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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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entdeckst.«
    Erleichtert registrierte Sean, daß noch kein neuer Wachposten Stellung hinter dem Tisch beim Eingang bezogen hatte. Er zog seinen Karton hervor, bevor er und Janet unter dem Drehkreuz durchschlüpften und den Aufzug in den fünften Stock nahmen.
    Zunächst überprüfte Sean den Kühlschrank, um sich zu vergewissern, daß Helens Gehirn und die Probe ihres Liquors unangetastet waren. Dann zog er die Krankenakten aus ihrem Versteck und gab sie Janet. Er ließ den Blick über das Durcheinander auf seinem Labortisch schweifen, ohne sich weiter darum zu kümmern.
    »Während du die Akten durchgehst«, sagte er beiläufig, »muß ich noch mal kurz weg. Aber ich komme so schnell wie möglich wieder. In spätestens einer Stunde bin ich zurück.«
    »Wo willst du hin?« fragte Janet. Wie üblich steckte Sean voller Überraschungen. »Ich dachte, du brauchst Zeit im Labor. Deswegen haben wir uns doch so beeilt herzukommen.«
    »Die brauche ich auch«, versicherte Sean ihr. »Aber ich fürchte, daß wir wegen Alvarez und der Gesellschaft, die ich in Key West in den Schrank gesperrt habe, gestört werden könnten. Die dürften sich nämlich mittlerweile befreit und Alarm geschlagen haben. Ich muß Vorkehrungen treffen, die Barbaren in Schach zu halten.«
    »Was meinst du mit Vorkehrungen?« fragte Janet besorgt.
    »Vielleicht ist es besser, wenn du nichts davon weißt«, sagte Sean. »Ich habe eine fantastische Idee, die garantiert funktionieren wird, aber sie ist vielleicht ein wenig drastisch, und ich glaube, daß es besser ist, wenn du nichts damit zu tun hast.«
    »Das klingt ominös und gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Janet.
    »Wenn in der Zwischenzeit jemand vorbeikommt und nach mir fragt«, sagte Sean und überging ihren Einwand, »sag ihnen, daß du keine Ahnung hast, wo ich bin, was ja auch stimmt.«
    »Wer sollte denn kommen?« fragte Janet.
    »Ich hoffe, niemand«, sagte Sean. »Aber wenn jemand kommt, dann wahrscheinlich Robert Harris, der Typ, der uns auf unserem romantischen Strandspaziergang gerettet hat. Wenn Alvarez überhaupt irgendwo anruft, dann bei ihm.«
    »Und was ist, wenn er fragt, was ich hier mache?«
    »Sag ihm die Wahrheit«, erwiderte Sean. »Sag ihm, daß du noch einmal diese Akten durchgegangen bist, um mein bizarres Verhalten zu begreifen.«
    »Oh, bitte!« sagte Janet kühl. »Nur mit Hilfe dieser Krankenakten werde ich dein Verhalten nie verstehen. Das ist doch lächerlich.«
    »Lies sie einfach und denk dran, was ich dir eben gesagt habe.«
    »Du meinst, das mit den ökonomischen Verhältnissen der Patienten?«
    »Genau«, sagte Sean. »Jetzt muß ich aber los. Vorher muß ich mir jedoch noch etwas ausleihen. Kann ich das Tränengasspray haben, das du immer in der Handtasche trägst?«
    »Das alles gefällt mir ganz und gar nicht«, wiederholte Janet ihre Bedenken, kramte jedoch das Spray hervor und gab es Sean. »Das Ganze macht mich wirklich nervös.«
    »Mach dir keine Sorgen«, erwiderte Sean. »Das Tränengas brauche ich nur, falls ich unterwegs Batman treffe.«
    »Jetzt ist aber Schluß«, seufzte Janet entnervt.
     
    Sean wußte, daß er nicht viel Zeit hatte. Alvarez würde sein Bewußtsein in Kürze wiedererlangen, wenn er das nicht schon getan hatte. Sean war sich jedenfalls ziemlich sicher, daß der Wachmann früher oder später irgend jemanden alarmieren und melden würde, daß er das Forschungsgebäude des Forbes-Zentrums nicht mehr bewachte und daß Sean Murphy wieder in der Stadt war.
    Er nahm den Mietwagen und fuhr zum City-Yachthafen in der Nähe der Stadthalle. Er parkte den Wagen und mietete sich bei einer der Werften ein Boot, eine gut fünf Meter lange Boston Whaler. Er verließ den Yachthafen und steuerte sein Schiff über die Biscayne Bay und am Hafen von Dodge Island vorbei. Weil heute Sonntag war, hatten eine Reihe von Ausflugsschiffen am Dock festgemacht, wo neue Passagiere zu einem »karibischen Abenteuer« an Bord gingen.
    Außerdem tummelten sich zahllose Vergnügungsboote auf dem Wasser, von den kleinen Motorbooten der Wasserskiläufer bis zu ozeantauglichen Yachten.
    Das Kreuzen der vielbefahrenen Seestraße war wegen der Wellen, die der Wind und andere Boote aufgewühlt hatten, ein nicht ungefährliches Manöver, aber Sean schaffte es bis zu der Brücke, die den McArthur-Damm mit Miami Beach verband. Nachdem er darunter durchgefahren war, konnte er zur Linken sein Ziel erkennen: Star Island.
    Er hatte keine Schwierigkeiten, das Haus der

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