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Tödliche Saturnalien

Titel: Tödliche Saturnalien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts John Maddox
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beiseite, und wir setzten uns. »Und jetzt erzähl mir alles.«
    Ich wiederholte Clodias Beschreibung der Symptome, die Celer vor seinem Ableben an den Tag gelegt hatte, und er hörte aufmerksam zu.
    »Das sagt mir wenig, fürchte ich«, meinte er, als ich fertig war. »Ich wünschte, ich könnte mich mit Ariston von Lykia beraten, aber der ist, wie du vielleicht gehört hast, unabkömmlich.«
    »Das ist leider wahr«, pflichtete ich ihm bei. »Auch ich hatte gehofft, ihn genauer befragen zu können. Nicht nur über die Umstände von Celers Tod, sondern auch, ob er ihn wegen irgendeines anderen Gebrechens behandelt hat, von dem Clodia möglicherweise nichts weiß.«
    »Sie standen sich nicht besonders nahe?«
    »Das kann man so sagen.«
    »Ich konnte Ariston nicht besonders gut leiden«, gestand Asklepiodes. »Er war zu versessen aufs Geld, und um es zu bekommen, könnte er sich durchaus vom rechten Pfad des Hippokrates entfernt haben.«
    »Auch ich habe einen Verdacht, was den Mann betrifft«, erwiderte ich und erzählte ihm von dem Mord an Harmodia, der in beunruhigender zeitlicher Nähe zu Aristons vorgeblichem Unfall geschehen war. »Hast du die Leiche untersucht, nachdem man ihn aus dem Fluß gefischt hatte?«
    »Nein«, antwortete Asklepiodes. »Ich war auf der Beerdigung, aber niemand äußerte den Verdacht, daß irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte, so daß wir alle angenommen haben, es sei ein gewöhnlicher Tod durch Ertrinken gewesen. Er hatte eine Kopfverletzung, aber man ging davon aus, daß er über die Brüstung gestürzt und seinen Kopf am Sockel des Brückenpfeilers aufgeschlagen hat. Das Ganze ereignete sich nach einem Bankett, und wenn er vielleicht noch zu viel getrunken hatte, erregt ein Schicksal wie seines kaum Argwohn.«
    »Er war der Arzt unserer Familie, aber ich glaube nicht, daß ich ihn je persönlich kennengelernt habe. Wahrscheinlich hat er meine Mutter in ihrer tödlichen Krankheit begleitet, aber ich war damals in Spanien.«
    »Wenn du ihn je gesehen hättest, würdest du dich an ihn erinnern«, meinte Asklepiodes. »Er hat öfter als notwendig gelächelt, um mit seinen teuren ägyptischen Zahnarbeiten anzugeben.«
    Meine Wirbelsäule vibrierte wie ein gespannter Flitzebogen. »Ägyptische Zahnarbeiten?«
    »Ja, direkt hier …«, er zog mit einem Finger seine Unterlippe herunter, »… hatte er zwei mit Golddraht eingefaßte falsche Zähne. Ausgezeichnete Arbeit, wie ich hinzufügen muß. So etwas macht in Rom kein Mensch. Dafür muß man nach Ägypten reisen, und Ariston hat die Menschen immer gerne daran erinnert, daß er als Dozent am Museion von Alexandria tätig war. Wie«, fügte er selbstgefällig hinzu, »übrigens auch ich.«
    Aber ich hörte ihm nicht mehr zu, sondern brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen, um ihm zu berichten, was ich von Ascylta erfahren hatte. Er mußte sich schwer beherrschen, nicht vor Schadenfreude in die Hände zu klatschen oder dieselben maliziös zu reiben, und wollte danach natürlich noch den Rest der Geschichte erfahren. Bei jeder neuen grausamen Enthüllung kicherte er vergnügt. Manchmal mußte ich mich wirklich über ihn wundern …
    »Das ist ja phantastisch!« rief er. »Nicht bloß eine gemeine kleine Vergiftung, sondern auch noch ein archaischer Kult mit Menschenopfern, und schmutzige Politmachenschaften obendrein!«
    »Ganz zu schweigen«, erklärte ich steif, »von der ruchbar gewordenen Verwicklung der medizinischen Zunft in die Affäre.«
    Das dämpfte seine Fröhlichkeit merklich. »Ja, nun, das ist in der Tat recht skandalös. Offenbar hat sie Ariston weiter vom Pfad des Hippokrates entfernt, als ich je vermutet hätte.«
    »Was ist mit diesem Gift, das Ascylta ›den Freund der Ehefrau‹ genannt hat?« wollte ich wissen.
    »Ich habe noch nie davon gehört, aber vom medizinischen Standpunkt aus ist es durchaus vorstellbar, daß es etwas derartiges gibt. Allein die Zugabe von Fingerhut würde es äußerst wirksam machen.«
    »Hatte Ariston irgendwelche Assistenten, Studenten oder Angestellte, die mit seiner Praxis vertraut waren?«
    »Aber sicher«, erwiderte Asklepiodes. »Für gewöhnlich habe ich ihn in Begleitung eines Freigelassenen namens Narcissus gesehen. Ariston hatte seine Praxis in der Nähe des Portunus-Tempels. Wenn Narcissus sie übernommen hat, ist er vielleicht dort.«
    »Hast du Lust, mich dorthin zu begleiten?« fragte ich und stand auf.
    »Unbedingt«, erklärte er grinsend. Wir

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