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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Licht geben.«
    Alton nickte. Er war ein stämmiger Mann, nicht
so groß wie Twoey, mit einer Figur wie ein Athlet, der sich ein wenig gehen
ließ. Die Hand, die das hohe hauchdünne Weinglas hielt, war sonnengebräunt, die
Nägel makellos manikürt. Er sah Wetzon an, und ihr Herz klopfte ein bißchen
schneller, weil sie Angst hatte, durchschaut zu werden. 0 nein, Sie wissen
nichts, dachte sie und schob den Gedanken von sich.
    »Ich verstehe nicht«, sagte Wetzon vorsichtig,
»wo wir ins Spiel kommen.«
    »Darauf komme ich noch«, versicherte Twoey. »Wir
wissen, daß Sie gute Arbeit für die Firma leisten, und wir möchten die
Beziehung fortsetzen. In anderen Worten, wir möchten Sie hierbei auf unserer
Seite wissen.«
    »Aber...«, begann Wetzon und schob ihren Stuhl
zurück.
    »Wir sind auf Ihrer Seite«, versicherte ihm
Smith.
    »Einen Moment, Smith«, widersprach Wetzon rasch.
    »Es wird zu einem Kampf um die Kontrolle kommen,
und er kann schmutzig werden«, erklärte Twoey, indem er Smith ansah.
    »Das geht in Ordnung«, sagte Smith, »wir sind
hart im Nehmen.«
    »Einen Moment.« Wetzon stand auf. Hatte Smith
gewußt, worum es ging? Hatte sie sie wieder einmal reingelegt? »Warten Sie
bitte«. Alle hörten ihr jetzt aufmerksam zu. »Wir können nicht für jeden
arbeiten. Was möchten Sie wirklich von uns, Twoey? Und warum erwähnt keiner,
daß Goldie und Dr. Ash ermordet wurden und daß der Bericht, an dem Dr. Ash
schrieb, verschwunden ist?«
    »Sie sagen es, Wetzon«, antwortete Twoey. »Wir
haben mit Mördern zu tun.«
    »Und wie steht es damit, daß Dr. Ash diesen
Bericht für Goldie erarbeiten sollte?«
    »Dr. Ash? Goldie?« Janet schien verwirrt. »Dr.
Ash arbeitete nicht für Goldie. Im Gegenteil, Goldie wollte nichts mit ihm zu
tun haben.«
    »Vergessen Sie Dr. Ash«, unterbrach ihr Sohn
sie. »Wir möchten wissen, ob Sie auf unserer Seite sind, wenn es in der Firma
rundgeht.«
    »Ich glaube nicht...«, sagte Wetzon.
    Jetzt stand Smith auf. »Selbstverständlich
wünschen wir im voraus eine finanzielle Vereinbarung.«
    » Smith !«
    »Einverstanden«, sagte Twoey.
    »Mein Anwalt setzt sich mit Ihrem in
Verbindung«, erklärte Smith.

  »Gehen wir zu Bloomie’s .« Smith
hakte sich in der Halle unten bei Wetzon unter. »Ich muß unbedingt...« Wetzon
riß ihren Arm los. »Smith, wie konntest du bloß? Wir arbeiten für Luwisher
Brothers, und das heißt für Hoffritz und Bird. Gerade eben hast du zugestimmt,
ihren Feind zu unterstützen.«
    Und, dachte sie, ich arbeite für die New Yorker Polizei. Ihr schwirrte der
Kopf.
    »Es kann nicht schaden, für beide Parteien zu arbeiten.
So wird es doch immer gemacht.«
    »Taxi?« fragte der als Bobby verkleidete
Portier.
    »Ja«, sagte Wetzon zu Smith, ohne auf ihn zu
achten, »aber wir geben nicht nur, wir nehmen auch. Das ist etwas ganz
anderes.«
    »Wetzon, meine alte Heimleiterin sagte immer:
>Wenn sie geben, nimmst du, und wenn sie nehmen, schreist du.< Laß mich
nur machen. Ich weiß, was ich tu. Ich habe einfach so ein Gefühl, als säßen die
Sieger dort« — sie zeigte nach oben. »Außerdem« — sie strahlte glücklich — »bin
ich verliebt. «
    Die Tulpen auf dem Streifen zwischen den
Richtungsfahrbahnen der Park Avenue zitterten im heißen Wind. Sie ließen die
Köpfe hängen, trocken, welk und verbrannt. Der Himmel war blau und wolkenlos,
während auf der Straße die Abgase von Millionen Autos und Lastwagen in Wetzons
Nase stachen und sich auf ihre Luftröhre legten. Sie sah Smith an. »Was hast du
gerade gesagt?«
    »Du hast dich nicht verhört, Zuckerstück. Ist er
nicht reizend?«
    »Verschone mich. Was ist mit Jake?«
    »Jake? Von wem sprichst du?«
    »O, Mann.« Wetzon mußte lachen.
    »Ja, hast du dir das nicht gewünscht?«
    »Du meine Güte, ja, tausend Dank. Ich bin
wirklich froh darüber.«
    Smith drehte sich zum Portier um. »Taxi bitte.«
    Der Portier pfiff nach einem Taxi. Sie stiegen
ein und ließen sich von der Klimaanlage erfrischen. Salsamusik dröhnte aus dem
Radio.
    » Bloomingdale’s «, gab Smith an. »Und
wären Sie so freundlich, den Lärm abzustellen.«
    Ein gemarterter Jesus an einem gigantischen
Kreuz hing am Rückspiegel und schaukelte während der Fahrt.
    Der Fahrer war ein Lateinamerikaner mittleren
Alters.
    »Wo ist das?« fragte er.
    »Was?« Smith beugte sich vor.
    »Wo Sie hinwollen.«
    » Bloomingdale’s, um Himmels willen. Nicht
zu glauben, Sie leben hier und nehmen unser Geld, und Sie kennen sich

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