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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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körperlichen als auch die psychiatrischen Untersuchungen über mich ergehen zu lassen. Endlich waren das Grauen und die Erniedrigung, die diese Untersuchungen für mich bedeuteten, weniger schrecklich als das, was andernfalls immer weiter mit mir passiert wäre.«
    »Weshalb sollte ich mich an so etwas erinnern wollen?«, fragte Eve beinahe trotzig. »Schließlich ist es längst vorbei.«
    »Und warum können Sie dann nicht schlafen?«
    »Die Ermittlungen – «
    »Eve.«
    Ob des sanften Tons, in dem die Psychologin zu ihr sprach, schloss Eve müde ihre Augen. Es war so schwer, es war so anstrengend, gegen dieses ruhige Mitleid anzukämpfen. »Erinnerungsfetzen«, murmelte sie und hasste sich für ihre Schwäche. »Albträume.«
    »Aus der Zeit, bevor Sie in Texas aufgegriffen wurden?«
    »Es sind wirklich nur Fetzen, nur winzige Bruchstücke.«
    »Ich kann Ihnen helfen, diese Stücke zusammenzusetzen.«
    »Weshalb sollte ich das wollen?«
    »Haben Sie nicht selbst schon damit angefangen?« Jetzt erhob sich auch Mira von ihrem Stuhl. »Sie können arbeiten, während diese Erinnerungen Ihr Unterbewusstsein quälen. Ich beobachte seit Jahren, wie Ihnen das gelingt. Aber Sie sind nicht glücklich, und Sie werden es nicht werden, bis Sie sich davon überzeugt haben, dass Sie es verdienen, glücklich zu sein.«
    »Es war nicht meine Schuld.«
    »Nein.« Sanft legte Mira eine Hand auf ihren Arm. »Nein, es war nicht Ihre Schuld.«
    Tränen sammelten sich hinter ihren Augen, was Eve schockierte und ihr zugleich peinlich war. »Ich kann nicht darüber reden.«
    »Meine Liebe, Sie haben bereits damit begonnen. Ich werde hier sein, wenn Sie bereit sind, es noch einmal zu tun.« Sie wartete, bis Eve an der Tür war. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Das tun Sie doch ständig.«
    »Warum sollte ich dann jetzt damit aufhören?«, fragte Mira lächelnd. »Macht Roarke Sie glücklich?«
    »Hin und wieder.« Eve kniff die Augen zusammen und unterdrückte einen Fluch. »Ja, ja, er macht mich glücklich. Wenn er mich nicht gerade unglücklich macht.«
    »Das ist wunderbar. Das freut mich für Sie beide. Versuchen Sie, etwas Schlaf zu bekommen, Eve. Und falls Sie keine Tabletten nehmen wollen, probieren Sie es doch einfach mal mit Schäfchenzählen.«
    »Ich werde daran denken.« Eve öffnete die Tür und drehte sich, als sie den Raum verließ, nicht noch einmal zu der Psychologin um. »Danke.«
    »Nichts zu danken.«
    Schäfchenzählen würde sicherlich nicht helfen, dachte Eve. Nicht, nachdem sie die Autopsieberichte durchgelesen hatte. Die Wohnung war viel zu ruhig und viel zu leer, um einschlafen zu können. Sie bedauerte, dass sie den Kater bei Roarke gelassen hatte. Mit Galahad wäre sie wenigstens nicht vollkommen allein.
    Da ihre Augen vom Studium der Berichte brannten, schob sie sich von ihrem Schreibtisch zurück. Sie hatte nicht die Energie, Mavis zu besuchen, und das Videoangebot im Fernsehen war sterbenslangweilig.
    Sie orderte Musik, lauschte dreißig Sekunden, dann schaltete sie die Anlage wieder aus.
    Für gewöhnlich half es ihr, wenn sie einfach etwas aß, doch als sie in die Küche kam, fiel ihr wieder ein, dass sie ihren Auto Chef seit Wochen nicht mehr gefüllt hatte. Die Auswahl war demnach weniger als dürftig, doch um sich etwas zu bestellen, reichte ihr Appetit nicht aus.
    Entschlossen, sich einfach zu entspannen, versuchte sie es mit der Virtual-Reality-Brille, die Mavis ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Da sie sie auch als Letzte benutzt hatte, war das Ding bei voller Lautstärke auf Nachtclub eingestellt, und unter lauten Flüchen schaltete Eve eilig um auf einen Sandstrand in den Tropen.
    Sie spürte das Knirschen des heißen, weißen Sandes unter ihren nackten Füßen, die Wärme der Sonnenstrahlen und die weiche Ozeanbrise auf ihrer bloßen Haut. Es war herrlich, in der sanften Brandung zu stehen, den Möwen am Himmel hinterherzublicken und an dem eisgekühlten Rumpunsch zu nippen, den sie an ihre Lippen hob.
    Hände massierten ihren nackten Schultern, seufzend lehnte sie sich ein wenig nach hinten, schmiegte sich an den festen Männerkörper und folgte mit den Augen dem kleinen weißen Schiff, das weit draußen auf dem blauen Meer in Richtung Horizont entschwand.
    Es war leicht, sich in den starken Armen umzudrehen, ihre Lippen auf den begehrten Mund zu pressen, auf den heißen Sand zu sinken und sich dort mit dem Leib zu vereinigen, der so perfekt zu ihrem Körper passte.
    Süße Erregung

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