Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
uns einfach eine Umgebungskarte“, bat Emily sie.
„Weißt du zufällig, was uns diese Karte sagen soll?“, fragte Dascha und hielt Karina die Tarotkarte entgegen.
Karina nahm sie stirnrunzelnd und schaute sie sich an. Dann lachte sie kurz.
„Ach Kinder, soviel hätte ich euch echt zugetraut! Der Hinweis ist doch ganz einfach! Den Stern sollt ihr finden! Denkt doch mal nach“, sagte sie kichernd.
Die vier schwiegen.
„Meister, ihr erwartet zu viel von ihnen!“, ertönte eine Stimme und der Perlenvorhang wurde zur Seite gerissen. Dascha, Emily, Koko und Kyle fiel die Kinnlade herunter. Dort stand Sally, wie immer mit einem Kaffee in der Hand und schaute sie belustigt an.
„Sally. Sally Morgenstern. Sally ist der Stern“, kam Dascha jetzt endlich auf die Lösung.
Kapitel 4: Legende und Wahrheit
Sally hatte sich auf den Tresen gesetzt, einen Schokoriegel aus der Auslage genommen und aß ihn jetzt langsam und genüsslich. Koko fand als Erste ihre Sprache wieder.
„Na du bist ja eine ganz tolle Vampirjägerin! Sitzt hier faul rum und trinkst Kaffee und frisst Schokoriegel? Wahrscheinlich machen sich die beiden Vampire grade über meine Kira her!“, sagte sie fassungslos.
Sally lachte wieder.
„Ihr habt euch ja super informiert. Freiya ist kein Vampir meine Dame. Bei Freiya handelt es sich um eine sogenannte Strigoi, ein verfluchter Mensch, der nach seinem Tod zu einer Art Vampir wird. Mit Blutsaugen hat sie gar nichts zu tun, falls ihr das denkt. Eigentlich sind Strigoi Wiedergänger, die verschwinden, sobald sie ihre Familie und ihre Freunde zu sich ins Grab geholt haben. Nur leider hatte Freiya weder Familie noch Freunde. Also hat ihr auch keiner Grabbeilagen gegeben oder ihr Herz mit einem glühenden Eisen durchstoßen, was hätte verhindern können, dass sie zurückkommt. Sprich, die gute Freiya wird solange auf dieser Erde herumspazieren, bis es jemand schafft, sie zu töten. Wenn sie besiegt ist, werden auch alle Wesen erlöst, die durch sie zum Vampir gemacht wurden. Wie ihr Abkömmling Tara. Genauso die wahrscheinlichen Massen von Tieren, die die Höhle bewachen, nachdem Freiya ihnen ihr Blut eingeflößt hat. Weiter ist zu sagen, dass du dich mal abregen solltest junge Dame. Tara hat Kira zu ihrer Herrin gebracht, aber wir haben noch Zeit. Also lass mich gefälligst in Ruhe meinen Kaffee austrinken und ein paar Schokoriegel futtern, ok? Außerdem fresse ich nicht. Fressen tun Tiere. Ich esse. Jetzt zu dir, Dascha. Ich hab dir doch gesagt, haltet euch aus der Sache raus! Seid ihr denn alle schwerhörig? Fräulein Wasserfrau und Herr Sänger, was glaubt ihr denn bitte hier ausrichten zu können? Soll sich Freiya vielleicht über euch totlachen? Da muss ich euch leider enttäuschen, sie ist schon tot. Geht zurück in eure Schule und lasst mich meine Arbeit erledigen, ok?“, sagte sie spöttisch.
„Du wirst uns nicht los. Wir haben erst vor Kurzem gegen eine Sirene und eine Nixe gewonnen. Freiya hat Kokos Freundin Kira, die an unserer Seite gekämpft hat. Wir können nicht zulassen, dass sie getötet wird!“, entgegnete Emily und schaute Sally ernst in die Augen.
„Meister?“, fragte Sally.
Karina lächelte wieder.
„Ich glaube, du hast keine andere Wahl, als sie mitzunehmen. Außerdem, je mehr Leute ihr seid, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Freiya stirbt, wenn ihr den Kampf gewinnt“ „Welchen Kampf? Bitte klärt uns doch mal auf, um was es hier eigentlich geht!“, unterbrach Dascha sie.
„Genau! Ich weiß ein bisschen was über Vampire, aber wahrscheinlich, stimmt, nichts davon. Das erste Mal auftauchen tun Vampire um etwa 1000 nach Christus in Nordwestrussland, da gibt es bis heute Dörfer, deren Bewohner behaupten, sie würden von Vampiren abstammen. 1672 war der erste dokumentierte Vorfall in Kroatien, wo ein seit zwanzig Jahren verstorbener Bauer angeblich aus seinem Grab stieg und die umliegenden Dörfer terrorisierte. Ihre Felder soll er auch verwüstet haben. Der Glaube an Vampire ist auf der ganzen Welt unabhängig voneinander vertreten. Der neuste Fall geschah 2005. Da wurde in dem Dorf Marotinu de Sus in Rumänien etwa zwei Jahre nach seinem Tod einer aus seinem Grab geholt. Sein Herz wurde rausgeschnitten, verbrannt und die Asche in Wasser gelöst und getrunken. Vorbild für den modernen Vampirglauben sind wohl der walachische Fürst Vlad Tepes der Dritte und eine gewisse Elisabeth Bathory. Vlad ermordete unzählige Menschen, am liebsten dadurch, sie
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