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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sagte Sean.
    »Er läßt irgendein Programm durchlaufen«, sagte Janet. »Als ich hier oben auf dich gewartet habe, habe ich einen Blick hinein geworfen. Er ist an diverse Modems und automatische Wählverbindungen angeschlossen. Offenbar irgendeine Datenabfrage.«
    Sean sah Janet überrascht an. »Ich wußte gar nicht, daß du dich so gut mit Computern auskennst. Das ist doch eher ungewöhnlich für eine Literaturstudentin.«
    »Ich war zwar in Wellesley für Literatur eingeschrieben, aber Computer haben mich immer fasziniert«, erklärte sie. »Ich habe auch viele Informatik-Seminare belegt. Einmal hätte ich sogar fast das Hauptfach gewechselt.«
    Nachdem sie den Kopierer mit weiteren Akten geladen hatten, gingen Sean und Janet zu dem Computer. Auf dem Monitor blinkten Zahlen auf. Sean drückte auf die Klinke, die Tür war offen, und sie traten ein.
    »Ich frage mich, warum sie den Apparat in einen Glaskasten gesteckt haben?« sagte er.
    »Um ihn zu schützen«, sagte Janet. »Solche großen Rechner reagieren manchmal selbst auf Zigarettenqualm empfindlich. Wahrscheinlich sitzen in diesem Büro ein paar Raucher.«
    Sie betrachteten die Ziffernreihen, die auf dem Monitor aufleuchteten. Es waren neunstellige Zahlen.
    »Was, glaubst du, machen die da?« fragte Sean.
    »Keine Ahnung«, antwortete Janet. »Es sind jedenfalls keine Telefonnummern. Sonst wären sie entweder sieben- oder zehnstellig. Außerdem kann man nicht in einem derartigen Tempo Telefonnummern anrufen.«
    Plötzlich wurde der Monitor schwarz, bevor eine zehnstellige Zahl aufleuchtete. Sofort wurde eine automatische Wähleinrichtung in Gang gesetzt, die man trotz der surrenden Lüftung deutlich hören konnte.
    »Das ist jetzt aber eine Telefonnummer«, sagte Janet. »Ich hab sogar die Vorwahl erkannt. Es ist irgendwo in Connecticut.«
    Der Bildschirm wurde wieder schwarz, bevor weitere neunstellige Zahlen durchliefen. Nach gut einer Minute blieb die Ziffernkolonne plötzlich bei einer bestimmten Nummer stehen, und der Drucker wurde aktiviert. Sowohl Sean als auch Janet blickten hinüber und konnten die neunstellige Nummer erkennen. Darunter stand: Peter Ziegler, Alter 55, Valley Hospital Charlotte, North Carolina, Achillessehnen-Naht, 11. März.
    Plötzlich ging irgendwo ein Alarm los. Während der Computer fortfuhr, Zahlen aufzurufen, sahen sich Sean und Janet an, er verwirrt, sie panisch.
    »Was geht hier vor?« rief sie. Der Alarm klingelte weiter.
    »Ich weiß es nicht«, gab Sean zu. »Aber es ist kein normaler Einbruchsalarm.« Er hatte sich eben umgedreht und seinen Blick suchend durch das Büro schweifen lassen, als die Tür zum Flur aufging.
    »Runter!« zischte er Janet an und drückte sie zu Boden. Sean vermutete, daß derjenige, der zu dieser Zeit das Büro betrat, wegen des Computers kam. Er machte Janet hektische Zeichen, hinter die Bedienungskonsole zu kriechen. Panisch vor Angst befolgte sie seine Anweisung und krabbelte über aufgewickelte Computerkabel. Sean folgte ihr. Sie waren kaum außer Sicht, als die Tür zu dem Glaskasten aufging.
    Aus ihrem Versteck konnten sie nur die Beine sehen, die den Raum betraten. Wer immer es war, es war eine Frau. Der Alarm wurde abgestellt. Die Frau griff nach einem Telefonhörer und wählte.
    »Wir haben einen weiteren potentiellen Spender«, sagte sie. »In North Carolina.«
    In diesem Moment sprang erneut der Laserdrucker an, und wieder ertönte kurz der Alarm.
    »Hast du das gehört?« fragte die Frau. »Was für ein Zufall. Während wir noch sprechen, kriegen wir wieder einen.« Sie machte eine Pause und wartete auf den Drucker. »Patricia Southerland, Alter 42, San Jose General Hospital, San Jose, Kalifornien, Brustbiopsie. Klingt auch gut.«
    Es entstand eine erneute Pause, bevor sie sagte: »Ich weiß, daß das Team unterwegs ist. Aber uns bleibt noch genug Zeit. Glaub mir. Das ist schließlich meine Abteilung.«
    Die Frau legte auf. Sean und Janet hörten, wie sie den frischen Ausdruck abriß, sich umdrehte und ging.
    Ein paar Minuten lang sagten beide kein Wort.
    »Was, zum Teufel, meinte sie mit ›ein potentieller Spender‹?« flüsterte Sean schließlich.
    »Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal«, erwiderte Janet ebenfalls flüsternd. »Ich will hier raus.«
    »Spender?« murmelte Sean. »Klingt irgendwie unheimlich. Was ist denn das hier? Eine Clearingstelle für Körperorgane? Erinnert mich an einen Film, den ich mal gesehen habe. Ich sage dir, dieser Laden ist total

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