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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Arthur wirkte mit seinem
ordentlichen grauen Bart und der Hornbrille so vernünftig und ruhig, daß Dwayne
aufhörte zu weinen. Er schneuzte sich laut in das Papiertaschentuch, das Wetzon
ihm reichte, dann zog er sich folgsam mit Arthur in das Zimmer zurück, aus dem
eben alle gekommen waren.
    »Wie sieht es aus?« fragte Mo.
    »Wir haben ein Abkommen«, erklärte Silvestri.
»Er bekommt Straffreiheit, und wir nehmen seine Geschichte auf Band auf,
bereiten wir also alles vor.« Mo stand auf und verließ das Zimmer.
    Wetzon hatte in der Times Bilder von
Rachel Konstantin gesehen, weil sie einige wirklich große Fälle bekommen hatte,
doch die Bilder hatten der Frau nicht geschmeichelt. Die stellvertretende
Staatsanwältin hatte rotes Haar, dieselbe Farbe wie Dwaynes Perücke, aber sie
trug es ganz kurz gestutzt. Ihr Gesicht war ein wenig zu breit und ein wenig zu
rosig und sommersprossig, um im Fernsehen attraktiv zu sein, aber in natura
hatte sie ein Glitzern in den Augen und eine knisternde Elektrizität im
Auftreten. Sie zog die Aufmerksamkeit auf sich wie ein Magnet.
    Silvestri sagte: »Rühr dich nicht vom Fleck,
Les. Wir werden dich brauchen, um die Lücken auszufüllen.«
    Konstantin griff zum Telefon, tippte eine Taste,
wartete, kehrte ihnen dann den Rücken zu und begann, in atemberaubendem Tempo
ins Telefon zu sprechen, wobei sie die ganze Zeit gestikulierte. Sie trug eine
gelb-weiße Bluse und einen schwarzen Stretchrock, der mindestens eine Handbreit
über dem Knie endete. Für diesen Rock hatte sie die falschen Knie.
    Weiss stand mit Silvestri bei der Tür zum Flur.
Er schüttelte eine Zigarette aus dem Päckchen und zündete sie mit einem
großflammigen Feuerzeug an. Er sagte etwas von einem Durchsuchungsbefehl zu
Silvestri, aber Wetzon bekam es nicht ganz mit.
    Als Weiss ging, zog Silvestri einen Stuhl aus
dem Weg und setzte sich gegenüber von Wetzon auf die Tischkante. Konstantin
wandte ihnen immer noch den Rücken zu. Silvestri strich zärtlich über Wetzons
Wange zu den Lippen.
    »Durchsuchungsbefehl?« fragte sie. Sie küßte
seine Finger und nahm seine Hand.
    »Wir suchen nach Sulfiten.«
    »Wo?«
    Er führte ihre Hand an die Lippen. »Im
Lebensmittelladen der Kims.«
    Ihr wurde leicht schwindlig, und sie zog die
Hand zurück. »Du glaubst also, es war David Kim?«
    »Er hatte das beste Motiv.« Seine Stimme klang
heiser.
    »Kannst du ihn aufgrund eines Motivs
festnehmen?«
    »Nein, aber wir können ihn sehr wohl verhören
und versuchen, ein Geständnis zu bekommen.«
    »Hat er die amerikanische Staatsangehörigkeit?«
    »Weiß ich nicht. Metzger kümmert sich um die
Einwanderungsbehörde.«
    Konstantin legte auf und drehte sich um. »Es
kann losgehen.« Sie sah Wetzon an und verschränkte die Arme.
    »Sie könnten versuchen, herauszubekommen, was
dem Leiter der Rechtsabteilung bei Luwisher Brothers passiert ist, dem Mann,
der den Unfall in der U-Bahn hatte. Ich weiß nicht einmal, wann es war, vor
sieben oder acht Monaten.«
    »Hm.« Konstantin nickte. »Er sprang, fiel oder
wurde gestoßen, vergangenes Jahr, Oktober, November. Angelo La Rocca.«
    »Vielleicht hat er etwas gemerkt und es David
wissen lassen. Dann hatte er einen gelegen kommenden Unfall.«
    »Mir fällt es schwer, zu glauben, daß Kaplan
nicht wußte, was unmittelbar vor ihrer Nase vor sich ging.«
    »Ellie war in ihn verliebt, Ms. Konstantin.
Selbst wenn sie schon früh eine Spur von Zweifel gehabt hätte, glaube ich,
hätte sie nicht nachgehakt. Die Menschen tun seltsame Dinge, wenn sie verliebt
sind.«
    Konstantin nickte.
    »Ich glaube«, fuhr Wetzon fort, »erst als Dr.
Ash versuchte, sie zu erpressen — es genügte ihm nicht, nur bei David
abzukassieren — , begann sie, Verdacht zu schöpfen... Du lieber Gott!«
    »Was ist, Les?«
    »Ms. Wetzon?«
    »Tut mir leid. Ich habe mir gerade klargemacht,
was das für Luwisher Brothers bedeutet. Sie können dichtmachen, wenn das herauskommt.
Die Kunden verlieren das Vertrauen zu der Firma. Es wird ein schlechtes Licht
auf die ganze Wall Street werfen. Ein fauler Fisch, und die ganze Kiste
stinkt.«
    »Mehr als einer, Les. Warum wurde das nicht intern
überwacht? Jemand war eingeweiht — oder schaute vielleicht weg.«
    Sie mußte sofort an Doug Culver denken. Er hätte
sich damit befassen müssen. Wer hatte ihr noch gesagt, daß er für die
Rechtsabteilung zuständig war, bis sie jemand gefunden hatten...? Hatte Dougie
seine eigenen Pläne? Was hatte es zu bedeuten, daß er sich mit

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