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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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Beispiel ein Boot, das jemand anderem gehört«, sagte Snow.
    Willie hob die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. »Man tut halt, was man kann, um zu überleben. Koste es, was es wolle. Das ist meine Strategie. Außerdem wette ich, dass neunzig Prozent der Boote auf diesem Stellplatz nie benutzt werden. Die haben alle eine dicke Staubschicht und die Reifen sind fast platt. Da ist es schon besser, wenn jemand sie ab und zu benutzt, bevor sie vollkommen verrosten und auf dem Schrottplatz landen. Die Leute kapieren anscheinend nicht, dass solche Sachen kaputt gehen, wenn man sie nicht regelmäßig benutzt. Wenn bewegliche Teile lange genug nur rumliegen, rosten sie irgendwann fest. Man muss das Öl und die Schmiere in Umlauf halten, damit alles wie geschmiert läuft. Mit dem menschlichen Körper ist es genauso. Deswegen bleibe ich immer in Bewegung.« Er sah von Alice zu Snow und dann wieder zu Alice. »Na ja, ich sollte wohl nicht weiter auf dieses Thema eingehen, sonst hör ich nie auf zu reden. Ich glaube, wir sollten was essen.«
    Die Kellnerin kam an ihren Tisch, stellte Alice eine Tasse hin und schenkte ihr aus der Kaffeekanne ein. Die drei setzten sich wieder hin und überflogen die Speisekarte.
    Während sie frühstückten, redeten sie über Belangloses. Als sie fertig waren und die Kellnerin das Geschirr abgeräumt hatte, holte Snow seinen Spiralblock hervor und blätterte darin herum. Dann klappte er ihn zu und legte ihn vor sich auf den Tisch.
    »Der bisherige Stand der Ermittlungen lässt sich leicht zusammenfassen. Fangen wir mit der mutmaßlichen Mordwaffe an. Falls es sich dabei um eine Spitzhacke oder einen Hammer mit spitzem Kopf handelt – also Gegenstände, die sich für einen Angriff aus nächster Nähe eignen –, dann können wir davon ausgehen, dass das Opfer den Täter gekannt hat. Es gab nämlich keine Kampfspuren und anhand der Beweislagewissen wir, dass das Opfer überrascht wurde, und dass er in dem Augenblick, als die Tat geschah, nach vorne blickte. Unter diesen Umständen ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass ein Fremder oder ein flüchtiger Bekannter den Mord mit einem Handwerkzeug begangen hat. Aber Willie und ich haben die Möglichkeit, dass der Täter einen Maurerhammer benutzt hat, weiter verfolgt. Wir haben uns eine Liste mit den Namen sämtlicher Mitglieder des Gewerkschafts-Ortsverbandes besorgt, die eine gültige Adresse in Las Vegas haben. Dann beschafften wir uns eine Liste mit den Namen der Leute, die auf dem Hollywood-Wohnmobil-Stellplatz Parkplätze gemietet haben. Diese beiden Listen haben wir miteinander verglichen. Es gibt keinerlei Übereinstimmungen. Es ist natürlich klar, dass man nicht unbedingt ein Bauarbeiter sein muss, um einen Maurerhammer zu besitzen. Aber dieser erweiterte Personenkreis lässt sich unmöglich ermitteln. Schließlich braucht man für so einen Hammer keinen Waffenschein.
    Gehen wir zu der nächsten möglichen Tatwaffe: Falls Bob aus weiterer Entfernung mit zwei Pfeilen erschossen wurde, könnte der Täter jede x-beliebige Person gewesen sein, die Pfeil und Bogen besitzt und sich zur Tatzeit auf dem Gelände aufhielt. Das könnte zum Beispiel ein begeisterter Bogenschütze gewesen sein, der dort einen Stellplatz gemietet hat und die Transaktion zufällig mitbekam. Jemand, der Pfeil und Bogen in Reichweite hat und spontan beschließt, dass es sich lohnt, für achttausend Dollar einen Mord zu begehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele Leute wegen weitaus geringerer Summen umgebracht wurden.«
    »Könnte es vielleicht ein Wurfspeer gewesen sein?«, sagte Willie.
    Snow kniff die Augen zusammen. »Ein Wurfspeer.«
    »Wenn ein Pfeil die Mordwaffe gewesen sein könnte, warum dann nicht auch ein Wurfspeer?«
    »Willie, Sie haben es bereits für unwahrscheinlich gehalten, dass der Mörder zwei Pfeile verwendet hat. Und jetzt kommen Sie mir plötzlich mit zwei Wurfspeeren?«
    »Ich will einfach nur alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen«, sagte er beharrlich.
    »Ja, natürlich.« Snow schüttelte den Kopf.
    Alice lächelte. »Ich hab gestern Nacht, nachdem ich nach Hause gekommen bin, noch ein wenig im Internet recherchiert.«
    Snow zog eine Augenbraue hoch. »Um zwei Uhr morgens? Wann sind Sie dann ins Bett gegangen?«
    Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Ich habe eine Webseite gefunden, auf der alle Bogenschützen-Vereine in den USA gelistet sind. Hier in der Gegend gibt es nur einen: Southern Nevada Bowmen. Die haben eine eigene

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