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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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werden es mal versuchen.«
    Tom stahl sich leise davon und sagte tonlos »Zimmer 501« vor sich hin, während er zu den Aufzügen ging. Er bemerkte einen schwergewichtigen Mann im Anzug mit einem kleinen Kopfhörer im Ohr. Tom wich ihm aus. Die ganze Zeit über hielt er weiter den Revolver in seiner Tasche umklammert.
     
    Robert Harris stand neben dem Flügel und wußte nicht, was er tun sollte. Wie Tom war er zu Beginn der Verfolgungsfahrt fast euphorisch gewesen. Die Tatsache, daß Tom Janet offensichtlich verfolgte, schien seine anfangs noch vage Theorie zu bestätigen. Aber als die Prozession Miami verlassen hatte, wurde er langsam nervös, vor allem, weil auch er fürchtete, das Benzin könne ihm ausgehen. Außerdem war er halb verhungert. Er hatte am frühen Morgen zum letzten Mal etwas gegessen. Nachdem sie jetzt nach ihrer Fahrt quer durch die Everglades an der Golfküste angekommen waren, begann er an dem Sinn dieser Reise zu zweifeln. Es war bestimmt kein Verbrechen, nach Naples zu fahren, und Tom konnte immer behaupten, niemanden verfolgt zu haben. Niedergeschlagen mußte Harris sich eingestehen, daß er bis jetzt noch keine zwingenden Beweise in der Hand hatte. Es gab bestenfalls eine schwache Verbindung zwischen Tom und dem Überfall auf Janet sowie dem Tod der Brustkrebspatientinnen. Bisher hatte er nur eine Theorie und Vermutungen.
    Harris wußte, daß er warten mußte, bis Tom sich zu einer offenen Aggression gegen Janet hinreißen ließ, und er hoffte, daß jener das auch tun würde. Schließlich ließ sich das offenkundige Interesse Toms an der Krankenschwester auch als spinnerte Obsession abtun. Die Frau war nicht übel. Genaugenommen war sie sogar ziemlich attraktiv und sexy, was auch Harris nicht entgangen war.
    In seinen Shorts und dem T-Shirt kam er sich reichlich fehl am Platz vor, als er sich jetzt am Flügel entlangdrückte, um Tom Widdicomb zu folgen, der an der Rezeption vorbei in einem Flur außer Sichtweite verschwunden war. Schnellen Schritts passierte auch Harris Janet und Sean, die noch immer mit der Anmeldung beschäftigt waren.
    Er sah gerade noch, wie Tom um eine Ecke verschwand. Harris wollte ihm gerade nachsetzen, als er spürte, wie eine Hand seinen Arm packte. Er drehte sich um und sah einen kräftigen Mann mit Kopfhörer im Ohr. Er trug einen schwarzen Anzug, vermutlich, um unter den Gästen nicht aufzufallen. Er selbst war allerdings kein Gast, sondern gehörte zum Sicherheitsdienst des Hotels.
    »Verzeihung«, sagte er, »kann ich Ihnen helfen?« Harris warf einen raschen Blick in die Richtung, in der Tom verschwunden war, bevor er wieder den Wachmann des Hotels ansah, der noch immer seinen Arm gepackt hielt. Er wußte, daß er sich verdammt schnell etwas einfallen lassen mußte…
     
    »Was sollen wir machen?« fragte Wayne. Er saß über das Steuer des grünen Mercedes gebeugt, der unweit des Haupteingangs vom Ritz-Carlton am Straßenrand parkte. Vor ihnen, auf der anderen Seite der Auffahrt, stand die Limousine. Niemand war ausgestiegen, obwohl der livrierte Türsteher mit dem Fahrer gesprochen hatte, der ihm vermutlich einen größeren Schein durch das Fenster gereicht hatte.
    »Ich weiß es, ehrlich gesagt, auch nicht«, erwiderte Sterling. »Mein Instinkt sagt mir, daß wir uns an Tanaka halten sollten, aber die Tatsache, daß Mr. Harris das Hotel betreten hat, macht mir Sorgen. Ich habe keine Ahnung, was er vorhat.«
    »Oha!« stieß Wayne hervor. »Noch mehr Komplikationen.« Die Beifahrertür der Limousine war aufgegangen, und ein makellos gekleideter junger Japaner war ausgestiegen. Er legte ein tragbares Telefon auf dem Wagendach ab und rückte seine dunkle Krawatte zurecht, bevor er das Hotel betrat.
    »Glauben Sie, daß die möglicherweise vorhaben, Murphy umzubringen?« fragte Wayne. »Der Kerl sieht mir schwer nach einem Profikiller aus.«
    »Das würde mich sehr überraschen«, sagte Sterling. »Das ist so gar nicht die japanische Art. Andererseits ist Tanaka auch kein typischer Japaner, vor allem mit seinen Verbindungen zur Yakuza. Und Biotechnologie ist ein extrem lukratives Geschäft geworden. Ich beginne langsam das Vertrauen in meine Fähigkeiten, seine Intentionen zu erahnen, zu verlieren. Vielleicht sollten Sie dem Japaner, der ins Hotel gegangen ist, lieber folgen. Was immer Sie auch tun, sorgen Sie dafür, daß Mr. Murphy keinen Schaden nimmt.«
    Wayne war froh, den Wagen verlassen zu können, und er betrat ohne Umschweife das Hotel.
    Nachdem er

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