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Toedliche Spiele

Toedliche Spiele

Titel: Toedliche Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Highlights hier und da. Mein Haar wurde ausgebürstet und dann wie vorher geflochten. »Ich will, dass das Publikum dich wiedererkennt, wenn du in der Arena bist«, sagt Cinna versonnen. »Katniss - das Mädchen, das in Flammen stand.«
    Da denke ich, dass sich hinter Cinnas Ruhe und unauffälligem Benehmen ein Wahnsinniger verbirgt.
    Trotz der Entdeckung von Peetas wahrem Charakter heute Morgen bin ich irgendwie erleichtert, als er auftaucht, in der gleichen Aufmachung wie ich. Mit Feuer müsste er sich als Bäckersohn ja auskennen. Portia, seine Stylistin, und ihr Team begleiten ihn, und alle sind ganz aus dem Häuschen vor lauter Vorfreude auf unseren großartigen Auftritt. Außer Cinna. Er wirkt ein bisschen erschöpft, während er die Glückwünsche entgegennimmt.
    Schnell werden wir hinunter ins Erdgeschoss des Erneuerungsstudios gebracht, das im Grunde nur ein großer Stall ist. Die Eröffnungsfeier wird gleich beginnen. Die Tribute werden paarweise in die Streitwagen gestellt, die von Gespannen aus je vier Pferden gezogen werden. Unsere sind kohlschwarz. Die Tiere sind so gut dressiert, dass niemand ihre Zügel halten muss. Cinna und Portia geleiten uns in den Wagen, wo sie sorgfältig unsere Körperhaltung und die Falten unserer Umhänge arrangieren, bevor sie wieder hinuntersteigen und sich beraten.
    »Was hältst du davon?«, flüstere ich Peeta zu. »Von dem Feuer?«
    »Wenn du meinen Umhang runterreißt, reiß ich deinen runter«, sagt er durch zusammengebissene Zähne.
    »Abgemacht«, sage ich. Wenn wir sie schnell genug vom Leib bekommen, können wir die schlimmsten Verbrennungen vielleicht verhindern. Es ist auch so schrecklich genug. Ganz gleich, in welchem Zustand wir uns befinden, in die Arena werfen sie uns auf jeden Fall. »Ich weiß, wir haben Haymitch versprochen, immer zu tun, was sie sagen, aber das hier hat er bestimmt nicht bedacht.«
    »Wo ist Haymitch überhaupt? Soll er uns nicht eigentlich vor solchen Sachen beschützen?«, fragt Peeta.
    »Bei all dem Alkohol, den er intus hat, ist es wahrscheinlich nicht ratsam, wenn er sich in die Nähe von offenem Feuer wagt«, sage ich.
    Und plötzlich lachen wir, alle beide. Ich glaube, wir sind beide so nervös wegen der Spiele und wie gelähmt bei der Aussicht, in menschliche Fackeln verwandelt zu werden, dass wir nicht vernünftig handeln können.
    Die Eröffnungsmusik erklingt. Man hört sie gut, sie dröhnt durchs ganze Kapitol. Schwere Türen werden aufgeschoben und geben den Blick frei auf von Menschen gesäumte Straßen. Die Fahrt dauert rund zwanzig Minuten und endet am Zentralen Platz, wo sie uns empfangen, die Hymne abspielen und ins Trainingscenter bringen werden, das bis zum Beginn der Spiele unser Zuhause und Gefängnis sein wird.
    Die Tribute aus Distrikt 1 fahren in einem Streitwagen hinaus, der von schneeweißen Pferden gezogen wird. Sie sehen wunderschön aus, mit silberner Farbe eingesprüht, in geschmackvollen, mit Juwelen besetzten Tuniken. Distrikt 1 stellt Luxuswaren für das Kapitol her. Man kann das Gebrüll der Menge hören. Distrikt 1 ist immer der Favorit.
    Distrikt 2 geht in Position, um ihm zu folgen. Bald gelangen auch wir zum Tor und ich kann sehen, dass das Licht des verhangenen, zur Dämmerung neigenden Himmels grau wird. Als die Tribute aus Distrikt 11 hinausfahren, erscheint Cinna mit einer brennenden Fackel. »Los geht's«, sagt er, und bevor wir reagieren können, setzt er unsere Umhänge in Brand. Ich schnappe nach Luft und warte auf die Hitze, aber ich spüre nur ein leises Kitzeln. Cinna klettert auf den Wagen und entzündet unsere Kopfbedeckungen. Er seufzt erleichtert. »Es funktioniert.« Dann nimmt er sanft mein Kinn in die Hand. »Denkt dran, Kopf hoch. Lächeln. Sie werden euch lieben!«
    Cinna springt vom Wagen und hat noch eine letzte Idee. Er ruft etwas zu uns herauf, doch die Musik übertönt ihn. Wieder schreit er und gestikuliert.
    »Was sagt er?«, frage ich Peeta. Zum ersten Mal schaue ich ihn an und sehe, wie die falschen Flammen ihn erstrahlen lassen. Und ich muss genauso aussehen.
    »Ich glaube, er hat gesagt, wir sollen uns bei den Händen fassen«, sagt Peeta. Er nimmt meine rechte Hand mit seiner linken und wir schauen zur Bestätigung zu Cinna hin. Er nickt und hält den Daumen nach oben und das ist das Letzte, was ich sehe, bevor wir in die Stadt hinausfahren.
    Die anfängliche Panik, die die Menge bei unserem Erscheinen erfasst, verwandelt sich rasch in Jubel und »Distrikt 12!«-Rufe.

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