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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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neueren Etablissements, die entlang des Boulder Highway um Kundschaft buhlen, lag unmittelbar südlich der Sahara Avenue. Mit seinem sparsamen Außendesign sah das Gebäude einem riesigen Kaufhaus ähnlich.
    Jim Snow betrat das Kasino vom Parkplatz aus durch einen aus drei Doppeltüren bestehenden Seiteneingang und lief an endlosen Reihen von Spielautomaten vorbei, die sich zu beiden Seiten eines Ganges erstreckten. Helles Licht und eine Kakophonie von Geräuschen, die wie die elektronischen Brunftschreie von verschiedenen Arten außerirdischer Roboter klangen, füllten das Innere des Kasinos. Unter all dem lag ein burgunderroter Teppich, den ein mehrfarbiges Rankenmuster mit Blumen zierte. Snow fragte sich, was man mit diesem kitschigen, bunten Design bezweckte. Wahrscheinlich bestand der Sinn darin, dass es farblich nicht auffallen würde, falls ein Gast plötzlich auf den Teppich kotzte.
    Ungefähr in der Mitte der Spielhalle hörten die Automaten auf und machten einem offenen Bereich Platz, in dem Tischefür Blackjack, Craps, Roulette, Drei-Karten-Poker und eine Reihe importierter Spiele standen, die Snow nicht kannte. Er blieb an einem Tisch stehen, an dem Pai-Gow-Poker gespielt wurde. Dort gelang es ihm, einen Anzugträger, der sich im Spielbereich aufhielt, auf sich aufmerksam zu machen.
    »Ich suche Craig Peters«, sagte Snow.
    Der Anzugträger, ein junger Wall-Street-Typ mit Bürstenhaarschnitt, schwenkte seinen Kopf nach rechts und links. Dann drehte er sich um und deutete auf einen Mann mit weißem Haar und Spitzbart. Er stand im benachbarten Spielbereich, wo er auf einen Bildschirm starrte und seine Finger über das darunter liegende Keyboard gleiten ließ.
    Snow ging zu der anderen Tischreihe hinüber und rief nach ihm. Peters drehte sich um und Snow stellte sich vor.
    Peters winkte ihm kurz zu. Dann verließ er den Spielbereich und führte seinen Besucher zu einem freien Blackjack-Tisch am Rand des Spieltisch-Bereichs. Er hatte einen grünen Filzüberzug und eine Einfassung aus schwarzem Polster. Die aufgereihten Chips befanden sich in einem verschlossenen Glaskasten mit Metallrahmen. Peters gab Snow die Hand, wies auf einen der Stühle mit hoher Lehne, setzte sich auf den Stuhl daneben und hakte die Absätze seiner quastenverzierten Halbschuhe in der untersten Sprosse ein.
    »Tut mir leid, aber ich kann im Augenblick den Spielbereich nicht verlassen. Und es tut mir auch leid, was mit ihrem Schwager passiert ist.« Peters faltete die Hände auf seinem Schoß. »Möchten Sie etwas trinken? Ich kann die Bardame rufen …« Er hob den Kopf und suchte nach einer. »Oder vielleicht auch nicht; wir sind zurzeit etwas unterbesetzt.«
    Snow hob eine Hand. »Schon gut. Es dauert nicht lange.« Er beugte sich vor. »Sie waren also Bobs Vorgesetzter?«
    »Kann man so sagen. Ich bin der Oberaufseher für diese Schicht. Bob war ein Spielbereichsleiter. Er war für die Tischeund den Spielablauf in seinem Bereich verantwortlich. Ich beaufsichtige alle Spielbereichsleiter und den gesamten Spielsaal.«
    »Das klingt nach einem harten Job.«
    »Eigentlich nicht. Manchmal ist es langweilig und man steht viel herum. Aber man steht nicht so unter Druck wie leitende Angestellte in anderen Branchen.«
    »Das hört sich so an, als hätten sie so was schon hinter sich.«
    Peters nickte. »Ich war ziemlich lange Kundendienstleiter bei einem großen Wohnmobilhändler in Riverside, Kalifornien. Irgendwann gingen mir die Probleme und die langen Arbeitszeiten auf die Nerven. Die Bezahlung war gut, aber ich bin mit dem Stress nicht mehr klargekommen. Ich hab Angst davor gehabt, in die Arbeit zu gehen. Dann war ich an einem Wochenende hier in Las Vegas und hab eine Stellenanzeige für Limousinen-Chauffeure gesehen. Das klang nach Abwechslung, also hab ich mich für den Job beworben. Man hat dann meine Fahrkünste getestet, da musste ich die Karre aus dem Parkhaus auf die Straße fahren.
    Wir waren kaum aus dem Parkhaus raus, da hat der Typ mir gesagt, ich soll rechts ranfahren und das Ding parken. Ich dachte, ich hätte was falsch gemacht. Aber dann sagt er mir, ich hätte den Job. Ich war schockiert und hab zu ihm gesagt: ›Und was ist mit dem Fahrtest?‹ Und da hat er gesagt, wenn ich es an diesen engen Kurven vorbei aus dem Parkhaus schaffe, ohne irgendwo anzustoßen, dann kann ich überall fahren.«
    Er ließ seinen Blick durch den Spielsaal wandern. »Ich hab das ein Jahr lang gemacht und es war wirklich ein leichter Job. Ich

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