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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Waffe losgegangen war, empfunden hatte.
    Nachdem Janet im Bad fertig war, duschte auch Sean kurz. Janet war nach wie vor nicht damit einverstanden, daß sie den Mann mit dem Revolver nicht bei der Polizei angezeigt hatten, und sagte das auch noch einmal, während sie sich schminkte. Aber Sean blieb unbeirrt und meinte nur, daß Robert Harris die Situation bestimmt auch ohne fremde Hilfe im Griff hätte.
    »Wird das nicht einen ziemlich verdächtigen Eindruck machen, wenn wir im nachhinein erklären müssen, warum wir nicht zur Polizei gegangen sind?« beharrte Janet.
    »Wahrscheinlich«, räumte Sean ein, »aber darum wird sich Brian dann auch kümmern müssen. Laß uns einfach eine Weile nicht mehr darüber nachdenken und versuchen, das Wochenende zu genießen.«
    »Nur noch eine Frage«, sagte Janet. »Der Mann sagte etwas davon, daß ich mich nicht einmischen sollte. Was meinst du, was er damit gemeint hat?«
    Sean warf verzweifelt die Hände in die Luft. »Woher soll ich das wissen?«
    »Schon gut«, sagte Janet. »Ganz ruhig. Hast du es noch einmal bei Brian versucht?«
    Sean nickte. »Der Penner ist immer noch nicht zu Hause«, sagte er. »Aber ich habe unsere Nummer hinterlassen. Wahrscheinlich ruft er an, wenn wir beim Essen sind.«
    Als sie fertig waren, verständigte Sean den Parkplatzwächter, um den Wagen vorfahren zu lassen. Beim Verlassen des Zimmers ließ er die Smith and Wesson, von Janet unbemerkt, in seine Tasche gleiten.
    Auf der Fahrt über den Gulf Shore Boulevard Richtung Süden wurde Janet endlich ein wenig ruhiger. Sie hatte sogar wieder Augen für ihre Umgebung und bewunderte die blühenden Bäume am Straßenrand. Außerdem fiel ihr auf, daß es weder Müll noch Graffiti noch Anzeichen von Obdachlosigkeit gab. Die Probleme des großstädtischen Amerikas schienen in Naples, Florida, sehr weit weg zu sein.
    Als sie versuchte, Sean auf einen Baum hinzuweisen, der besonders malerisch in Blüte stand, bemerkte sie, daß er ungebührlich oft in den Rückspiegel schaute.
    »Was ist denn?« fragte sie.
    »Ich halte nach Robert Harris Ausschau«, erklärte Sean.
    Janet drehte sich um, bevor sie wieder ihn ansah.
    »Hast du ihn gesehen?« fragte sie alarmiert.
    Sean schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Aber ich glaube, wir werden trotzdem verfolgt.«
    »Na, super!« meinte Janet. Das Wochenende verlief überhaupt nicht so, wie sie es sich ausgemalt hatte.
    Völlig unvermittelt wendete Sean plötzlich mitten auf der Straße. Ehe sie sich versahen, fuhren sie wieder zurück nach Norden, von wo sie gekommen waren.
    »Es ist der zweite Wagen«, sagte Sean. »Guck mal, ob du die Marke erkennen kannst oder den Fahrer.«
    Zwei Wagen kamen ihnen entgegen, ihre Scheinwerfer schnitten Lichtbahnen in die Dunkelheit. Nachdem der erste an ihnen vorbeigefahren war, bremste Sean, bis auch das zweite Fahrzeug sie passiert hatte.
    »Es ist eine Limousine«, sagte Janet erstaunt.
    »Na, daran sieht man, wie paranoid ich schon bin«, sagte Sean mit einem leicht bekümmerten Unterton. »Das ist jedenfalls bestimmt nicht die Art Wagen, die Robert Harris fahren würde.«
    Ohne jede Vorwarnung wendete Sean erneut, und sie fuhren wieder in ihrer ursprünglichen Richtung.
    »Könntest du mir vielleicht vorher Bescheid sagen, wenn du das nächste Mal eins deiner Kamikaze-Manöver planst?« beschwerte sich Janet, während sie sich wieder richtig hinsetzte.
    »Tut mir leid«, sagte Sean.
    Als sie sich der Altstadt näherten, bemerkten sie, daß die Häuser nach und nach größer und imposanter wurden. In Port Royal selber wurden sie sogar noch luxuriöser, und als sie in die von brennenden Fackeln gesäumte Auffahrt zu Malcolm Betancourts Villa einbogen, verschlug es ihnen vor Ehrfurcht fast die Sprache. Sie parkten den Wagen auf einer Abstellfläche, die als Besucherparkplatz ausgewiesen war und mindestens dreißig Meter vom Haus entfernt lag.
    »Das sieht eher aus wie ein nach Florida verpflanztes französisches Château«, sagte Janet. »Es ist riesig. Was macht der Mann beruflich?«
    »Er ist Manager einer großen kommerziellen Gesellschaft, die Krankenhäuser betreibt«, erwiderte Sean, stieg aus dem Wagen und öffnete Janet die Tür.
    »Ich wußte gar nicht, daß man in der kommerziellen Medizin so viel Geld machen kann«, meinte Janet.
    Die Betancourts waren überaus liebenswürdige Gastgeber. Sie empfingen Sean und Janet wie alte Freunde und neckten sie sogar, weil sie ihren Wagen auf dem Platz für Lieferanten und

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