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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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der Unentschiedenheit genießen. Trotzdem herrschte in ihrem Kopf ein Durcheinander verwirrender Gedanken. Sie sah Sean an. Sie glaubte, sie liebte ihn.
    »Okay!« sagte sie schließlich. »Laß es uns machen.«
    Sie stiegen aus dem Wagen und gingen zum Eingang. Die Werkzeuge, die sie gekauft hatten, trug Sean in einer Papiertüte.
    »Abend«, sagte er zu dem Wachmann, der mehrmals blinzelte, während er angestrengt Seans Ausweis studierte. Es war ein untersetzter Hispanier mit einem bleistiftdünnen Schnurrbart. Offenbar fand er Gefallen an Janets Shorts.
    »Ich muß meine Ratten noch spritzen«, sagte Sean.
    Der Wachmann machte ihnen ein Zeichen einzutreten. Er sagte nichts und wandte seinen Blick auch nicht von Janets unterer Hälfte. Als sie das Drehkreuz passierten, bemerkte Sean, daß auf der obersten Reihe der Überwachungsmonitor, ein tragbarer Minifernseher, aufgestellt war, in dem ein Fußballspiel lief.
    »Siehst du, was ich wegen der Wachen gemeint habe?« sagte Sean, als sie die Treppe ins Kellergeschoß hinabstiegen. »Er war mehr an deinen Beinen als an meinem Ausweis interessiert. Ich hätte ihm auch einen Paß mit dem Photo von Charlie Manson zeigen können, und er hätte es nicht gemerkt.«
    »Wieso hast du Ratten anstatt Mäuse gesagt?« fragte Janet.
    »Weil sich die meisten Menschen vor Ratten ekeln«, erwiderte Sean. »Ich wollte nicht, daß er auf die Idee kommt, uns zu begleiten und zuzugucken.«
    »Du denkst aber auch an alles«, meinte Janet.
    Der Keller war ein Labyrinth aus Fluren und verschlossenen Türen, jedoch immerhin vernünftig beleuchtet. Sean war schon etliche Male im Tierraum gewesen und fand sich bis dorthin recht gut zurecht, aber weiter war er noch nie vorgedrungen. Beim Gehen hallte das Echo ihrer Absätze in dem kahlen Betonflur wider.
    »Hast du eine Ahnung, wohin wir gehen?« fragte Janet.
    »So ungefähr«, erwiderte Sean.
    Sie folgten dem gewundenen Mittelkorridor, bis sie an einen Punkt kamen, wo es nur noch links oder rechts weiterging.
    »Hier muß es zur Klinik gehen«, sagte Sean.
    »Woher willst du das wissen?«
    Sean wies auf ein Kabelbündel, das an der Decke entlanglief. »Der Hauptgenerator ist in der Klinik«, sagte er. »Diese Kabel versorgen das Forschungsgebäude. Jetzt müssen wir nur noch rauskriegen, auf welcher Seite das Aktenlager ist.«
    Sie nahmen den Korridor Richtung Klinik. Nach gut zwanzig Metern durch den schmalen Gang kamen sie an zwei einander gegenüberliegende Türen. Sean versuchte, sie zu öffnen, doch sie waren beide verschlossen.
    »Dann wollen wir es doch mal hiermit versuchen«, sagte er. Er stellte die Tasche ab und zog die Werkzeuge hervor, darunter einen schmalen Inbusschlüssel und ein paar Stücke kräftigen Draht. Er nahm den Inbusschlüssel in die eine, ein Stück Draht in die andere Hand und schob beide ins Schloß.
    »Jetzt kommt der schwierige Teil«, sagte er. »Man muß die Widerstände ertasten.«
    Er schloß die Augen und arbeitete nach Gefühl weiter.
    »Und, wie sieht’s aus?« fragte Janet, während sie den Gang auf und ab blickte und jeden Moment damit rechnete, daß jemand auftauchte.
    »Kinderspiel«, sagte Sean. Man hörte ein Klicken, und die Tür sprang auf. Sean tastete nach dem Lichtschalter und knipste die Deckenbeleuchtung an. Sie waren in den Elektroraum eingebrochen. Drinnen befanden sich nur zwei riesige Sammelschienen, die die beiden Seitenwände bedeckten.
    Sean knipste das Licht aus und schloß die Tür wieder. Dann versuchte er es gegenüber. Er bekam die Tür noch schneller auf als die erste.
    »Diese Werkzeuge funktionieren ganz prima«, meinte er. »Kein Vergleich zu einer Originalausrüstung natürlich, aber nicht schlecht.«
    Er schaltete das Licht an, und sie erkannten, daß sie sich in einem langen schmalen Raum mit Metallregalen befanden. Darin aufgereiht standen die Krankenakten. Etliche Regale waren noch fast leer.
    »Das ist es«, sagte Sean.
    »Ist ja noch reichlich Platz«, bemerkte Janet.
    »Bleib einen Moment hier stehen«, sagte Sean. »Ich will nur sichergehen, daß es keine Alarmanlage gibt.«
    »Heiliger Himmel!« erwiderte Janet. »Warum sagst du mir so was nicht vorher?«
    Sean sah sich in dem Raum rasch nach Infrarotsensoren oder Bewegungsmeldern um. Er fand nichts, also kehrte er zu Janet zurück, zog den Computerausdruck hervor und sagte: »Am besten, wir teilen die Krankenakten zwischen uns beiden auf. Ich brauche nur die Fälle aus den letzten zwei Jahren. In dieser Zeit

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