Tödliche Therapie
Nummer zu klein für
Sie.“
„Er ist Arzt und prügelt sich nicht dauernd in
irgendwelchen Kneipen. Der erste ist ein hochkarätiger Rechtsanwalt. Wenn ich
bei ihm geblieben wäre, hätte ich heute eine Villa in Oak Brook und drei
Kinder.“
Er schüttelte den Kopf. „Das würde Ihnen nicht
gefallen. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, Schätzchen. Da sind Sie heute besser
dran.“
Der Gerichtsdiener warf uns einen bösen Blick zu,
und Mr. Contreras hielt widerwillig den Mund. Es wurden weiter Fälle behandelt,
einschließlich der des Mannes, der ins Direktorenbüro geflogen war. Er wurde nach
Cook County in eine psychiatrische Klinik geschickt.
Dann kündigte der Gerichtsdiener Fall 81523 an -
das Volk der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Dieter Monkfish. Dick stand
auf und trat vor den Richter. In meinem Kopf ging es drunter und drüber.
Monkfish und IckPiff verteidigt von einem der teuersten Rechtsanwälte der
Stadt? Ich bekam nicht mit, was zwischen Dick und dem Richter gesprochen wurde,
oder zwischen dem Richter, einem Polizisten und Monkfish, aber es endete damit,
daß Monkfish sich schuldig bekannte, freigelassen wurde, sein Fall zu einem
späteren Termin im Oktober verhandelt werden sollte und er bis dahin nicht
mehr öffentlich auftreten durfte. Wenn er zustimmte, würden alle Anklagepunkte
fallengelassen. Er erklärte sich einverstanden, und die Vorstellung war vorbei.
Mr. Contreras kam mit mir, um vor dem Konferenzraum
der Verteidiger zu warten. Nach einer Viertelstunde betrat Dick den Flur.
„Hallo, Dick. Können wir für einen Augenblick
miteinander sprechen?“
„Vic, was um Himmels willen machst du hier?“
„Mensch, Dick, ich freu mich, dich zu sehen. Wie
geht's dir?“
Er starrte mich an. Er hat mir niemals verziehen,
daß ich ihn nicht so sehr schätzte wie er sich selbst. „Ich will nach Hause.
Was willst du?“
„Das gleiche wie du, Dick, daß Gerechtigkeit
herrscht. Das ist Salvatore Contreras. Einer der Freunde deines Klienten hat
ihm heute nachmittag ein Brett auf den Kopf gedonnert.“
Mr. Contreras streckte Dick eine schwielige Hand
entgegen, die dieser widerstrebend schüttelte.
„Sie haben einen großen Fehler gemacht, als Sie das
Mädchen hier haben gehen lassen, junger Mann“, informierte er Dick. „Die ist
in Ordnung. Wenn ich dreißig Jahre jünger wäre, würde ich sie heiraten. Selbst
wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre.“
Dicks Gesichtszüge froren ein, ein sicheres Zeichen
dafür, daß er sich ärgerte.
„Danke“, sagte ich zu Mr. Contreras, „aber es ist
für uns beide besser so. Kann ich einen Augenblick mit ihm allein sprechen?
Ich möchte ihm eine Frage stellen, die er möglicherweise nicht vor Publikum
beantworten will.“
Mr. Contreras ging den Gang hinunter. Er war
wirklich zuvorkommend.
Dick sah mich streng an. „Also? Nachdem dieser alte
Mann mich beleidigt hat, habe ich wirklich keine Lust mehr, irgendwelche
Fragen zu beantworten.“
„Oh, nimm's ihm nicht übel. Er ist mein
selbsternannter Vater - vielleicht ein bißchen unbeholfen, aber er meint es
nicht böse... Ich war überrascht, dich zusammen mit Dieter Monkfish zu sehen.“
„Ich weiß, daß du seine Ansichten nicht teilst,
Vic, aber das bedeutet nicht, daß er keinen Anspruch auf Rechtsbeistand hätte.“
„Natürlich. Du hast recht“, sagte ich hastig. „Und
ich respektiere dich dafür, daß du seine Verteidigung übernommen hast - obwohl
er sicherlich nicht der angenehmste Mandant ist, den man sich vorstellen kann.“
Er gestattete sich die Andeutung eines Lächelns.
„Ich würde ihn bestimmt nicht in den Club einladen. Aber soweit wird es auch
nicht kommen. Zu dieser Sorte Mandanten gehört er nicht.“
„Darüber hab ich auch schon nachgedacht. Ich meine,
einerseits bist da du, einer der angesehensten Rechtsanwälte der Stadt.
Andererseits er, ein Fanatiker mit einer finanzschwachen Organisation im
Hintergrund. Wie können die sich Crawford, Meade leisten?“
Dick lächelte gönnerhaft. „Das geht dich nichts an,
Vic. Auch Fanatiker haben Freunde.“ Er warf einen Blick auf die Rolex an seinem
linken Handgelenk und meinte, daß er fort müsse.
Mr. Contreras kam sofort zurück, sobald Dick
gegangen war. „Entschuldigen Sie den Ausdruck, Schätzchen, aber der Kerl ist
wirklich ein Arschloch. Hat er Ihnen gesagt, was Sie wissen wollten?“
„Ansatzweise. Sie haben recht, er ist ein
Arschloch.“
Wir kamen rechtzeitig bei meinem Wagen an, um Dick
demonstrativ
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