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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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dann auf ein anderes, scrollte nach unten.
    Scheiße!
    Nichts.
    Er hatte alles gelöscht …
    Plötzlich kam ihr eine Idee.
    Er hatte es Ezra geschickt. Sie würde das Bild in seinen E-Mails finden.
    Nia tippte auf das Symbol für E-Mails. Verdammt, er stellte die Dusche ab.
    Hastig lief sie die Treppe hinunter und fluchte leise, während die Nachrichten geladen wurden. Postausgang …
    Da war sie.
    Die Mail, die er an Ezra geschickt hatte.
    Und dort im Anhang befand sich auch das Bild, es wurde ganz unten in der Nachricht angezeigt.
    Sie erkannte einen Gegenstand. Aber ihr Verstand verweigerte ihr den Dienst.
    An einer Stelle glänzte er stark, als würde der Schein von Laws Taschenlampe reflektiert. Irgendetwas Dunkles, Rostiges beschmutzte den unteren Teil.
    Eine Säge. Es war eine Säge …
    Nein!
    Auf der untersten Stufe geriet sie ins Stolpern und stieß gegen die Wand.
    Von ganz weit weg schien ein seltsamer Laut zu erklingen – wie von einem wilden Tier.
    Es war ein Wimmern.
    Law rubbelte sich mit dem Handtuch über die Haare. Er war erschöpft. Die Sache zehrte an seinen Kräften, und obwohl er es eigentlich nicht wollte, musste er dringend schlafen. Er konnte nur hoffen, dass Nias Anwesenheit im Bett neben ihm ihn ruhig schlafen lassen würde. Doch er fürchtete, dass ihn Albträume erwarteten.
    Verdammt, wäre er doch bloß nicht in das Versteck gegangen!
    Ezra hätte sich schon irgendetwas einfallen lassen, um seine Leute dort hineinzuschicken, richtig?
    Natürlich machte die Version, dass Law, von Neugierde getrieben, hineingestiegen und dabei auf seltsame Gerätschaften gestoßen war, alles viel einfacher, aber trotzdem … Nun wünschte er, er hätte sich die Bilder so leicht aus dem Gedächtnis löschen können wie aus dem Speicher seines Handys.
    Er schaute zur Spiegelablage, wo er das Telefon hingelegt hatte.
    Ihm sank das Herz in die Hose, als er feststellen musste, dass es nicht mehr dort war.
    »Oh nein!«, stieß er hervor.
    Und genau in diesem Augenblick hörte er einen Laut, der ihn mit Sicherheit ebenso lange verfolgen würde wie diese Bilder.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich seine Jeans übergestreift und lief los. Sie befand sich nicht mehr im Schlafzimmer, war auch nicht im Flur. Er knipste das Licht an und sah sich um.
    Dieser Laut – da war er wieder.
    Und plötzlich entdeckte er auch Nia.
    Sie saß auf der untersten Stufe, mit einem Gesichtsausdruck, der wahrscheinlich genau seine Empfindungen jenes Moments widerspiegelte, als ihm klar geworden war, was er dort unten gesehen hatte. Sein Handy lag neben ihr, und sie starrte es an, als rechnete sie jeden Moment damit, es würde sie anfallen. Verdammt. Wie zum Teufel …? Er hatte es doch gelöscht … Oh nein.
    Die Nachricht war ihm entfallen. Die E-Mail an Ezra lag immer noch im Postausgang.
    »Nia.«
    Sie schien ihn überhaupt nicht wahrzunehmen.
    Ohne wirklich zu wissen, was er und wie er es sagen sollte, lief er die Treppe zu ihr herunter und kniete sich neben sie. Vorsichtig strich er ihr über die Wange, doch sie rührte sich nicht, zeigte keinerlei Reaktion. Seufzend schob er ihre Füße auseinander und setzte sich vor sie. Als sie ihn schließlich doch noch anschaute, sah er das Entsetzen in ihren Augen.
    Warum um alles in der Welt musstest du denn auch nachsehen, Süße?
    Doch er ersparte ihr diese Frage.
    Es war schon schlimm genug, dass sie das Bild überhaupt gesehen hatte. Da musste er ihr nicht auch noch unter die Nase reiben, dass sie die Möglichkeit gehabt hatte, nicht nachzusehen … dass er versucht hatte, ihr diesen Anblick zu ersparen. Vielleicht bereute sie es, vielleicht aber auch nicht. So oder so war es nun zu spät.
    »Es ist eine Säge«, flüsterte sie in nüchternem Tonfall und sah ihn hilfesuchend an.
    Law nickte.
    »Eine Säge. Mit Blut dran.« Sie befeuchtete sich die Lippen und warf einen Blick zum Handy, als fürchtete sie, das Foto könnte körperliche Gestalt annehmen. »Das … das war doch Blut, oder? Könnte es etwas anderes sein?«
    Er stieß einen Seufzer aus. »Möglicherweise könnte es auch etwas anderes sein.«
    »Möglicherweise«, wiederholte sie und fing an zu lachen. Es war ein hohes, geradezu hysterisches Kichern, und schon allein der Klang bereitete ihm Kopfschmerzen.
    »Nia …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Möglicherweise.« Ihr Lachen erstarb. Und als sie ihn anblickte, erkannte er, dass sich der Schock gelegt hatte und blankem Entsetzen gewichen war, das sie beide

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