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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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schon gedacht.« Sie schaute an ihm vorbei zur Tür. »Weißt du, was? Ich würde mir wirklich wünschen, dass sie sich irgendwann die Prinzessinnen-Bemerkungen verkneift.«
    »Sie meint es nicht böse«, antwortete er müde.
    »Ich weiß.« Hope stützte das Kinn in die Hand. »Hör mal, wahrscheinlich ist sie gar nicht richtig wütend auf dich, nur etwas durcheinander. Dazu noch ängstlich und frustriert. Sobald sie sich beruhigt hat …«
    Law schnaubte. »Nein, sie ist wütend. Sogar richtig wütend. Und zwar auf mich. Und das ist jammerschade, denn ich würde immer wieder genauso handeln.«
    »So schlimm?«
    Er sah sie schweigend an. Dann senkte er den Blick. »Mir graut es schon davor, schlafen zu gehen, Süße. Ich habe Angst, nachts diese Bilder zu sehen.«
    »Also ist es wirklich so schlimm.«
    »Schlimmer noch«, murmelte er und fuhr sich durchs Haar. Er brauchte nun unbedingt einen Drink, aber das ging nicht. Noch nicht zumindest. Und selbst später war es wahrscheinlich klüger, darauf zu verzichten. Wenigstens bis er wusste, wie Nia reagieren würde. Wenn sie vorhatte, sich heimlich davonzustehlen, musste er sich bereithalten, sie im Auge zu behalten …
    Wahrscheinlich wusste schon die ganze Stadt Bescheid.
    »Schon gehört?«
    Er lockerte seinen Griff um den Kaffeebecher, obwohl er ihn am liebsten zerquetscht und die dampfende Flüssigkeit in Natalie Walbashs hübsches Gesicht geschüttet hätte. Doch stattdessen versuchte er nur, ein verblüfftes Lächeln aufzusetzen. »Was denn?«
    Natürlich hatte er es gehört, verdammt noch einmal …
    Jeder Einzelne in dieser verschissenen Stadt wusste bereits davon. Die gesamte Belegschaft des Sheriffs kroch kreuz und quer durch den Wald. Sein Versteck – sie hatten sein verdammtes Versteck gefunden.
    Nia …
    »Irgendetwas Seltsames geht im Wald, in dem Abschnitt zwischen dem Haus von Lena und Ezra und dem Ohlman-Grundstück, vor sich. Ich weiß zwar nicht genau, was – aber ich habe alle möglichen Theorien gehört. Irgendjemand hat behauptet, sie wären auf eine Kultstätte irgendeiner Sekte gestoßen, und jemand anders meinte, sie hätten das Versteck eines Serienmörders aufgetan, und dann habe ich noch gehört, dort läge ein Sack voll Geld von einem Banküberfall vergraben. Aber irgendetwas Seltsames ist auf jeden Fall im Busch.«
    Er zwang sich zu einem ironischen Unterton. »Vielleicht kommen in der nächsten Geschichte ja kleine, grüne Marsmännchen vor. Oder eventuell handelt es sich in Wirklichkeit um eine geheime Vampirgruft …?«
    Natalie verdrehte die Augen. »Bitte. Keine Vampire. Diese Schmonzetten habe ich so satt. Grandma kriegt gar nicht genug von den Biestern. Am liebsten mag sie die, die in der Sonne glitzern.« Sie schenkte ihm Kaffee nach und hob den Kopf, als die Türglocke bimmelte. Das Bistro platzte jetzt schon aus allen Nähten, aber es wurde stetig noch voller.
    Genau deshalb hatte es ihn dorthin verschlagen. Es war der ideale Ort, um Neuigkeiten und Tratsch aufzuschnappen.
    »Bin gleich wieder da.« Sie lächelte ihn an. Dann war sie auch schon verschwunden.
    Er blieb allein zurück und starrte in das dunkle, dampfende Gebräu. Doch er nahm es nicht wahr. Er hatte keine Augen für die Tasse oder den Tisch … Er hörte weder Natalies Stimme noch das Gemurmel um sich herum.
    Stattdessen dachte er an Nia und fragte sich, was für ein Geräusch wohl ertönt wäre, wenn er einfach auf sie zugehalten und sie überfahren hätte, als sie aus dem Wald gekommen war.
    Es wäre so schnell gegangen, so einfach gewesen. Und alles hätte ein Ende gehabt; sein Geheimnis wäre sicher. Seine Hände zitterten so sehr, dass er den Kaffee verschüttete, doch er nahm es gar nicht zur Kenntnis.
    Zum Teufel mit dieser verdammten Hure. Er hätte seine Sachen nicht dortlassen dürfen. Nicht nach letzter Nacht. Aber wie hätte er das Risiko eingehen können, das Werkzeug dort fortzuschaffen , wenn sie ihre Nase ständig in anderer Leute Angelegenheiten steckte und immer genau da auftauchte, wo er sie nicht gebrauchen konnte?
    Zur Hölle mit ihr.
    »… war gar nicht dieser Carson.«
    Er erstarrte. Ohne den Kopf zu drehen, warf er einen Blick zur Seite, um zu sehen, wer gerade sprach.
    Weiblich – Aaah … Bingo. Er kannte sie. Sie war mit einem der Deputies verheiratet. Die Frau von Ethan. Unbezahlbar, genau deswegen hing er an diesem Ort herum.
    »Was soll denn das heißen?«
    Sie schüttelte den Kopf und zog eine finstere Miene. »Ich weiß auch

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