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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Zweitstudie zu Kontrollzwecken. Ich möchte, daß du ganz objektiv bist.«
    Seans manische Energie war eigenartig faszinierend - und ansteckend. Janet nahm die Schlüssel und ging zum Treppenhaus. Sean winkte ihr nach und zeigte ihr den nach oben gestreckten Daumen. Was immer auch die Lösung dieses wahnwitzigen und gewalttätigen Abenteuers sein würde, in vier bis fünf Stunden würde sie es wissen.
    Bevor er sich an die Arbeit machte, nahm Sean das Telefon, wählte Brians Bostoner Nummer und hinterließ eine lange Nachricht. Er entschuldigte sich dafür, ihn geschlagen zu haben. Dann erklärte er ihm für den Fall, daß irgend etwas drastisch schief lief, was seiner Ansicht nach am Forbes-Zentrum vor sich ging. Er brauchte ungefähr fünf Minuten.
     
    Normalerweise verbrachte Lieutenant Hector Salazar vom Police Department in Miami seine Sonntagnachmittage damit, die Berge von Papierkram zu erledigen, die an einem typisch hektischen Samstagabend in Miami so produziert wurden. Sonntage waren in aller Regel ruhig. Ein paar Verkehrsunfälle machten den Großteil der anfallenden Arbeit aus, und die konnten auch die uniformierten Streifenbeamten und ihre Sergeants erledigen. Am frühen Abend, wenn die Football-Spiele vorbei waren, kam es bisweilen zu einem kurzen Aufflackern häuslicher Streitigkeiten, und es ließ sich manchmal nicht vermeiden, daß er als leitender Beamter mit zum Einsatz mußte, also wollte er so viel wie möglich erledigt haben, wenn das Telefon zum ersten Mal klingelte.
    Wohl wissend, daß das Spiel der Miami Dolphins noch im Gange war, nahm Hector den Telefonanruf, der um fünfzehn Uhr fünfzehn von der Zentrale durchgestellt wurde, recht gelassen entgegen.
    »Sergeant Anderson hier«, sagte eine Stimme. »Ich befinde mich im Klinikgebäude des Forbes-Krebszentrums. Wir haben ein Problem.«
    »Worum geht’s?« fragte Hector, und sein Stuhl quietschte, als er sich zurücklehnte.
    »Wir haben hier einen Typ, der sich mit zwei oder drei Geiseln im Forschungsgebäude gegenüber verschanzt hat«, sagte Anderson. »Er ist bewaffnet. Außerdem ist auch noch von irgendeiner Bombe die Rede.«
    »Himmel Herrgott!« rief Hector, während die Vorderbeine seines Stuhls auf den harten Fußboden krachten. Aus Erfahrung wußte er, wieviel Papierkram eine derartige Konstellation bedeuten konnte. »Ist sonst noch jemand in dem Gebäude?«
    »Wir glauben nicht«, sagte Anderson. »Zumindest laut Angaben des Wachpostens nicht. Was die Sache noch schlimmer macht, die Geiseln sind VIPs, der Direktor des Zentrums, Dr. Randolph Mason, und seine Frau Sarah.«
    »Haben Sie die Umgebung abgesichert?« fragte Hector. Seine Gedanken rasten bereits voraus. Der Einsatz würde ein heißes Eisen werden. Dr. Randolph Mason war in Miami eine bekannte Persönlichkeit.
    »Wir sind gerade dabei«, sagte Anderson. »Wir sperren das Gelände um das Gebäude weiträumig ab.«
    »Schon irgendwelche Medienfritzen aufgetaucht?« fragte Hector. Manchmal waren die Journalisten schneller am Tatort als die angeforderten Polizeikräfte, weil sie in ihren Redaktionen den Polizeifunk abhörten.
    »Noch nicht«, erwiderte Anderson. »Deswegen rufe ich auch über diese Leitung an. Aber wir erwarten ihren Ansturm jede Minute. Der Name des Geiselnehmers ist Sean Murphy. Er ist ein Medizinstudent, der in der Klinik arbeitet. Bei ihm ist eine Krankenschwester namens Janet Reardon. Wir wissen nicht, ob sie eine Komplizin oder eine Geisel ist.«
    »Was haben Sie eben mit ›irgendeiner‹ Bombe gemeint?« fragte Hector.
    »Er hat eine große Flasche Nitroglyzerin zusammengemixt«, sagte Anderson. »Sie liegt auf Eis in dem Raum, in dem sich die Geiseln befinden. Wenn es gefroren ist, kann sogar eine zuschlagende Tür eine Explosion auslösen. Behauptet zumindest Dr. Mason.«
    »Sie haben mit den Geiseln gesprochen?« fragte Hector.
    »Oh, ja«, erwiderte Anderson. »Dr. Mason hat mir erzählt, daß er und seine Frau sich zusammen mit dem Nitro in einem Glaskasten befinden. Sie haben furchtbare Angst, sind jedoch bisher unverletzt und haben Zugang zu einem Telefon. Er sagt, er kann den Täter sehen. Aber das Mädchen ist verschwunden. Er weiß nicht, wohin sie gegangen ist.«
    »Und was macht Murphy?« fragte Hector. »Hat er schon irgendwelche Forderungen gestellt?«
    »Bisher nicht«, sagte Anderson. »Offenbar ist er mit irgendeiner Art Experiment beschäftigt.«
    »Ein Experiment? Was soll das heißen?« fragte Hector.
    »Keine Ahnung«, erwiderte

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