Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)
haben. Du..." Er schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, Darling, so etwas gibt es nicht. Maureen ist seit über dreihundert Jahren tot. Sie..."
"Und wer hat mir im Turm geholfen?"
"Ich wünschte, ich könnte dir diese Frage beantworten", meinte Brian. Erneut schüttelte er den Kopf. "Es gibt keine Geister, Darling. Ich habe niemals daran geglaubt. Und wie gesagt, was den Fluch betrifft, der Tod dieser Frauen läßt sich auch ganz natürlich erklären."
"Ein bißchen viel Krankheiten und Unfälle", bemerkte Cynthia. "Meinst du wirklich, es ist allgemein üblich, daß stets die erste Frau stirbt?"
"Es hat nicht immer nur die erste Frau getroffen. Einige McArthurs standen erst kurz vor der Hochzeit, als ihre Braut starb." Brian umfaßte Cynthias Hand. "Nein, es kann nicht sein, es ist unmöglich. Wir sind doch beide moderne junge Menschen. Wir leben in einer Zeit, in der man nicht mehr in allem, was einem seltsam erscheint, übernatürliche Dinge sieht." Wieder sah er sie an. "Aber das entschuldigt nicht, daß ich nicht längst mit dir über den Fluch gesprochen habe."
"Schon gut, mach dir darüber keine Gedanken", erwiderte Cynthia. "Irgendwann hättest du mir davon erzählt."
Ihr Verlobter ging nicht auf ihre versöhnlichen Worte ein, sondern meinte: "Bist du dir ganz sicher, daß du auch unter diesen Umständen noch meine Frau werden willst?" Er holte tief Luft. "Du brauchst dich nicht an dein Wort gebunden zu fühlen. Ich könnte verstehen, wenn du mich verläßt."
"Unsinn." Sie schmiegte sich an ihn. "Natürlich möchte ich deine Frau werden." Als sie das Leuchten in seinen Augen bemerkte, fügte sie halb scherzend hinzu: "Schon um Patricia Harris zu beweisen, daß es nie eine zweite Mistreß McArthur geben wird."
"Nein, wird es auch nicht", versicherte er und zog sie stürmisch an sich.
17. Kapitel
Die nächsten beiden Wochen verstrichen ereignislos. Hin und wieder glaubte Cynthia zwar, neben Brian einen Schatten zu sehen, doch die Erscheinungen gingen jedesmal so schnell vorbei, daß sie sich hinterher fragte, ob sie sich das alles nicht nur eingebildet hatte.
Brian kümmerte sich um seinen Besitz und zeigte ihnen die Umgebung. Die junge Frau begann sich ausgesprochen wohl auf Dundee-Castle zu fühlen, und sie bemerkte auch, daß Cedric und Marcella mit dem Gedanken spielten, Brians Angebot anzunehmen und mit ihnen zusammen hier zu leben.
Anfang des Monats flogen sie für einige Tage nach London, weil es dort noch Verschiedenes zu regeln gab. Da Cynthia auch auf Dundee-Castle ihrem Beruf nachgehen wollte, mußte die Einrichtung ihrer kleinen Werkstatt nach Schottland gebracht werden. Zudem suchte sie die Juweliere auf, die zu ihren Kunden zählten, und gab ihnen ihre jetzige Adresse. Sie waren betroffen, daß sie London verließ und sehr froh, als sie ihnen versicherte, daß sie auch in Zukunft für sie arbeiten würde.
Nachdem sie alles in London erledigt hatten, fuhren sie nach Cambridge, um Cedrics Zimmer aufzulösen und nach Marcellas Elternhaus zu sehen, daß seit dem Tod ihrer Eltern unbewohnt war. Marcella und Cedric hatten beschlossen, es vorläufig nicht zu vermieten, da er sich nicht sicher war, wo er im kommenden Jahr studieren wollte.
Wenige Tage nach ihrer Rückkehr wurden Marcella und Cedric in der kleinen Kapelle von Dundee-Castle getraut. Obwohl sie beschlossen hatten, keine große Feier zu veranstalten, hatte Brian dafür gesorgt, daß dieser Tag für sie unvergeßlich bleiben würde.
Während sich ihr Bruder und ihre Schwägerin das Jawort gaben, nahm Cynthia die Hand ihres Verlobten. Lächelnd sah sie ihn an. Sie wollte ihm etwas zuflüstern, doch in diesem Augenblick glaubte sie ein lautes, meckerndes Lachen zu hören. Sekundenlang sah sie vor dem Altar an der Stelle des Pfarrers eine verhärmt wirkende Frau. Ihre angegrauten Haare waren zum Teil unter einer riesigen Haube verborgen, das Kleid, das sie trug, schien aus einem vergangenen Jahrhundert zu stammen.
"Was ist?" fragte Brian.
"Ach, es ist nichts", behauptete Cynthia und lächelte ihm erneut zu. Sie wollte ihn nicht beunruhigen. Zudem war sie sich ja nicht einmal sicher, ob sie diese Frau wirklich gesehen hatte.
Es waren nur wenige Gäste zur Hochzeitsfeier nach Dundee-Castle geladen worden, darunter als Trauzeugen Freunde des Brautpaares. Außerdem befanden sich Dr. Harris und seine Tochter unter den Gästen.
"Sicher freuen Sie sich schon auf Ihre eigene Hochzeit, Miß Moore", meinte Patricia mit einem
Weitere Kostenlose Bücher