Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
Zimmer. Als er in die Küche kam, war er völlig verwirrt. Er sah die Schachtel mit dem Gebäck, roch den süßen Duft der Glasur, aber der Mann hatte sich einfach in Luft aufgelöst.
»Du siehst wunderschön aus.« In der Sicherheit des schalldichten Raumes lächelte er Deanna scheu an. »Gefallen dir die Kleider?«
»Sie sind sehr schön.« Sie bemühte sich, zurückzulächeln. »Ich habe geduscht. Ich kann gar nicht glauben, daß du dir so viel Mühe gegeben hast, mir alle meine Lieblingsmarken zu besorgen.«
»Hast du die Handtücher entdeckt? Ich habe sie mit deinen Initialen versehen.«
»Ich weiß.« Ihr drehte sich der Magen um. »Das war sehr lieb von dir, Jeff. Plätzchen?«
»Das sind die, die du am liebsten magst.«
»Ja, das stimmt.« Während sie ihn beobachtete und damit kämpfte, nicht mit den Zähnen zu knirschen, ging sie zu ihm hinüber. Während sie ein Plätzchen nahm und zaghaft hineinbiß, sah sie ihn die ganze Zeit an. »Wundervoll.« Sie leckte an einem Krümel und sah, wie sich sein Blick auf ihren Mund senkte. »Du bist lange weg gewesen.«
»Ich kam zurück, sobald ich konnte. Nächste Woche werde ich meine Kündigung einreichen. Ich habe eine Menge Geld auf die hohe Kante gelegt, und mein Onkel hat investiert. Ich will dich nie wieder verlassen müssen.«
»Es ist so einsam hier. So ganz allein.« Sie saß auf der Bettkante. »Du bleibst jetzt bei mir, nicht wahr?«
»Solange du willst.«
»Setz dich zu mir.« Mit einer unaufdringlichen Einladung berührte sie neben sich das Bett. »Ich denke, wenn du mir jetzt alles erklärst, kann ich es verstehen.«
Seine Hände zitterten, als er das Tablett absetzte. »Du bist nicht mehr wütend?«
»Nein, ich habe nur immer noch ein wenig Angst. Hier eingesperrt zu sein, macht mir einfach angst.«
»Das tut mir leid.« Behutsam setzte er sich neben sie und achtete darauf, daß er immer ein paar Zentimeter von ihr entfernt blieb. »Eines Tages wird das anders sein.«
»Jeff.« Sie nahm Kontakt mit ihm auf, indem sie ihre Hand über seine Hand legte. »Warum hast du dich entschieden, das hier zu tun? Wie wußtest du, daß jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist?«
»Ich wußte, daß es bald sein mußte, auf jeden Fall vor der Hochzeit. Als ich gestern hereinkam und dich in deinem
Hochzeitskleid sah … Ich konnte da nicht länger warten. Es war wie ein Signal. Du warst so wunderschön, Dee.«
»Aber das war doch fürchterlich riskant. Tim wartete unten auf der Treppe.«
»Das war ich. Ich habe dort gewartet, habe einfach seinen Hut, seinen Mantel und seine Sonnenbrille angezogen. Tim mußte ich dafür allerdings aus dem Weg räumen.«
»Wie?« Als er den Blick senkte und auf ihre miteinander verbundenen Hände blickte, hatte sie das Gefühl, ihr Herzschlag würde aussetzen. »Jeff, ist Tim tot?«
»Bei ihm habe ich es nicht so gemacht wie bei den anderen.« Gespannt und ein wenig besorgt schaute er zu ihr hinüber. Seine Augen waren hoffnungsvoll wie die eines Kindes. »Bei ihm nicht. Tim hat dir nicht weh getan. Aber ich mußte ihn aus dem Weg räumen, und es mußte schnell gehen. Ich mochte ihn. Daher war ich sehr schnell. Er hat überhaupt nicht gelitten. Hinterher habe ich ihn in den Kofferraum des Wagens gelegt, und nachdem ich dich hierhergebracht hatte, fuhr ich den Wagen auf einen Parkplatz in der Innenstadt, ließ ihn dort stehen und kam wieder nach Hause, um mit dir zusammen zu sein.« Der Ausdruck auf seinem Gesicht fiel in sich zusammen, als sie ihres von ihm abwandte. »Das mußt du verstehen, Deanna.«
»Ich versuche es.« O Gott, Tim! »Finn hast du nichts angetan, oder?«
»Ich habe dir versprochen, ihm nichts zu tun. Er hatte dich die ganze Zeit über, und ich habe gewartet.«
»Ich weiß, ich weiß.« Instinktiv versuchte sie, ihn zu besänftigen. »Sie suchen mich, nicht wahr?«
»Sie werden dich nicht finden.«
»Aber sie suchen nach mir.«
»Ja.« Seine Stimme wurde lauter, als er sich vom Bett erhob. Bis jetzt war alles perfekt gelaufen, erinnerte er sich. Einfach perfekt. Aber er hatte das Gefühl, am Rand einer Klippe zu stehen, deren unteren Teil er nicht sehen konnte. »Und sie werden suchen und suchen. Und irgendwann hören sie mit der Suche auf, und keiner wird uns mehr stören. Keiner.«
»Ist schon gut.« Auch sie stand auf, obwohl ihr die Beine
zitterten. »Du weißt ja, wie neugierig ich bin. Ich muß immerzu Fragen stellen.«
»Du wirst es nicht vermissen, nicht mehr im Fernsehen zu sein,
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