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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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im Staate Florida bearbeitet wird.«
    »Und was ist mit deinem Job im Boston Memorial?« fragte Sean.
    »Kein Problem«, sagte Janet. »Sie haben mir ab sofort unbezahlten Urlaub gewährt. Einer der Vorteile als Krankenschwester ist, daß man sehr gefragt ist. Wir haben mehr Mitspracherecht bei unseren Vertrags- und Arbeitsbedingungen als jede andere Berufsgruppe.«
    »Nun, das ist ja alles sehr interessant«, sagte Sean. Mehr wollte ihm im Moment partout nicht einfallen.
    »So arbeiten wir auch weiterhin in derselben Einrichtung.«
    »Ist dir je der Gedanke gekommen, diese Idee vielleicht vorher mit mir zu besprechen?« fragte Sean.
    »Das konnte ich ja nicht«, sagte Janet. »Du warst schon unterwegs.«
    »Und was war vor meiner Abreise?« fragte Sean. »Oder hättest du nicht warten können, bis ich hier angekommen war. Ich finde, wir hätten darüber reden sollen.«
    »Genau darum geht es ja«, sagte Janet.
    »Was soll das heißen?«
    »Ich bin hergekommen, damit wir reden können«, sagte Janet. »Ich finde, daß dies eine perfekte Gelegenheit ist, über uns zu reden. In Boston bist du ja ständig mit der Uni und deiner Forschungsarbeit beschäftigt. Hier in Miami wird dein Stundenplan bestimmt nicht so vollgepackt sein, so daß wir all die Zeit haben, die uns in Boston fehlt.«
    Sean stand von der Couch auf und ging zu der offenen Schiebetür. Ihm fehlten die Worte. Diese ganze Floridageschichte entwickelte sich zu einer mittleren Katastrophe. »Wie bist du hergekommen?« fragte er.
    »Ich bin geflogen und habe am Flugplatz einen Wagen gemietet«, antwortete Janet.
    »Dann ist also noch nichts endgültig?« fragte Sean.
    »Wenn du glaubst, daß du mich einfach so wieder nach Hause schicken kannst, irrst du dich«, sagte Janet, und der scharfe Unterton kehrte in ihre Stimme zurück. »Dies ist wahrscheinlich das erste Mal in meinem Leben, daß ich mich für etwas, das ich für wichtig halte, so zerreiße.« Sie klang noch immer wütend, doch Sean spürte, daß sie jeden Moment in Tränen ausbrechen konnte. »Vielleicht spielt unsere Beziehung in deinen Plänen ja keine so große Rolle…«
    »Darum geht es doch gar nicht«, unterbrach Sean sie. »Das Problem ist nur, daß ich nicht weiß, ob ich überhaupt hierbleibe.«
    Janet klappte den Mund auf. »Was soll das heißen?« fragte sie.
    Sean kehrte zur Couch zurück und setzte sich. Er sah direkt in Janets hellbraune Augen, als er ihr von dem irritierenden Empfang in der Klinik erzählte, bei dem die Hälfte der Menschen gastfreundlich, die andere regelrecht grob gewesen war. Vor allem aber erzählte er ihr, daß Dr. Mason und Dr. Levy ihm die Mitarbeit an der Medulloblastom-Therapie verweigern wollten.
    »Was sollst du denn statt dessen tun?« fragte Janet.
    »Stumpfsinnige Routinearbeit, soweit es mich betrifft«, erwiderte Sean. »Sie wollen, daß ich versuche, einen monoklonalen Antikörper zu einem bestimmten Protein herzustellen. Wenn das nicht klappt, soll ich es auskristallisieren, damit seine dreidimensionale molekulare Konfiguration bestimmt werden kann. Das ist für mich reine Zeitverschwendung. Dabei kann ich nichts lernen. Da fahre ich besser zurück nach Boston und arbeite an dem Onkogen-Projekt für meine Dissertation weiter.«
    »Vielleicht kannst du ja beides machen«, schlug Janet vor. »Ihnen mit ihrem Protein helfen und als Gegenleistung an dem Medulloblastom-Projekt mitarbeiten.«
    Sean schüttelte den Kopf. »In diesem Punkt waren sie sehr entschieden. Ich glaube nicht, daß sie ihre Meinung ändern werden. Sie haben gesagt, die Medulloblastom-Studie sei bereits in einer klinischen Erprobungsphase, während ich zur Grundlagenforschung hergekommen sei. Unter uns glaube ich, daß ihre Zurückhaltung irgendwas mit den Japanern zu tun hat.«
    »Den Japanern?« fragte Janet.
    Sean erzählte ihr von dem enormen Zuschuß, den das Forbes-Zentrum als Vorauszahlung für alle patentierbaren biotechnologischen Produkte angenommen hatte. »Irgendwie habe ich den Eindruck, daß die Medulloblastom-Therapie Teil dieses Deals ist. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Japaner dem Forbes-Zentrum so viel Geld geben sollten. Sie erwarten ganz offensichtlich, daß sich ihre Investition eines Tages rentiert - und wahrscheinlich lieber früher als später, wenn es nach ihnen geht.«
    »Das ist ja schrecklich«, fand Janet, doch sie meinte es ganz persönlich. Es hatte nichts mit Seans Karriere als Forscher zu tun. Nach Florida zu kommen war für sie so

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