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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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bedenkt, dass ihre Eltern beide zum Establishment gehörten. So was passiert in der Regel. Und zweifellos haben sie ein bisschen davon von Willie geerbt. Er war genauso, selbst als er schon etabliert war.«
    »Na ja, der Jüngste ist dann mit sechzehn mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Es war nicht mal sein Motorrad, sondern hat einem Freund gehört. Er wollte einfach nur mal damit fahren.In einer Kurve hat er dann die Kontrolle verloren und ist gegen einen Telefonmasten gefahren.
    Der Ältere hat später als Fernfahrer gearbeitet. Er wurde ausgeraubt und ermordet, als er irgendwo in Georgia auf einer Autobahnauffahrt angehalten hat. Das war alles ziemlich schlimm, was mit den beiden Jungs passiert ist, aber irgendwie haben Willie und Janet weitergemacht. Willie ist ein ziemlich zäher Bursche. Aber dann wurde die Schule zugemacht und die beiden waren arbeitslos, wie alle anderen auch. Mit der ganzen Stadt ging’s dann so ziemlich den Bach runter. Es war schlimm für uns alle. Aber Willie und Janet hat’s am härtesten erwischt.«
    Snow sagte nichts.
    Wilkie fuhr fort: »Ich sag Ihnen, die Leute hier in der Gegend sind schon erstaunlich. Sie haben Schlimmes durchgemacht , ihre Farmen und ihre Häuser verloren, alles, wofür ihre Eltern und Großeltern ein Leben lang hart arbeiten mussten. Alles weg. Aber sie geben nie jemand anderem die Schuld. Sie nehmen die Dinge einfach, wie sie kommen, und machen weiter, so gut es eben geht …«
    Für einen Augenblick wurde es still in der Leitung, doch dann war Wilkie wieder da.
    »Na ja«, redete er weiter, »es hat dann nicht lang gedauert, bis Willie und Janet ihre Ersparnisse aufgebraucht hatten. Die Arbeitslosenunterstützung deckt ja längst nicht alle Ausgaben. Ihr Haus kam in die Zwangsversteigerung und kurz darauf konnte Janet einfach nicht mehr. Sie ist mitten in der Nacht, als Willie geschlafen hat, in die Garage gegangen und hat den Gartenschlauch mit Klebeband am Auspuff ihres Autos festgemacht. Und dann hat sie ihn durchs Fenster gesteckt. Willie hat sie dann am nächsten Morgen gefunden, bei laufendem Motor. Mein Gott, das war furchtbar.
    Nach dem Vorfall ist Willie dann ausgezogen, hat das Auto praktisch zu einem Spottpreis verhökert und sich hier in derStadt ein Zimmer gemietet. Als dann die Arbeitslosenunterstützung auslief, war auch er am Ende. Er ist verschwunden und niemand hat ihn seitdem je wieder gesehen.
    Er ist ein guter Mensch, Mr. Snow, obwohl er hin und wieder etwas impulsiv sein kann. Die Schüler haben ihn alle gemocht, er hat sie mit seinen Späßen zum Lachen gebracht. Wissen Sie, Geschichte kann ziemlich langweilig sein. Für mich war es das jedenfalls. Aber er hatte so seine Art, das Fach lebendig zu machen. Ich hab ihm jede Menge Narrenfreiheit gelassen, sonst hätte ich ihn jeden zweiten Tag bitten müssen, in mein Büro zu kommen. Er hat seinen Unterricht in der Turnhalle, auf dem Football-Feld und bei Dairy Queen abgehalten. Er war allerdings kein besonders guter Trainer. Solange er am Ruder war, gab es keine Spielzeit, in der wir gewonnen haben. Aber die Zuschauertribünen waren immer voll …« Er machte eine Pause. »Überlegen Sie sich, ihn für irgendeinen Job einzustellen?«
    »Eigentlich nicht … ich …« Snow hielt inne, dachte einen Augenblick nach und fuhr dann fort. »Na ja, ich glaub, ich hab da ’nen vorübergehenden Job, für den ich ihn brauchen kann.«
    »Gut, das ist gut«, sagte Wilkie. »Richten Sie ihm bitte aus, er soll mich anrufen. Mit R-Gespräch. Ich würde mich freuen, wieder von ihm zu hören.«
    »Mach ich, Mr. Wilkie. Und Ihnen wünsche ich noch einen schönen Tag.«
    »Ich Ihnen auch, Mr. Snow. Und danke für Ihren Anruf.«
    Snow legte auf.
    Er blieb sitzen und starrte ein paar Minuten lang auf das Telefon – bis es klingelte.
    Er nahm den Hörer ab. Es war Alice.
    »Ich hab das Vorstrafenregister überprüft, wie Sie es wollten«, sagte sie. »Da ist nichts.«
    »Das hab ich mir gedacht«, sagte Snow.
    Er bedankte sich bei ihr und legte auf.

12
    Auf dem Boulder Strip gibt es eine Reihe kleiner Hotels mit dazugehörigen Kasinos, die auf eine einheimische Klientel ausgerichtet sind. Sie bieten Buffets zu günstigen Preisen, Werbegeschenke, Rabatte und Spieltische mit niedrigeren Einsatz-Limits. Die Bardamen dort machen den Job, um ihre bescheidene Rente aufzubessern. Viele Stammkunden aus dem benachbarten Südkalifornien gehen nirgendwo anders zum Spielen hin.
    Das Vegas Valley Casino, eines der

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