Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
Vom Netzwerk:
Position. Pocket Aces haben mir auch nichts gebracht. Ich glaube, mit denen habe ich eine Gewinnquote von ungefähr zehn Prozent. Lauter Verrückte setzen vor dem Flop gegen mich. Ich hab die beste Hand vor dem Flop, okay? Diese Verrückten erwischen am Ende jedes Mal unschlagbare Karten. Ich floppe einen Flush, als gerade ein Straight Flush Draw mit drei Karten auf dem Board liegt, ohne Pairs. Nur zwei Karten im ganzen Stapel können mich schlagen und mein Gegner braucht sie alle beide. Und er bekommt sie auch. Das ist mir dreimal passiert. Ich habe ein King High Flush und jedes Mal hat der andere Typ ein As. Jeder kann mal verlieren. Aber wenn es soweit kommt, dass das Beste, worauf man hoffen kann, darin besteht, rechtzeitig vor dem Flop auszusteigen, dann sollte man aufhören.«
    »Das ist hart«, sagte Sharar. »Ich glaub, ich hab bisher ziemliches Glück gehabt. Ich spiele jetzt schon seit fünf Jahren, nur so nebenbei, und mir ist es recht gut gegangen. Ich hab gehört,wenn man hauptberuflich spielt, dann ist es nicht ungewöhnlich, Jahre dabei zu haben, in denen es nicht so gut läuft. Aber wenn ich mal eine Pechsträhne habe, dann nur für ein paar Wochen. Ich glaube, darin liegt der Unterschied zwischen Limit und No-Limit. Beim Limit Hold ’Em fehlt einem das wertvollste Werkzeug – die Fähigkeit zu bluffen.«
    »Ja … na ja … vielleicht haben Sie recht.«
    »Wissen Sie«, sagte Sharar, »ich hab mir auch schon überlegt, ob ich den Job hinschmeißen und hauptberuflich Poker spielen soll, aber da macht meine Frau nicht mit. Wir haben zwei Kinder. Und selbst wenn es mir gelingen würde, sie zu überreden, würde ich wahrscheinlich die Nerven verlieren und sechs Monate hintereinander verlieren, genau wie Sie.«
    »Ja«, pflichtete Snow ihm bei. »Nur nichts überstürzen. Was machen Sie denn beruflich?«
    »Ich arbeite im öffentlichen Personennahverkehr«, sagte er. »Ich fahre einen von diesen Doppeldeckerbussen. In der Regel fahre ich die Sahara-Route, aber manchmal teilt man mich anders ein und ich bekomme die Flamingo Road oder die Eastern-Route.«
    Snow nickte. »Gefällt Ihnen diese Arbeit?«
    »Immer noch besser als Taxi fahren«, sagte er. »Und es ist ein ziemlich sicherer Job. Meine Frau ist Krankenschwester und das ist sogar noch sicherer. Aber ich sage Ihnen, ich weiß nicht, wie sie das schafft – die Arbeitszeiten und alle diese kranken, alten Leute, mit denen sie zu tun hat. Aber Mordermittler, das muss ein harter Job sein …« Er machte eine Pause und verschränkte die Arme. »Augenblick mal … Sie sagten doch, Sie wären vor drei Jahren aus dem Dienst geschieden. Wieso ermitteln Sie dann bei einem Mordfall?«
    »Ich helfe bei den Ermittlungen.«
    »Sie meinen, die rufen hin und wieder bei Ihnen an und fragen, ob Sie einspringen wollen? Sie müssen gut sein.«
    Snow schüttelte den Kopf. »Nein, ich arbeite nicht für die Polizei, sondern für meine Schwester. Das Mordopfer gestern Nacht war ihr Ehemann und ich helfe ihr dabei, den Täter zu finden.«
    »Das tut mir leid. Dann muss es ihr im Moment ziemlich schlecht gehen.«
    »In der Tat«, sagte Snow.
    Plötzlich löste Sharar die Arme aus ihrer Verschränkung und zeigte auf Snow. Er strahlte über das ganze Gesicht. »Hey, warten Sie mal. Wo hab ich nur meinen Kopf? Hören Sie, ich hab doch was gesehen, das Ihnen vielleicht weiterhilft.«
    »Und das wäre?«
    »Wenn meine Frau daheim ist, schaut sie sich immer diese verrückten Sendungen im Fernsehen an, zum Beispiel
Dancing with the Stars
und
American Idol
. Wenn es ums Fernsehen geht, haben wir beide völlig verschiedene Interessen. Deshalb habe ich im Schlafzimmer noch einen Fernseher und ich geh dann nach oben und schau mir an, was ich will. Wenn Werbung läuft oder wenn die Sendung langweilig wird, gucke ich meistens zum Fenster hinaus. Nicht, dass es da draußen besonders viel zu sehen gibt, aber hin und wieder schau ich zum Flussbett rüber oder sonst wo, und da sehe ich immer denselben Typen. Der kommt jede Nacht mehr oder weniger zur gleichen Zeit, so gegen halb neun oder neun. Sieht aus wie ein alter Obdachloser. Ich hab gesehen, wie er die Zugangsstraße für die Feuerwehr entlanggegangen ist, gleich neben dem Flussbett. Und ich hab auch gesehen, wie er heimlich diesen Wohnmobil-Stellplatz betreten hat, den Sie erwähnt haben. Sieht so aus, als ob an der nördlichen Ecke etwas um den Zaun gewickelt ist …«
    »Gummizüge«, sagte Snow.
    »Richtig, so sieht es aus. Drei

Weitere Kostenlose Bücher