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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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hinter sich und zog die Arbeitsbogen von der Korktafel.
Er nahm ein Notizbuch aus der Innentasche seines Jacketts und blätterte die
Seiten durch, bis er eine leere fand. »Erzähl uns von der Firma.«
    »Über die Firma an sich kann ich nicht viel
sagen, außer daß sie von den drei Söhnen eines eingewanderten deutschen Juden
namens Nathaniel Luwisher, der im Bürgerkrieg ein Vermögen mit Baumwolle
machte, gegründet wurde.« Sie sah über die Schulter nach Metzger, der
anscheinend abgeschaltet hatte, da er sich mehr für den malerischen Anblick von
Mo Ryans Busen interessierte. »Die Leitung der Firma ging, glaube ich, nach dem
Zweiten Weltkrieg von der Familie in andere Hände über. Der einzige unter den
Nachkommen, der sich dafür interessierte, Luwisher Brothers zu leiten, fiel im
Krieg. Die anderen verlegten sich auf Kunst, Politik und Medizin. Ich glaube,
es gibt einen Luwisher, der in Umweltproblemen aktiv ist, Bionahrung oder etwas
in der Richtung.«
    Metzger gähnte ungezwungen.
    Silvestris Telefon läutete. Er nahm ab. »Ja?« Er
hörte gespannt zu. »Okay.« Er legte auf und nickte Metzger fast unmerklich zu.
»Weiter.«
    Wetzon schlug ein Bein über und spürte, wie sich
Schweiß in den Kniekehlen sammelte. Sie trank einen Schluck des abgekühlten
Kaffees. »Ich weiß nicht, was du davon noch wissen willst. Es könnte einen
Luwisher-Nachkommen geben, der den Namen nicht mehr trägt. Das kann ich
natürlich nicht wissen. Immerhin ist interessant, daß die erste Generation und
die zweite, glaube ich, nichts als Söhne und nur ein oder zwei Töchter
hervorbrachte. Danach gab es Scharen von Töchtern und sehr wenige Söhne.«
    »Wem gehört denn das Kapital?« fragte Metzger.
    »Ich weiß nicht. Es ist eine Privatfirma. Die
Angestellten, die Teilhaber wurden, besitzen Anteile — bestimmte unter ihnen.
Luwisher-Nachkommen möglicherweise. Goldie Barnes selbstverständlich. Sie
müssen nichts publik machen, weder die Aufschlüsselung des Eigentums am Kapital
noch die Bilanzen. Aber es dürfte für euch ziemlich leicht sein, denke ich,
herauszufinden, wer wer ist.«
    Silvestri schrieb etwas in sein Notizbuch. »Wie
geht das genau vor sich, wenn man dort Teilhaber wird?«
    »Auch das weiß ich nicht genau. Ich kann es dir
nur ungefähr sagen. Um Teilhaber zu werden, muß man wohl ein Topproduzent sein,
sagen wir, über eine Million Dollar als Bruttoproduktion, in anderen Worten ist
das die jährliche Gesamtsumme des Maklers an Provisionsforderungen an Kunden.«
Sie dachte kurz nach.
    »Und der Makler muß mit Sicherheit einen
superguten Ruf haben, was bedeutet, daß er keine Probleme mit der Aufsicht
hat.«
    »Sag das bitte noch mal, Les.«
    »Du meinst, das mit der Aufsicht?« Er nickte.
»Jede Maklerfirma hat eine Rechtsabteilung, die mit der New Yorker Aktienbörse
zusammenarbeitet, um das Marktgeschehen zu überwachen und zu garantieren, daß
der Handel den Vorschriften der Börsenaufsichtsbehörde SEC und der Börse
entspricht. Verstanden?«
    »Verstanden.« Silvestri wedelte mit der Hand.
»Weiter.«
    »Beteiligungen läßt man denen zukommen, die
große Abschlüsse tätigen, Leuten wie John Hoffritz, die durch Fusionen und
Aufkäufe Umsatz in die Firma bringen.« Sie ertappte sich dabei, daß sie
überlegte, ob Twoey Geschäftsanteile erbte oder ob die Partnergruppe Goldies
Anteil von Twoey und Janet zurückkaufen mußte.
    »War Goldie mit den Luwishers verwandt?« fragte
Mo. Sie holte ein zerdrücktes Päckchen Kent aus der Hemdtasche, raschelte mit
dem Cellophan und schüttelte eine Zigarette heraus.
    »Nicht daß ich wüßte.« Sie sah, daß Mo eine
Notiz in ihr Buch schrieb. Sie würden das nachprüfen, aber Wetzon war ziemlich
sicher, daß es keine Verbindung gab. Goldie war splitternackt, wie er immer gesagt
hatte, zu Luwisher Brothers gekommen, gleich nachdem er aus der Armee
ausgeschieden war. »Noch etwas?« Es war stickig im Zimmer. Sie stand auf und
griff nach ihrer Jacke. Mo ließ ein gelbes Feuerzeug schnappen und zündete die
Zigarette an, um Rauchschwaden in der dicken Luft zu verbreiten.
    »Nicht so eilig, Les. Du kannst uns ein paar
Stichworte zu den Spielern sagen.« Silvestri sortierte die Arbeitsbogen und
breitete sie auf dem Schreibtisch aus.
    Mit einem Seufzer setzte sie sich. »Ich möchte
gern wissen, wie Goldie getötet wurde, wenn es erlaubt ist.«
    »Ich habe es dir bereits gesagt. Er wurde
vergiftet.«
    »Das weiß ich. Ich wollte wissen, mit was für
einem Gift? Wie wurde

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