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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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nicht so genau. Mehr wollte er mir nicht sagen. Ich habe aber schon so eine Vorahnung, dass ich ihn in den nächsten paar Tagen nicht viel zu Gesicht bekommen werde.«
    »Ach, du Kacke. Ich will gar nicht daran denken, dass wir vielleicht noch so einen durchgeknallten Wichser in der Stadt haben. Was zum Teufel ist in letzter Zeit nur los? Erst dieser Carson und all diese verrückten Ereignisse im letzten Sommer …«
    Versonnen strich er über die Klinge des Messers, mit dem er das Steak zerteilt hatte, das er sich zum Mittagessen bestellt hatte. Er stellte sich vor, wie er es nahm, aufstand und sich rechts hinter diese Tratschtante stellte, wie er ihr ins Haar packte und ihren Kopf nach hinten riss, sodass ihr Hals frei lag, die Blutfontäne, wenn er die Klinge durch ihr Fleisch zog.
    Höchstwahrscheinlich wäre sie bereits tot, noch bevor irgendjemand überhaupt schnallte, was er da gerade tat.
    Alle wären so schockiert …
    Du wirst unvorsichtig.
    Doch weil der Gedanke daran so verführerisch war, so herrlich und faszinierend zugleich, schob er das Messer lieber beiseite und schloss die Hände um den Kaffeebecher. Wirklich zu verführerisch, zu faszinierend.
    Er wurde unvorsichtig …
    Nein. Nein, wirst du nicht. Du hast alles unter Kontrolle. Er hatte alles im Griff. Wie immer. Doch er bemerkte nicht, dass seine Hände wieder zu zittern anfingen, als er den Becher absetzte.
    Nia starrte durch die Windschutzscheibe. »Mir ist scheißegal, ob du etwas dagegen hast, dass ich allein bin, oder nicht. Ich will, dass du mich zu meiner Hütte zurückbringst!«
    »Verdammt noch mal, Nia!« Er schlug mit der Faust aufs Lenkrad. »Kapierst du es denn nicht? Du hattest recht, okay? Hier läuft irgendein krankes Arschloch herum. Umso mehr ein Grund für dich, vorsichtig zu sein. Und du möchtest dahin zurück, wo er dich schon einmal bedroht hat?«
    »Nicht unbedingt.« Sie lächelte ihn mit aufeinandergepressten Lippen an. »Ich weigere mich bloß, bei dir zu bleiben, und eine andere Option habe ich nicht wirklich. Wahrscheinlich ist die Hütte wenigstens sicherer als das Hotelzimmer.«
    Sie schaute in den Rückspiegel und musterte das Auto, das ihnen folgte. »Außerdem, bin ich mitnichten einsam und verlassen, Süßer. Ich habe doch meine freundlichen Begleiter, schon vergessen?«
    Law schwieg. Einer seiner Kiefermuskeln zuckte.
    Sie ließ sich zurück in den Sitz sinken und verschränkte die Arme. Der Kummer schien ihr wie ein fester, kalter Klumpen in der Brust zu sitzen, begleitet von dumpfem Zorn und Schuldgefühlen.
    In Laws Augen lag etwas Düsteres, Abscheuliches.
    Sie hatte es schon den ganzen Tag über gesehen. Da war etwas, das ihn quälte und wovon er ihr nichts erzählen wollte. Was verschwieg er ihr? Sie musste es einfach wissen, verdammt noch mal.
    Du kannst es nicht ungeschehen machen …
    Momente angespannten Schweigens verstrichen, ehe er schließlich auf den kleinen Parkplatz vor ihrer Hütte fuhr. Eigentlich rechnete sie damit, dass er beleidigt und wütend abdampfen würde.
    Doch anscheinend war das nicht sein Stil. Er folgte ihr auf dem Fuße, hinter ihm waren die Deputies.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, dich eingeladen zu haben«, blaffte sie ihn zickig an, obwohl sie nicht einmal genau wusste, warum. Sie war zwar sauer, aber großer Gott, sie konnte nicht sagen, weshalb eigentlich. Wollte sie die grauenhaften Bilder, die er gesehen hatte, wirklich in ihrem Kopf haben?
    Er gibt mir nicht die Chance, das selbst zu entscheiden, verdammt noch mal , dachte sie. Und genau da lag das Problem.
    »Mir ist egal, ob du mich eingeladen hast oder nicht.« Er schaute sie mit ausdrucksloser Miene an. »Ich möchte nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist, bevor ich wieder fahre.«
    Nia starrte wütend auf seinen Hinterkopf, als er sich vor sie drängte und ihr die Schlüssel aus der Hand nahm. Dann drehte sie sich prüfend zu einem der Deputies um. »Er ist hier nicht erwünscht. Können Sie ihn nicht entfernen?«
    Ethan trat von einem Bein aufs andere und blickte besorgt zu Law. »Na ja, Miss Hollister, ich … äh … er hat ja schon gesagt, dass er nicht hierbleiben wird …«
    »Darum geht’s doch gar nicht.« Sie presste die Zähne aufeinander, um nicht loszuschreien. »Also gut. Vergessen Sie’s. Ich will ihn nicht hierhaben, aber er spaziert trotzdem einfach so in meine Hütte.«
    Sie marschierte hinter Law her und beschloss, sich kurz umzuziehen, um anschließend ins Inn zu gehen und sich

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