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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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auch?“, fragte Viola freundlich lächelnd. „Natürlich nicht, du dumme Nuss. Ich glaube, er nutzt den Geschlechtsverkehr einerseits zur Ablenkung und andererseits, weil dadurch viel mehr Energie freigesetzt wird. Pflanzen braucht er nicht abzulenken. Die wehren sich nicht. Ein einmaliger Akt wird wohl auch nicht ausreichen, um das Ziel dadurch zu töten. Ich glaube aber, die meisten Leute werden aus Scham den Mund halten. So hat der Dämon ein leichtes Spiel. Jetzt ist nur die Frage, hat er einen besonderen Grund, genau hier zu wüten? Warum lässt er die Familien Rose und Black in Ruhe? Ich glaube nicht, dass er zufällig hier ist. Er muss ein Ziel verfolgen, sonst wäre er ziemlich dumm, hier zu bleiben. In jeder Stadt hat er deutlich mehr potenzielle Opfer als hier. Wir sollten nach seltsamen Todesfällen schauen, bei denen der Tote einen Grund hätte, sich an diesem Ort zu rächen. Vielleicht findet ja Grace in Bezug auf ihren Großonkel Kim etwas. Ein Selbstmord eines alleinstehenden Mannes, kurz nach dem Verschwinden von Maria, noch bevor der Spuk losging, das kommt mir doch ein bisschen merkwürdig vor. Vielleicht war er es und wurde dann von seinem schlechten Gewissen in den Selbstmord getrieben. Also sollte jemand von euch nette Träume haben, sagt es lieber jetzt. Dann kann Viola euch überwachen und eingreifen, wenn der Dämon nochmal auftaucht. Also ich hab schon mal keine, Dascha hockt alleine am Strand rum, bei uns ist also alles ok!“, fuhr Sally fort, dann schaute sie fragend in die Runde.
    Alle schüttelten den Kopf.
    „Also gut, dann bleibe ich weiterhin bei den Bewohnern. Irgendwann taucht dieser Dämon schon auf. Dann finde ich ihn!“, sagte Viola und legte sich wieder hin.
    „Na schön, dann konzentrieren wir anderen uns auf die Suche nach Marias Leiche. Ich würde mal vermuten, wir sollten im Keller suchen. Außerdem in der Nähe vom Strand. Vielleicht gibt es dort Höhlen. Vorsichtshalber auch noch im Wald, wenn es da Flüsse oder Seen gibt. Ich selbst werde mir den Strand und die Klippen vornehmen, ich kann ohne Kletterausrüstung klettern. Gut und schnell. Nane durchsucht am besten mit Viola den Keller und noch mal den Garten, während Emily und Dascha sich im Wald umschauen. Lilith, du bleibst am besten wieder hier, falls Grace hier auftaucht!“, schlug Sally vor. Die anderen stimmten ihr zu.
    „Sehr gut. Ich bin beeindruckt von euch. Ihr seid so klar und strukturiert! Aber jetzt sollten wir schlafen. Übermüdet sind wir unaufmerksam. Ich wünsche euch eine gute Nacht“, sagte Lilith und legte sich dann hin.

Kapitel 6: Gegen die Zeit
     
    Dascha saß am Strand im Schatten des Schiffswracks. Das Rauschen des Meeres, in dem die untergehende Sonne versank, war angenehm beruhigend. Sie mochte diesen Strand, auch wenn an ihm ihre vorherigen zwei Abenteuer ihren Anfang genommen hatten. Aus ihrer Sicht war daran nichts Negatives. Im Gegenteil, endlich war sie jemand, hatte eine Aufgabe. Eine Aufgabe, mit der sie zufrieden war. Wenn man vom Unverständnis, das ausgerechnet ihr geliebter Freund ihr entgegenbrachte, mal absah. Wütend griff sie nach einer Muschel, die im Sand lag, und schleuderte sie zum Meer. Vielleicht sollte sie einfach, wenn sie zurück war, in Ruhe mit ihm reden. Wenn sie persönlich vor ihm stand, würde er bestimmt nicht einfach weggehen. Sie sollte ihn daran erinnern, dass nicht nur er ein Recht darauf hatte, gerettet zu werden. Klar konnte sie ihn ein Stück weit verstehen. Er war immerhin ein normaler Mensch, der in einer großen Gefahr versagt hatte. Aber das bedeutete ja noch lange nicht, dass ihr das auch so ergehen musste. Sie war kein normaler Mensch, sie war eine Vampirjägerin. Ja, sie würde einfach mit ihm reden, wenn sie zurück war. Entweder er akzeptierte, was sie tat, oder er würde sich von ihr trennen müssen. Denn sie würde nicht aufhören ihre Gabe für das Gute einzusetzen, genau wie ihre Freundinnen und Mitstreiter. Wie sie es grade erlebten, die Menschen brauchten sie. Sie würde sie nicht im Stich lassen, schon gar nicht für einen Jungen, von dem nicht klar war, wie lange sie überhaupt zusammenbleiben würden. Sie waren noch jung. Sowohl ihr Charakter als auch ihre Gefühle waren noch wandelbar. Ihre Gabe aber hatte sie, und damit ihre Aufgabe. Das konnte ihr keiner mehr nehmen. Sie atmete einmal tief durch, dann stand sie auf und wollte zum Wasser gehen.
    „Ah, du hast fertig überlegt?“, zerriss eine Stimme hinter ihr die Stille.

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