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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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nicht
aus.«
    »59. und Lexington«, sagte Wetzon und stieß
Smith mit dem Ellbogen an.
    »Danke, das ist nett.«
    »Kommen wir noch mal darauf zurück, was du uns
gerade eingebrockt hast, Smith.«
    »Überlaß das alles mir, Kleines. Ich habe die
besseren Instinkte. Das weißt du. Glaub mir, wir haben uns gerade mit der
Siegermannschaft verbündet.«
    »Ich meine, wir sind moralisch verpflichtet,
John Hoffritz mitzuteilen, daß wir kein Geld von ihm nehmen können.« Smith
hatte tatsächlich gute Instinkte, fand Wetzon, aber ziemlich oft lag sie auch
daneben.
    »Moralisch verpflichtet? In welchem Jahrhundert
leben wir eigentlich? Begreifst du nicht, Liebes, daß wir von ihnen nur Geld
nehmen, um den Mörder zu finden? Die übrige Arbeit hängt von bestimmten
Bedingungen ab.«
    »Aber es gibt einen stillschweigend
geschlossenen Vertrag.« In Wetzons Kopf begann es zu klopfen. »Gut, ich gebe
auf.« Smith hatte alles so durcheinandergebracht, daß es unmöglich war, wieder
herauszufinden.
    »Halten Sie hier«, sagte Smith.
    »Das ist aber die 60. Street.«
    »Das ist Bloomingdale’s«, fuhr Smith ihn
an. »Es geht von der 59. bis zur 60. Street durch.« Sie zog ein paar Scheine
aus der Tasche, legte sie in den Metallschieber, der an der Trennscheibe
angebracht war und knallte ihn zu.
    Sie standen vor Bloomingdale’s und
versuchten, sich über dem Geheule eines zerlumpten Bettlers, der ihnen einen
Plastikbecher hinstreckte, zu verständigen. »Ich möchte wieder ins Büro, Smith.
Ich habe z u tun.« Wetzon kramte in ihrer Handtasche nach ein bißchen
Kleingeld und ließ es in den Plastikbecher fallen, der aussah, als habe jemand
am Rand gekaut. »Ich muß Ellie anrufen. Ich habe viel zu tun.« Sie hörte sich
schlecht gelaunt an.
    »Komm doch bitte nur auf einen Sprung mit. Ich
möchte, daß du mir hilfst, eine Krawatte für Mark auszusuchen.«
    »Na gut. Aber nur ein paar Minuten.« Sie ließ
sich von Smith durch die Drehtür in das Geschäft führen. »Was hast du dir für
den Sommer vorgenommen?«
    Smiths Gesicht verdunkelte sich plötzlich. »Ich schicke
ihn auf die Ranch, aber nur im Juni und Juli. Den August verbringen wir
zusammen in Connecticut.«
    »Das ist schön, Smith. Und Jake?«
    Smith strahlte wieder. »Tja, wer weiß?«
    »Twoey steht unter der Fuchtel seiner Mutter,
sei also vorsichtig.«
    »Du unterschätzt mich, Wetzon. Ich kann mit
Janet umgehen.« Smith lachte. »Sie kann genauso ausgeschaltet werden wie
Goldie.«
    »Wie kannst du so etwas sagen.«
    »Es war bloß Spaß, Wetzon, warum nimmst du immer
alles so ernst? Das kann einen richtig nerven. Was ist bloß aus dem
unternehmungslustigen Mädchen, das ich einmal kannte, geworden?«
    »Es konnte die Unruhe, die du ständig
verursachst, nicht mehr ertragen.«
    »Ich verursache Unruhe? Nun mach mal einen Punkt. Wer von uns gerät denn ständig in
irgendwelche Mordgeschichten?«
    Sie suchten eine Ripskrawatte für Mark aus, und
Wetzon ließ Smith den Ständer mit den heruntergesetzten Designerkleidern im
vierten Stock allein begutachten.
    Sie fühlte sich seltsam unwohl, als sie Bloomingdale’s verließ, fast als hätte sie etwas vergessen. Alles war so verworren. Sie
wäre gern zu Fuß die Third Avenue hinuntergegangen, aber die Hitze war
unerträglich. Sie winkte einem Taxi, das sie zurück zum Büro fuhr.
    B. B. war allein und mit Telefonieren
beschäftigt. »Wo ist Harold?«
    »Er ist spät zum Mittagessen gegangen. Silvestri
rief zweimal an. Er gab mir eine Telefonnummer.« B. B. reichte ihr einen Stapel
rosa Nachrichtenzettel.
    »Gut. Ich rufe zurück... es ist wahnsinnig heiß
draußen.«
    Sie schleppte sich in ihr Büro, wobei sie die
Nachrichten durchblätterte, und schloß die Tür zum Garten. Sofort begann sie,
die äußere Schicht abzuschälen — Jacke, Bluse, Schuhe. Sie machte ein Handtuch
naß, wusch sich Gesicht, Hals und Arme und hielt die Handgelenke unter das
kalte Wasser. Dann rieb sie sich trocken und zog die Bluse wieder an. Ihre Füße
waren geschwollen; sie setzte sich vor den Schreibtisch und legte die Beine
hoch.
    Sie schloß die Augen. Smith war verrückt, aber
sie war scharfsinnig und intuitiv begabt. Und schwer zu begreifen. Mit einem
Seufzer fischte Wetzon Ellies »Fahndungsbogen« heraus und wählte ihre
Durchwahlnummer.
    »Ms. Kaplans Büro. Dwayne.«
    »Ms. Kaplan, bitte.«
    »Wer ist da, bitte?«
    »Leslie Wetzon«
    »Hallo, guten Tag, ich hole Ellie an den
Apparat.«
    Wieder hörte Wetzon eine

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