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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatten, sahen Sean und Janet jetzt wieder erste Zeichen der Zivilisation. Zunächst waren es nur vereinzelte, einsam gelegene Feriensiedlungen, dann wurde die Straße wieder vierspurig. Bald wich das Riedgras Einkaufszentren, Tankstellen, Supermärkten und Minigolf-Plätzen, die genauso häßlich waren wie die auf der anderen Seite.
    »Ich habe gehört, Naples soll ziemlich nobel sein«, sagte Janet. »Aber das hier sieht nun kein bißchen schick aus.«
    »Laß uns mit unserem endgültigen Urteil warten, bis wir an der Golfküste sind«, meinte Sean.
    Die Straße machte unvermittelt eine Biegung nach Norden, und das heillose Durcheinander von wildwuchernden Schildern und Gewerbegebieten setzte sich fort.
    »Ich frage mich wirklich, wie so viele Einkaufszentren auf einem Haufen überleben können«, meinte Janet.
    »Das ist eines der Rätsel der amerikanischen Kultur«, erwiderte Sean.
    Mit der Landkarte in der Hand gab Janet die Anweisungen. Als sie links zur Küste abbiegen mußten, warnte sie ihn schon Hunderte von Metern vorher.
    »Das sieht doch schon ein wenig vielversprechender aus«, meinte Sean.
    Nach etwa einer Meile und weiteren landschaftlich reizvollen Ausblicken erhob sich zur Linken der Straße das im mediterranen Stil gehaltene Ritz-Carlton zwischen Mangroven-Bäumen. Die üppig wuchernden, tropischen Palmen und exotischen Pflanzen waren atemberaubend.
    »Endlich daheim!« sagte Sean, als sie vor dem Hotel zum Stehen kamen.
    Ein Mann in blauer Livree und schwarzem Zylinder öffnete ihnen die Wagentüren. »Willkommen im Ritz-Carlton«, sagte er.
    Sie betraten das Hotel durch die überdimensionale Glastür und fanden sich in einem Traum aus poliertem hellrosa Marmor, edlen Orientteppichen und Kristalleuchtern wieder. Auf kleinen Podien unter den riesigen Bogenfenstern wurde eben der Tee serviert. Ein befrackter Pianist spielte verhaltene Weisen auf einem ein wenig abseits stehenden Flügel.
    Sean legte seinen Arm um Janet und schlenderte zur Rezeption. »Ich glaube, hier wird es mir gefallen«, meinte er.
     
    Auf der zweistündigen Verfolgungsfahrt hatte Tom Widdicomb ein wahres Wechselbad der Gefühle durchgemacht. Zunächst hatte es ihn irritiert, daß Janet und ihr Begleiter Miami in Richtung Everglades verlassen hatten. Dann hatte er beschlossen, daß das eine günstige Wendung der Ereignisse war. Falls sie eine Art Wochenendurlaub planten, würden sie unbedacht und unaufmerksam sein. In der Stadt waren die Menschen immer argwöhnisch und auf der Hut. Aber als aus einer Stunde zwei geworden waren, hatte Tom immer öfter ängstlich auf seine Tankanzeige geschaut und war regelrecht wütend geworden. Diese Frau hatte ihm schon so viel Ärger gemacht, daß er sich wünschte, sie würden einfach am Straßenrand halten, um eine Pause zu machen, damit er ebenfalls anhalten, die beiden abknallen und der Sache endlich ein Ende bereiten konnte.
    Beim Einbiegen in die Einfahrt des Ritz-Carlton fragte er sich, ob er noch einen Tropfen Benzin im Tank hatte. Seit gut fünf Meilen zeigte die Tankuhr auf leer.
    Tom mied den Vordereingang und parkte seinen Wagen auf einem großen Parkplatz neben den Tennisplätzen. Er stieg aus und lief die Auffahrt hinauf, bis er den roten Pontiac vor dem Vordereingang stehen sah. Er verlangsamte seine Schritte, umklammerte den Griff des Revolvers in seiner Tasche, ging um den Wagen herum und mischte sich unter eine Gruppe von Gästen, die gerade das Hotel betrat. Er hatte Angst, jemand könne versuchen, ihn aufzuhalten, aber niemand kümmerte sich um ihn. Nervös ließ er seinen Blick durch das luxuriöse Foyer wandern, bis er Janet und ihren Begleiter an der Rezeption stehen sah.
    Seine Wut machte ihn mutig, und er ging direkt auf den Tresen zu und stellte sich neben den Mann. Janet stand direkt neben ihm. Ihr so nahe zu sein jagte einen kalten Schauer über seinen Rücken.
    »Die Nichtraucher-Zimmer mit Meerblick sind zur Zeit leider alle belegt«, erklärte die Concierge gerade. Sie war eine kleine Frau mit großen Augen, goldblondem Haar und einem Teint, der jedem Dermatologen Kopfschmerzen bereitet hätte.
    Sean sah Janet an und hob fragend die Augenbrauen. »Was meinst du?«
    »Wir können ja mal sehen, wie schlimm ein Raucherzimmer ist«, schlug sie vor.
    Sean wandte sich wieder der Concierge zu. »In welchem Stock liegt das Zimmer mit Meerblick?« fragte er.
    »Im fünften«, erwiderte die Frau. »Zimmer 501. Es ist ein wunderschöner Raum.«
    »Okay«, sagte Sean. »Wir

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