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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Dee.« Er wischte sich mit dem Ärmel eine Träne weg. »Dein bestes Publikum bin ich. Ich kann dir stundenlang zuhören, und das tue ich auch. Jetzt muß ich mir kein Video mehr anschauen, jetzt kann alles Wirklichkeit werden.«
    »Du willst, daß es Wirklichkeit wird, nicht wahr?«
    »Mehr als alles andere.«
    Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen, als sie eine Hand ausstreckte und seine Wange streichelte. »Und du willst mich.«
    »Du bist alles, was ich jemals gewollt habe.« Das Gesicht unter ihrer Handfläche zuckte. »Diese ganzen Jahre hindurch warst du immer alles, was ich jemals gewollt habe. Nie war ich mit einer anderen Frau zusammen, nicht so wie Pike, nicht so wie Riley. Ich habe auf dich gewartet.«
    Sie wünschte sich, ihr Herz ein wenig härter machen zu können, aber ein Teil von ihr weinte um ihn. »Du willst mich berühren.« All ihre Kraft zusammennehmend, nahm sie seine Hand und legte sie auf ihre Brust. »So, nicht wahr?«
    »Du bist so weich. So weich.« Die Hand an ihr zitterte, als seine Finger begannen, ihre Brust zu liebkosen. Es war bemitleidenswert und erschreckend zugleich.
    »Wenn ich dir erlaube, mich so anzufassen wie du gerne möchtest, läßt du mich dann hier heraus?«
    Als hätte er sich an ihr verbrannt, zuckte er von ihr zurück. Das Gefühl bitteren Verrats stieg in ihm hoch. »Du versuchst, mich reinzulegen.«
    »Nein, Jeff.« Es ist in Ordnung, daß meine Verzweiflung sichtbar wird, sagte sie sich. Laß ihn nur meine Schwäche sehen. »Ich bin nicht gerne eingesperrt. Es macht mir angst. Ich will auch nur für ein paar Minuten nach draußen und ein wenig frische Luft schnappen. Du willst doch, daß ich glücklich bin, nicht wahr?«
    »Das wird noch eine Weile dauern, bis du nach draußen kannst.« Sein Mund wurde zu einem störrischen Strich. »Du bist noch nicht soweit.«
    »Du weißt doch, wie wichtig es für mich ist, immer etwas zu tun zu haben, Jeff.« Sie kam einen Schritt auf ihn zu, schaute ihm dabei bewußt die ganze Zeit in die Augen. Als sie ihre Arme an seiner Brust nach oben gleiten ließ, trübte sich sein Blick. »Hier eine Stunde nach der anderen herumzusitzen, bringt mich völlig durcheinander. Ich weiß, wieviel du für mich getan hast.« Und dann – endlich – spürte sie die Spritze in seiner Jackentasche. »Ich weiß, du willst, daß wir zusammen sind.«
    »Wir sind zusammen.« Er legte seine unsichere Hand wieder auf ihre Brust. »Wir werden immer zusammensein.«
    Er senkte seinen Kopf, um sie zu küssen. Ohne daß er es merkte, ließ sie die Spritze aus seiner Tasche gleiten.
    »Deanna«, murmelte er.
    Ihr heftiges Einatmen verriet sie. Sie drehte sich herum und bemühte sich verzweifelt, die Nadel in seinen Körper zu stechen, doch da gingen sie bereits miteinander ringend zu Boden.
     
    Seine Suche nach Jeff hatte Finn wieder zu der Bücherwand zurückgebracht. Jetzt hatte er gesehen, was ihm und Jenner bei ihrer ersten Suche entgangen war. Die Abmessungen, dachte er, und sein Mund wurde ganz trocken. Die Abmessungen stimmten nicht. Die Bücherwand konnte keine Endwand sein. Das war unmöglich.
    Er wurde sich bewußt, daß Deanna in dem Raum dahinter war, und zwar nicht allein. Voller Panik stellte er sich vor, wie er sich gegen die Regale warf. Sein Körper zitterte, weil er sich nur mit großer Mühe davon abhalten konnte, es tatsächlich zu tun. Doch auf diese Weise ging es nicht. Weiß Gott, was Jeff ihr in der Zeit antun würde, die Finn brauchte, um durch diese Wand zu brechen.
    Sich mühsam wieder beruhigend, begann er, ganz methodisch nach einem Mechanismus zu suchen, der dazu gedacht war, die Bücherwand in Bewegung zu setzen.
     
    Sie verlor den Kampf. Als er sich über sie rollte, spritzte ein wenig Flüssigkeit zwischen ihren Fingern hindurch. Ihr Kopf
schlug heftig auf den Boden und sie schrie auf. Obwohl alles um sie herum verschwamm, konnte sie ihn über sich sehen. Tränen liefen ihm über sein verzerrtes Gesicht. Und sie wußte, daß er dazu fähig war, sie umzubringen, daß er nicht nur andere töten konnte, sondern jetzt auch sie.
    »Du hast gelogen«, schrie er gequält und verzweifelt auf. »Du hast gelogen. Darum muß ich dich bestrafen. Ich muß es einfach tun.« Schluchzend legte er ihr seine Hände um die Kehle.
    Mit den Fingernägeln zerkratzte sie sein Gesicht. Blut trat durch die Haut und lief ihm wie seine Tränen über die Wangen. Als er vor Schmerz aufheulte, wand sie sich unter ihm weg und kam frei. Ihre Finger

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