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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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hereinstürmte.
    „Ich hab etwas gefunden!“, verkündete sie, nahm ihren Rucksack ab und schüttete den Inhalt auf den Boden. Es waren mehrere kleine Bücher.
    „Sag uns bitte, dass da etwas Hilfreiches dabei ist. Dieses komische Wesen hat unsere Freundin!“, sagte Sally mit flehender Stimme. Grace schaute sie betroffen an.
    „Das sind die Tagebücher von Großonkel Kim. Ich hab hineingeschaut. Ich glaube schon, dass sie hilfreich sind. Das hier habe ich auch gefunden, aber noch nicht genauer angesehen. Das ist mir zu gruselig!“, sagte sie dann, öffnete die vordere Rucksacktasche und holte ein kleines Büchlein hervor. Es war deutlich älter als die am Boden liegenden Tagebücher, gebunden in dunkles Leder. Emily nahm es entgegen und schaute sich den Buchdeckel genauer an.
    „Das ist ein Pentagramm, auch Drudenfuß genannt, ein Schutzsiegel gegen das Böse“, stellte sie fest. Das Zeichen war in Form eines silbernen Anhängers in den Buchdeckel eingelassen worden, gehalten von kleinen Klammern.
    „Daemonum“, las sie den Titel des Buches vor.
    „Das ist lateinisch für Dämon, oder böser Geist!“, erklärte Grace aufgeregt. Erst zögerte Emily, doch dann klappte sie das Buch auf. Sie ließ es aber sofort fallen, denn aus dem geöffneten Buch stieg Rauch auf. Dieser breitete sich blitzartig im ganzen Raum aus. Alle wichen erschrocken zurück und husteten. Undeutlich konnten sie erkennen, dass sich in dem Rauch eine Gestalt bildete. Eine große Gestalt, an die drei Meter groß. Mit Hörnern an Kopf, Ellenbogen und Schultern. Als sich der Rauch verzog, wurden sie blass. Vor ihnen stand eine Dämonin, spärlich bekleidet. Ihre Haare gingen fast bis zum Boden, ihre Haut war bläulich und von Schuppen überzogen. Statt Fingernägeln hatte sie Krallen, wie die einer Katze. Sie war übersät mit Schmuck, an ihrem breiten Gürtel baumelte ein riesiges Schwert. Aus ihrem grinsenden Mund schauten lange Fangzähne hervor, ihre grellgelben Augen waren nicht menschlich, sondern ebenfalls katzenartig. Sie warf sich ein paar Haare über ihre blanken Brüste, dann musterte sie die Anwesenden eindringlich.
    „Wer hat das Buch geöffnet?“, fragte sie mit einer lauten, donnernden Stimme. Sie trat zu dem am Boden liegenden Buch, aus dessen Deckel das Pentagramm herausgebrochen war. Sie hob die Hand, und der Anhänger erhob sich vom Boden und schwebte vor ihr in der Luft. Zitternd trat Emily vor.
    „Das … war wohl ich“, stotterte sie dann. Die Dämonin trat auf sie zu und schaute abschätzend auf Emily herab.
    „Naja, besser als dein Vorgänger auf jeden Fall“, sagte sie mit einer etwas normaleren Stimme. Dann machte sie eine schnippende Bewegung Richtung Anhänger. Der Anhänger flog zu Emily, ging durch ihre Schuluniform hindurch ohne diese zu beschädigen und brannte sich dann in ihre Brust ein. Mit einem Schmerzschrei ging Emily in die Knie und rang nach Luft.
    „Ab heute bist du die neue Wächterin des Daemonum. Es enthält alle Beschwörungsformeln, sowohl für die hohen als auch für die niederen Dämonen. Vernichten kann ich es nicht, Menschenwerk ist für uns unantastbar. Dein Vorgänger hat seine Aufgabe nicht weitergegeben, also trifft es jetzt dich. Sorge dafür, dass niemand es sich holt, dann geschieht dir nichts. Aber wehe dir, wenn. Dann werde ich dich holen kommen. Mit dem Siegel in deiner Brust werde ich dich finden. Immer und überall. Merk dir das gut, Emily Neumann. Ich habe dich im Auge!“, sagte die Dämonin kichernd.
    „Abbadon“, hauchte Sally.
    „Die Wächterin der Hölle, richtig erkannt. Du willst nicht zufällig deine Seele gegen die deiner Freundin tauschen, oder?“, fragte Abbadon und holte eine Schriftrolle hervor.
    „Ich gehe keine Dämonenverträge ein. Ich regle meine Sachen selber!“, entgegnete Sally und verschränkte die Arme vor der Brust. Abbadon lachte spöttisch.
    „So schwach, aber so eine große Klappe. Ist das Dummheit oder Mut, Sally Morgenstern? Geborene Elementum, aus der Familie der Wächter des Elementum? Muss sich scheußlich anfühlen von seiner Familie verraten und fortgegeben worden zu sein, nicht wahr?“, sagte sie dann.
    Sally schaute sie erschrocken an. Was erzählte Abbadon da? Klar war ihr aufgefallen, dass sie nicht nur anders aussah als ihre Schwester, sondern auch völlig anders behandelt wurde. Aber das?
    „Ach, sag bloß das wusstest du nicht? Lächerliches Menschenkind! Bei soviel Dummheit haben sich deine Eltern durchaus richtig

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