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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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»Zum Labor, bitte«, sagte er.
    Als sie die Einfahrt verließen, warf Sean einen kurzen Blick zurück auf Brian, der sich in eine sitzende Haltung hochgekämpft hatte. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Verwunderung, Verletzung und Wut.
     
    »Das wurde aber auch Zeit«, nörgelte Kurt Wanamaker, als er, Sterling und Wayne aus dem Vorratsschrank stolperten. Sie waren schweißnaß. Trotz der Air-Condition des Labors war die Temperatur in dem ungelüfteten Schrank unerträglich geworden.
    »Ich habe Sie gerade erst gehört«, erklärte der Techniker.
    »Wir schreien uns schon seit Mittag die Lunge aus dem Hals«, beschwerte sich Wanamaker.
    »Unten hört man praktisch nichts«, sagte der Techniker. »Vor allem, wenn die ganzen Geräte laufen. Außerdem kommen wir so gut wie nie hier hoch.«
    »Ich verstehe trotzdem nicht, wie Sie unser Rufen nicht hören konnten«, grantelte Wanamaker.
    Sterling ging direkt zum nächsten Telefon und rief Dr. Masons Privatnummer an. Er fluchte, als niemand abnahm, und stellte sich vor, daß Dr. Mason einen entspannten Nachmittag in seinem Country Club verbrachte.
    Er legte den Hörer wieder auf die Gabel und überlegte, was er als nächstes tun sollte. Entschlossen drängte er Wanamaker und Wayne, er wolle sofort zum Flughafen gebracht werden.
    Als sie die Treppe hinabstiegen, brach Wayne das angespannte Schweigen. »Ich hätte nie gedacht, daß ein Typ wie Sean Murphy eine Waffe trägt.«
    »Das war unbedingt eine Überraschung«, stimmte Sterling ihm zu. »Meines Erachtens ein weiterer Beleg dafür, daß Sean Murphy eine weit komplexere Persönlichkeit ist, als wir angenommen haben.«
    Als sie auf die Straße traten, geriet Kurt Wanamaker in Panik. »Mein Wagen ist weg!« stöhnte er.
    »Zweifelsohne das Werk von Mr. Murphy«, meinte Sterling. »Er scheint uns eine lange Nase machen zu wollen.«
    »Ich frage mich, wie Murphy und sein Mädchen aus der Stadt hierhergekommen sind«, sagte Wayne.
    »Hinter dem Haus steht ein Motorrad, das niemandem gehört, der hier arbeitet«, sagte der Techniker.
    »Damit wäre diese Frage wohl auch beantwortet«, bemerkte Sterling. »Rufen Sie die Polizei an und geben Sie die Einzelheiten über Ihren vermißten Wagen durch. Da Mr. Murphy ihn genommen hat, dürfen wir wohl davon ausgehen, daß er die Insel verlassen hat. Vielleicht kann ihn die Polizei aufgreifen.«
    »Der Wagen ist ganz neu«, jammerte Wanamaker. »Ich habe ihn erst seit drei Wochen. Das ist ja schrecklich.«
    Sterling biß sich auf die Zunge. Er empfand nichts als Verachtung für diesen hektischen und nervtötenden Glatzkopf, mit dem er fünf unbequeme Stunden lang in einen winzigen Wandschrank gesperrt gewesen war. »Vielleicht könnten Sie einen Ihrer Laboranten bitten, uns zum Flughafen zu fahren«, sagte er und tröstete sich mit dem Gedanken, das dies vermutlich die letzten Worte waren, die er mit dem Mann wechseln mußte.

 
     
    12
     
    Sonntag, 7. März, 14.30 Uhr
     
    Sobald Dr. Mason auf den Parkplatz des Forbes-Zentrums eingebogen war, versuchte Sean, ins Foyer des Forschungsgebäudes zu spähen, um zu sehen, ob sich seit seiner Abfahrt etwas verändert hatte. Doch die Sonne spiegelte sich in den Fenstern, so daß er nichts erkennen konnte, ja nicht einmal wußte, ob am Eingang mittlerweile ein neuer Wachmann Stellung bezogen hatte.
    Erst als sie den Wagen abgestellt und das Gebäude, die Masons immer dicht vor ihm, betreten hatten, sah er, daß in der Tat ein neuer Wachposten seinen Dienst angetreten hatte. Auf dem Namensschild an seiner Brust stand »Sanchez«.
    »Sagen Sie ihm, wer Sie sind, und verlangen Sie seinen Generalschlüssel«, flüsterte Sean, als das Trio sich dem Drehkreuz näherte.
    »Er weiß, wer ich bin«, gab Dr. Mason zurück.
    »Erklären Sie ihm, daß Sie nicht wollen, daß jemand das Gebäude betritt, bis Sie wieder nach unten kommen«, sagte Sean. Er wußte, daß man diesen Befehl im weiteren Verlauf des Nachmittages bestimmt übergehen würde, aber er dachte sich, daß es trotzdem einen Versuch wert war.
    Dr. Mason tat, wie ihm befohlen. Sobald Sanchez ihm seinen großen Schlüsselbund gegeben hatte, reichte der ihn an Sean weiter. Der Wachmann beäugte sie mißtrauisch, als sie das Drehkreuz passierten. Vollbrüstige Blondinen in schwarzen Bikinis und federgeschmückten Stöckelpantinen gehörten nicht gerade zu den regelmäßigen Besuchern des Forbes-Forschungsgebäudes.
    »Ihr Bruder hat recht«, sagte Dr. Mason, nachdem Sean die

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