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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Ryan, Les Wetzon«, sagte Silvestri
lässig. »Mo arbeitet mit mir und Metzger zusammen.«
    Mo Ryan richtete ihre kornblumenblauen Augen auf
Wetzon und musterte sie unverfroren. Wetzon erwiderte das Kompliment und sah
rotes gelocktes Haar und Pfirsichteint, rosa Sommersprossen und einen großen
Busen. Mo, die Wetzon überragte, reichte ihr eine feste Hand und sagte ohne
allzu große Begeisterung: »Sehr erfreut.«
    Wetzon sträubte sich innerlich. Werde ich
eingeordnet oder was? dachte sie. Mo Ryan und sie schätzten sich ab. »Nett,
Sie kennenzulernen«, log Wetzon und fing Silvestris türkisfarbenen Blick auf.
Er lachte sie aus und wollte sie vielleicht sogar ein bißchen ärgern.
    »Holen wir Metzger dazu, Mo, und Kaffee für die
ganze Runde. Koffeinfreien für Les.« Er wartete, bis Mo draußen war, dann sagte
er: »Komm vom hohen Roß herunter, Les.« Er ging um den Schreibtisch herum,
stand vor ihr und fuhr mit einem Finger über ihre Seite, von der Achselhöhle
bis zur Taille. Sie spürte die Hitze zwischen ihnen durch die dünne
Seidenbluse.
    »Ist sie neu?«
    »Wer, Mo?«
    »Nein, Barbara Bush.«
    Er grinste sie an. Sie liebte seinen
holzig-rauchigen Geruch.
    »Sie ist schon eine Weile hier.«
    »Aha.«
    Er machte einen schnalzenden Laut mit der Zunge.
»Ich werde das übergehen. Mo hat es gerade zum Detective gebracht. Es ist ihr
erster Fall. Sie wird einige gute Erfahrungen machen.«
    »Hoffentlich dienstlicher Art.«
    Silvestri grinste wieder und setzte sich. Trotz
der Klimaanlage war es schwül im Zimmer. Ein großer Ventilator in der Ecke
blies matt heiße Luft auf sie.
    Wetzon hängte ihre Jacke über die Lehne eines
häßlichen zerkratzen Holzstuhls und blieb mit der Strumpfhose an einem Splitter
hängen, als sie sich setzte. »Verflixt!« Sie betrachtete das klaffende Loch am
Knie und zerrte den Rock darüber. »Ich weiß nicht einmal, warum ich hier bin«,
murmelte sie.
    »Du bist hier, um uns Hintergrundinformationen
über Personen bei Luwisher Brothers zu geben, die Goldie Barnes gut genug
kannten, um ein Mordmotiv zu haben.«
    »Warum muß ich das tun? Bestimmt könnte es
jemand anderes auch. Das bringt mich in eine unangenehme Lage. Es handelt sich
um einen Kunden. Und einige von diesen Leuten haben mir im Vertrauen Dinge über
sich gesagt.«
    »Hör zu, Les, ich verlange von dir keinen
Vertrauensbruch.« Er machte eine Pause. »Noch nicht.«
    »Noch nicht.«
    »Aber es würde mir das Leben viel leichter
machen, weil deine Beobachtungen verläßlich sind.«
    »Ich glaube, ich habe ein Kompliment gehört.«
Sie strahlte ihn an. »Aber du scheinst nicht zu begreifen, daß das, was ich
weiß, sehr persönlich sein könnte, mir im Vertrauen bei einem Drink erzählt.
Daß ich eine vertrauliche Mitteilung für mich behalte, ist ein Prüfstein meiner
Zunft. Ich schädige meine Glaubwürdigkeit irreparabel, wenn ich das Vertrauen
breche.« Sie erinnerte sich daran, daß sie sich einmal mit Destry Bird auf
einen Drink getroffen hatte, als er neu in New York war. Sie hatten beide Perrier
bestellt, und er hatte ihr anvertraut, daß er gerade Mitglied der Anonymen
Alkoholiker geworden war. »Zu persönlich, um es irgendwem anzuvertrauen«, sagte
sie und schüttelte den Kopf.
    »Ich werde beurteilen, was...«
    »Nein, das wirst du nicht. Du kannst nicht. Ich
habe einen Beruf, den ich sehr ernst nehme, im Gegensatz zu dir.«
    Sie war verletzt. »Ich muß beurteilen, was ich
dir sage. Ich kann nicht einfach meine Moral über Bord werfen...«
    Die Luft zwischen ihnen knisterte, und Wetzon
schaute weg, zupfte an dem Loch in der Strumpfhose, zog den Rocksaum gerade.
Als sie aufsah, waren seine Augen schiefergrau.
    »Ich hoffe, wir stören nicht«, sagte Mo Ryan.
Sie hatte noch einen Knopf an ihrem Hemd geöffnet, und ihr Busenansatz war sehr
deutlich zu sehen. Sie warf sich lässig auf einen Stuhl, den sie aus dem
Bereitschaftsraum hereingezogen hatte, und Metzger stellte sich an den
Türrahmen, wo er die beste Sicht auf den Busenansatz hatte.
    Silvestri nahm eine Schluck Kaffee, verzog
gequält das Gesicht und stellte den Pappbecher ab. »Mann, ist der heiß...«
    »Soll ich Ihnen einen Eiswürfel holen?« fragte
Mo Ryan eifrig und sprang auf.
    Wetzon starrte Silvestri streng an, während er
mit einem Finger auf Mo zeigte und ihn langsam senkte. Mo folgte dem Hinweis
und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. Sie wirkte leicht ernüchtert.
    »Unterhalten wir uns über Luwisher Brothers,
Les.« Silvestri langte

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