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Toedliche Spiele

Toedliche Spiele

Titel: Toedliche Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Alle wenden sich uns zu und beachten die drei Wagen vor uns nicht weiter. Im ersten Moment bin ich wie erstarrt, aber dann erblicke ich uns auf einem großen Bildschirm und bin sprachlos, denn wir sehen einfach atemberaubend aus. In der einfallenden Dämmerung erleuchtet das Feuer unsere Gesichter. Wir sehen aus, als würden unsere wehenden Umhänge eine Schleppe aus Feuer hinter sich herziehen. Mit dem sparsamen Make-up, da hatte Cinna recht, sehen wir beide besser aus und sind doch sehr gut wiederzuerkennen.
    Denkt dran, Kopf hoch. Lächeln. Sie werden euch lieben!
Cinnas Stimme hallt in meinem Kopf. Ich recke das Kinn ein wenig höher, setze mein gewinnendstes Lächeln auf und winke mit meiner freien Hand. Jetzt bin ich froh, dass ich mich an Peeta festhalten kann, er ist so standhaft, wie ein Fels in der Brandung. Ich fasse so viel Zutrauen, dass ich der Menge sogar Küsschen zuwerfe. Die Leute vom Kapitol rasten total aus, sie überschütten uns mit Blumen, rufen unsere Namen, unsere Vornamen, die sie im Programm nachgelesen haben.
    Die dröhnende Musik, der Jubel, die Bewunderung gehen mir ins Blut, ich kann meine Erregung nicht unterdrücken. Cinna hat mir einen großen Vorteil verschafft. Niemand wird mich vergessen. Weder mein Aussehen noch meinen Namen. Katniss. Das Mädchen, das in Flammen stand.
    Zum ersten Mal spüre ich einen Hoffnungsschimmer in mir aufsteigen. Bestimmt wird sich ein Sponsor finden, der mich unterstützt! Und mit ein wenig zusätzlicher Hilfe, etwas Essen, der richtigen Waffe - wieso sollte ich die Spiele verloren geben?
    Jemand wirft mir eine rote Rose zu. Ich fange sie auf, schnuppere leicht daran und werfe eine Kusshand in die grobe Richtung des Spenders. Hundert Hände gehen hoch, um meinen Kuss aufzufangen, als wäre er wirklich etwas Greifbares.
    »Katniss! Katniss!« Von allen Seiten wird mein Name gerufen. Alle wollen sie meine Küsse.
    Erst als wir auf den Zentralen Platz fahren, merke ich, dass ich Peeta fast das Blut abgeschnürt habe. So fest habe ich seine Hand gehalten. Während ich loslasse, schaue ich hinunter zu unseren verschränkten Fingern, aber er greift sofort wieder danach. »Nein, lass mich nicht los«, sagt er. Das Feuer flackert in seinen blauen Augen. »Bitte. Sonst falle ich noch um.«
    »Na gut«, sage ich. Ich halte also weiter seine Hand, aber irgendwie kommt es mir komisch vor, wie Cinna uns miteinander verbunden hat. Irgendwie ist es nicht richtig, uns als Team zu präsentieren und uns dann in eine Arena zu sperren, damit wir uns gegenseitig umbringen.
    Die zwölf Wagen füllen den Kreisverkehr des Zentralen Platzes. An den Fenstern der Häuser ringsum drängen sich die angesehensten Bürger des Kapitols. Die Pferde ziehen unseren Wagen genau vor die Residenz von Präsident Snow und wir bleiben stehen. Die Musik endet mit einem Tusch.
    Der Präsident, ein kleiner, dünner Mann mit papierweißem Haar, heißt uns von einem Balkon hoch über uns willkommen. Es ist Tradition, während der Rede die Gesichter der Tribute einzublenden. Doch auf den Bildschirmen kann ich sehen, dass sie uns viel mehr Zeit widmen, als uns eigentlich zusteht. Je dunkler es wird, desto schwieriger wird es, den Blick von unseren Flammen abzuwenden. Als die Nationalhymne ertönt, versuchen sie einen schnellen Schwenk zu allen Tributpaaren, aber die Kamera bleibt auf den Distrikt-12-Wagen gerichtet, der ein letztes Mal den Zentralen Platz umkreist und dann im Trainingscenter verschwindet.
    Kaum haben sich die Türen hinter uns geschlossen, da umringen uns auch schon die Vorbereitungsteams, deren Lobhudelei auf uns fast nicht zu verstehen ist. Als ich mich umschaue, sehe ich, dass viele der anderen Tribute uns böse Blicke zuwerfen, was meine Vermutung bestätigt, dass wir sie alle überstrahlt haben. Dann sind Cinna und Portia da und helfen uns vom Wagen herunter, wobei sie uns vorsichtig die brennenden Umhänge und Kopfbedeckungen abnehmen. Portia löscht sie mit einem Spray.
    Ich merke, dass ich immer noch an Peeta klebe, und zwinge meine steifen Finger, sich zu öffnen. Wir massieren unsere Hände.
    »Danke, dass du mich festgehalten hast. Ich war ganz schön wacklig auf den Beinen«, sagt Peeta.
    »Davon war aber nichts zu sehen«, sage ich. »Das hat garantiert niemand bemerkt.«
    »Ich bin sicher, die haben überhaupt nichts bemerkt außer dir. Du solltest öfter Flammen tragen«, sagt er. »Stehen dir gut.« Und dann lächelt er mich so süß und mit genau dem richtigen Tick

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