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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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es gemacht?«
    »Das ist vertrauliches Wissen.«
    »In anderen Worten, nur du und der Mörder wissen
es?«
    Er bedachte sie mit einem Blick, der nur als
höhnisch beschrieben werden konnte. »Ganz recht.«
    »Okay.« Sie akzeptierte das. »Schieß los.« Sie
machte es sich auf dem Stuhl bequem. Das bedeutete, daß es vermutlich auf dem
Bankett vor aller Augen passiert war. Nein. Das waren bloß Vermutungen. Es
mußte nicht unbedingt so sein. Es konnte ein langsam wirkendes Mittel sein,
etwas zu Hause Verabreichtes...
    »Hoffritz.«
    »Er wird wahrscheinlich Luwisher Brothers
weiterhin leiten. Er ist schon lange Teilhaber. Muß eine Menge Kapital
angehäuft haben. Sehr geschäftstüchtig und ganz Südstaatler — Alabama, glaube
ich.« Sie strahlte Silvestri an und dachte: In Wahrheit ist er eine verschlagene,
verlogene Schlange aus dem Süden und hätte absolut alles getan, um sich Goldie
vom Hals zu schaffen, damit er die Firma leiten könnte. Aus dem Augenwinkel
sah sie, daß Mo Romane schrieb und nur mit Mühe nachkam. Gut.
    »Destry Bird.«
    »Glatt. Vermutlich jetzt, wo Goldie tot ist, die
Nummer zwei. Aus Virginia, Oberschicht. Sehr sogar, glaube ich. Er und Hoffritz
sind ein ernst zu nehmendes Gespann. Die Börsenmakler nennen die zwei Search
und Destroy. Und wende keinem von beiden den Rücken zu, dachte sie.
    »Bitte, Les?« Hatte er ihre Gedanken gelesen?
    Sie verbarg ihre Gefühle und erinnerte sich, wie
die zwei Männer Goldie am Ehrentisch umringt hatten, unmittelbar bevor Goldie
aufstand, um zu sprechen — und zu sterben. »War es in seinem Jack Daniel’s?«
    Mo hob rasch den Kopf, aber Silvestri zeigte
keine Regung. Zu spät. Was immer Goldie getötet hatte, war gefunden worden; es war in Goldies Drink gewesen.
    In der Erinnerung hörte sie Goldies Stimme —
denn es war seine Stimme gewesen, davon war sie jetzt überzeugt — aus der
Herrentoilette, die sagte: »Nur über meine Leiche.«
    »Ist dir etwas eingefallen, Les?« Silvestri
beugte sich über den Tisch vor, seine Frage eine Anklage, den Blick gespannt
auf sie gerichtet.
    Sie schloß die Augen, um ihn auszuschalten, und
sah wieder den Ehrentisch vor sich. »Nur, daß sich alle um Goldie drängten. Die
Leute gingen auf ihn zu, um ihn ihrer Wertschätzung zu versichern.«
    »Schöne Wertschätzung«, bemerkte Metzger.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe wirklich
nichts Ungewöhnliches gesehen.« Sie sah im Geiste Chris wild gestikulieren und
Goldies Drink verschütten. Jemand hatte ihn ersetzt... Sie hob den Kopf und
stellte fest, daß Silvestri sie durchschaute. Sie zuckte die Achseln und sah
ihn mit großen, unschuldigen Augen an.
    »Douglas Culver«, las er von einem Arbeitsbogen
ab.
    »Er ist der Chef der Finanzierungsdienste. Ein
wirklich netter Typ. Noch einer aus dem Süden. Diesmal ist es Atlanta, glaube
ich. Mit ihm läßt sich dort am besten reden.« Sie erinnerte sich an Dougies
angeekelten Blick, als Ellie vor ihm zusammengebrochen war. Entweder hatte er
etwas gegen Frauen, oder er mochte Ellie nicht.
    »Neil Munchen.«
    »Neil leitet das Telemarketing-Programm.« Sie
stellte die Beine gerade und schlug sie in der anderen Richtung über. Sie fühlte
sich, als säße sie in einer Pfütze aus Schweiß.
    »Telemarketing?« fragte Mo und sah von ihrem
Notizblock auf. Sie nahm einen letzten scharfen Zug aus der Zigarette und trat
sie auf dem Boden aus. Sie trug rote Pumps.
    »Kundenwerbung per Telefon. Sie haben ihre Leute
am Telefon und Hinweise von Dun und Bradstreet und anderen überall im Land. Die
Werber melden die Gespräche an, beurteilen die Bankgeschäfte und den
Hintergrund aufgrund des Hinweises, und dann ruft der Makler zurück und preist
die Aktie des Tages an, gewöhnlich eine, für die die Firma die Trommel rührt.«
    »Klingt sehr nach unsolider Transaktion«, sagte
Mo. »Welcher schlaue, reiche Mann würde einem absolut Fremden private
finanzielle Informationen über das Telefon mitteilen?«
    Wetzon lächelte, froh, eine gefunden zu haben,
die naiver war als sie. »So läuft es, und so kaufen sie Aktien.
Unternehmensleiter, reiche Leute, geschäftstüchtige Leute. Es ist ein sehr
erfolgreiches Programm — das heißt, die Firma holt dabei eine Menge Geld
heraus, die Makler ebenso. Es werden auch wirklich intelligente Leute
reingelegt.«
    »Ich begreife es einfach nicht«, sagte Mo mit
einem Blick auf Silvestri. »Wir ziehen doch ansonsten Diebe aus dem Verkehr.«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch. Das ist

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