdem einen staatsanwaltlichen Durchsuchungsbeschluss. Wir werden uns also ein wenig in Ihrer Wohnung umsehen.« Sie wies auf einen der beiden Streifenpolizisten. »Mein Kollege geht mit, wenn Sie packen.«  
    Kanther ging in Begleitung zuerst in sein Schlafzimmer und dann ins Badezimmer, um eine kleine Reisetasche mit

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