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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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mir? Geliebt haben wir uns. Heimlich, weil sie schon meinem Bruder versprochen war. Weiterhin heimlich, um den Ruf der Familie Rose zu schützen. Nach dem Tod des eigenen Mannes dessen Bruder zu heiraten, das hätte nicht nur dem Ansehen der Familie Rose geschadet, wahrscheinlich hätte es auch den Ruf der Firma ruiniert. Damals hat man das noch alles etwas enger gesehen als jetzt. Mir tun die Bewohner auch nicht leid. Wegen ihnen waren wir nie frei. Geschieht ihnen schon ganz recht. Nenn mich rachsüchtig und unfair. Aber hey, ich bin nicht umsonst ein Dämon. Ein niederer, aber ein Dämon. Mein Schicksal ist besiegelt. Ist die Fragestunde jetzt vorbei?“
    Dascha überlegte.
    „Du solltest nicht zu lange überlegen. Du bist hier in meiner Welt. Meine Welt saugt dir Energie ab, in jeder Sekunde, wo du hier bist“, warnte er sie.
    „Wie ist Maria gestorben?“
    Kim schaute traurig zu Boden.
    „Ich weiß es nicht genau. Jemand muss sie umgebracht haben, als sie schlief. Ich konnte zwar eine Welt aufbauen, in der ihre letzten Gedanken und Gefühle gefangen sind. Aber ich kann sie nicht ordnen oder sichtbar machen. Sie fliegen umher, ohne ein Bild zu ergeben“, sagte er dann seufzend.
    „Bring mich dort hin!“, forderte ihn Dascha nach kurzem Schweigen auf. Verwundert schaute er sie an.
    „Aber das ist viel zu gefährlich für dich! Ich weiß zwar, dass du als Vampirjägerin durchaus Ahnung von Traumwelten hast. Wenn man davon absieht, dass du auf meine, als die deine getarnte, reingefallen bist. Aber selbst wenn du es schaffen solltest etwas zu rekonstruieren, das hier ist immer noch meine Welt, die dir permanent Energie absaugt! Selbst wenn du viel davon hast, irgendwann ist auch die verbraucht. Dann würdest du im Schlaf einfach sterben, genau wie die Dorfbewohner! Ich glaube nicht, dass du das wirklich riskieren solltest“, wollte er ablehnen.
    Doch sie stand auf und jetzt hielt sie ihm die Hand entgegen.
    „Du wanderst hier umher, erfüllt von Rache und vor allem von Ungewissheit. Ich finde, du hast ein Recht darauf zu erfahren, wie deine Maria gestorben ist. Ich mache grade selber die Erfahrung, dass Ungewissheit eins der schrecklichsten Dinge überhaupt ist. Meine Freunde kommen auf der Suche nach ihren Überresten auch ohne mich zurecht. Bald hast du deine Maria wieder und weißt, was passiert ist. Sieh es einfach als meine Art, dir zu danken, dass du mich nicht getötet hast. Außerdem kannst du mich immer noch einfach gehen lassen, wenn meine Energie gefährlich wenig wird, oder?“
    Kim stand auf und gab ihr die Hand.
    „Ja, das werde ich. Ich danke dir. Du hast genau das gleiche gute Herz wie Maria. Folge mir“, sagte er lächelnd. Dann klatschte er wieder in die Hände, und ein zweites Tor aus Licht tauchte vor ihnen auf.
    „Nach dir“, forderte er sie mit einer höflichen Verbeugung auf. Also trat sie hindurch. Kim blieb noch kurz stehen und schaute sich um. Ein leises Knurren war zu hören.
    „Pass du gut drauf auf, dass uns keiner stört, Chim!“, sagte er in die Dunkelheit hinein. Dann folgte er Dascha.

Kapitel 7: Suche
     
    Sally schreckte mit einem leisen Aufschrei aus dem Schlaf. Verdammte Albträume. Die Wanduhr zeigte fünf Uhr an, die anderen schliefen noch tief und fest. Naja, einschlafen würde sie jetzt eh nicht mehr. Sonderlich scharf darauf war sie auch nicht. Zu wissen, wann man träumt und wann nicht, war zwar nützlich, aber nicht sehr hilfreich, wenn man immer wieder in den gleichen Albtraum geschleudert wurde. Immer wieder konfrontierte Sallys Unterbewusstsein sie mit ihrem Versagen im Kampf gegen Freiya Blackwood. Ihre große Klappe und ihre Stärke hatten ihr nichts gebracht. Statt zur glorreichen Siegerin, die sie werden wollte, wurde sie zum Opfer. Nachdenklich band sie ihre Haare zum Zopf und steckte sie dann mit Klammern fest, damit sie beim Klettern nicht stören konnten. Auf dem Weg zur Küche zog Sally ihre Schuluniform über. Erleichtert stellte sie fest, das Lilith genug Kaffee, Milch und Zucker besorgt hatte, und warf die Padmaschine an. Dann öffnete sie das Küchenfenster und schaute heraus. Das Schlafzimmer von Maria lag genau über ihr, die Rückwand des Kellers unter ihr. Etwa zwei Meter lagen zwischen Hauswand und Klippe. Wenn Maria aus dem Fenster befördert worden wäre, musste sie hier gefallen sein. Sally holte sich ihren Kaffee. Während sie ihn trank, schaute sie sich die Klippen genau an. Von hier oben aus konnte sie keine Höhlen sehen, nur

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