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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Janet und Twoey
Barnes getroffen hatte? Sie sagte: »Die SEC hat Leute, die auf diese Vorgänge
angesetzt sind, aber sie sind nicht immer ausreichend besetzt, und es läuft auf
Stichproben hinaus. Die Firmen müssen lernen, sich selbst zu kontrollieren, die
ganze Branche muß es lernen.«
    »Das werden sie nie fertigbringen«, meinte
Konstantin.
    »Warum sollte David Goldie töten? Das ergibt
keinen Sinn. Es sei denn, es war tatsächlich ein Unfall.«
    »Das bekommen wir heraus.« Silvestri sah
Konstantin an. »Wir haben immer noch keine Bestätigung, daß Kim auf dem Bankett
war. Niemand scheint sich an ihn zu erinnern. Auf der Gästeliste stand er
jedenfalls nicht. Hast du ihn gesehen, Les?«
    »Nein.« Wetzon durchforstete ihre Erinnerung an
jenen Abend, hörte Fetzen zorniger Worte aus der Herrentoilette, die wohl, wie
sie nun im nachhinein merkte, eher mit der Gehaltsregelung für Makler zu tun
hatten als... sie sah Goldie und Neil auf einer Seite, Hoffritz und Bird auf
der anderen. Und Culver, der sich zu Hoffritz und Bird hinüberbeugte, Gorham...
sie konnte nicht ohne einen Anfall von Panik an Chris denken. Sie sah die
Investmentgemeinschaft in vollem Staat... Jake Donahue, Smith, Ellie... der
Tisch. Halt. Zurück zu Smith.
    Klar wie eine Glocke hörte sie Smith sagen:
»Wall Street wird allmählich eine richtig schmuddlige Uno mit braunen,
schwarzen und gelben Gesichtern, allerdings sehe ich Ellie Kaplan gerade mit
einem ziemlich attraktiven Chinesen an der Bar sprechen...«

  Wetzon kam aus dem Bellevue Hospital
und nahm ein Taxi zum Büro. Montag. Andauernde Hitze. The Times brachte
einen weiteren Leitartikel von einem Wissenschaftler, der eine globale
Erwärmung voraussagte, wenn die Ozonschicht nicht geschützt werde. Wetzons Knie
verheilte gut, und nachdem das verkrustete Blut in der Nase entfernt war,
konnte sie auch wieder besser atmen.
    Ihr fiel der Läufer mit der Atemmaske ein, der
aus Ellies Straße abgebogen und die West End Avenue hinuntergerannt war. Er hatte
dunkles Haar und lange Beine gehabt. War das David Kim gewesen? Hatte er Ellie
getötet und die Rose zurückgelassen, weil sie seine Geliebte gewesen war?
    Es war noch früh, erst halb neun. Sie hatte
Smith gestern abend nicht erreichen können, und sie hatte es an diesem Morgen
um halb acht noch einmal versucht, bevor sie ins Krankenhaus gefahren war. Noch
immer keine Antwort. Smith war letzte Nacht nicht nach Hause gekommen. Ihr fiel
ein, daß sie von Smith nichts mehr gehört hatte, seit sie am Freitag über Wetzons
Entschlossenheit gestritten hatten, Anklage gegen Chris zu erheben. Eine solche
Reaktion paßte überhaupt nicht zu Smith.
    Der Verkehr stadtauswärts auf der First Avenue
war an diesem Morgen nicht schlimm, aber die Stadt und ihre Bewohner hatten die
gewohnte draufgängerische New Yorker Montagsmorgenskillerenergie verloren. Auch
Wetzon war sie abhanden gekommen. Selbst der Taxifahrer fuhr bloß und sprach
kein Wort. Eine Unterhaltung wäre zu anstrengend gewesen. Das perfekte Klima
für einen Headhunter, dessen Erfolg vom Reden abhing. Sie lächelte und hatte
nicht mehr so ein steifes Gefühl. Wenigstens ihr Gesicht nahm den Normalzustand
wieder an.
    Sie wollte die Außentür aufschließen, doch sie
war gar nicht abgeschlossen. Waren B. B. und Harold so früh schon da? Sie stand
im kühlen Vorzimmer. Kaffee tröpfelte in der Kaffeemaschine. »Hallo?« B. B.’s
Schreibtisch war nicht besetzt.
    »Wetzon!« schrie Smith. »Wo hast du gesteckt?
Ich rief dich gestern abend an, und du warst nicht zu Hause.« Smith stand in
der Tür zu ihrem gemeinsamen Büro. Sie trug das weiße Leinenkleid. Ihre Augen
glänzten aufgeregt.
    »Du hast keine Nachricht hinterlassen.«
    »Ich legte nach dem vierten Läuten auf. Ich
hasse deinen Anrufbeantworter. Ich habe dir so viel zu erzählen, Kleines. Komm
gleich rein und setz dich. Du wirst staunen.«
    »Ich muß auch mit dir reden, Smith. Wann sollen
wir unten bei Luwisher Brothers sein?« Wann, fragte sie sich wütend, würde
Smith ihr zerschrammtes Gesicht zur Kenntnis nehmen?
    »Das ist es ja gerade, Liebes, wir gehen nicht
hin. Twoey nimmt unseren Termin wahr.«
    So wütend sie auf Smith war, erwachte doch ihre
Neugier. »Twoey?«
    »Ja — dein Gesicht sieht wirklich scheußlich aus
— Twoey. Er ist...«
    »Entschuldige«, fiel Wetzon ihr ins Wort. »Das
ist alles, was du zu dem, was mir passiert ist, zu sagen hast?«
    Smith starrte sie an, die Hand auf dem Herzen.
»Schatz, das haben

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