Toedliche Traeume
sie im Garten unterwegs, wo sich Dascha irgendwann seufzend auf eine der Bänke fallen ließ. Sally setzte sich neben sie. „Kann ich dir helfen, Dascha? Du hast doch irgendwas“, fragte sie dann. Seufzend holte Dascha eine Zigarette aus ihrer Handtasche, dann schaute sie nachdenklich in den dunklen Himmel. „Ich hab nur Streit mit Kyle“, sagte sie dann. „Okay, das ist jetzt echt nicht grade meine Stärke. Aber wenn du willst, kannst du mir alles erzählen. Ich bin zwar ein Einzelgänger, zumindest eigentlich. Aber ich gehöre jetzt zu euch, wir sind ein Team. Und wir sind Freunde, also können wir uns ja gegenseitig alles erzählen, oder?“ Wieder seufzte Dascha. „Weißt du, wir sind hier in diesem gottverlassenen Ort. Wir jagen einem Geist und einem Unbekanntem etwas hinterher, weil wir die Einzigen hier zu sein scheinen, die diese Aufgabe erfüllen können. Genau wie bei der Nixe, der Sirene und den beiden Vampiren. Wir haben bisher alles geschafft. Aber Kyle will, das ich damit aufhöre. Kannst du dir das vorstellen? Wir alle haben eine Begabung, wäre es nicht verdammt egoistisch, wenn wir sagen würden, wir greifen nicht ein, wenn etwas passiert? Eigentlich ist es doch unsere Pflicht unsere Fähigkeiten zu benutzen, um damit Gutes zu tun, um die Leute zu beschützen, die es selbst nicht können, oder? Emily sieht das auch so. Aber Kyle nicht, und da ist mein Problem … wir haben uns total gestritten, jetzt geht er mir aus dem Weg, ignoriert meine Anrufe, antwortet nicht auf meine SMS. Ich glaube inzwischen, das wars jetzt. Vorbei, weil ich mich nicht weigern kann, Menschen zu helfen, die meine Hilfe brauchen. Das ist … ungerecht!“, sprudelte es aus Dascha heraus, dann fing sie an zu weinen. Sally saß hilflos neben ihr, sie hatte keine Ahnung, wie sie jetzt reagieren sollte. „Also … ähm. Vielleicht solltest du dich ein bisschen hinlegen. Mir hilft es immer im Traum so richtig schön die Sau rauslassen zu können!“, schlug sie dann vor und versuchte ein fröhliches Gesicht zu machen. Dascha schaute sie dankbar an. „Danke Sally, das ist eine gute Idee. Tut mir leid das ich euch grade keine große Hilfe bin. Aber wenn ich im Traum richtig schön Dampf ablasse, geht es mir bestimmt gleich viel besser. Magst du mich bei den anderen entschuldigen? Ich gehe dann direkt hoch ins Schlafzimmer im ersten Stock.“ „Klar, mach ich doch gerne!“, sagte Sally, froh geholfen haben zu können. Zumindest scheinbar.
Kapitel 5: Kontakt
Die Mädchen saßen am Abend zusammen mit Lilith wieder in der Bibliothek. Schnell brachten sie sich auf den neusten Stand; den Kontakt mit Grace, der erfolglosen Suche auf dem Gelände und Nane berichtete von einem fehlgeschlagenen Versuch, Maria zu rufen. Der Geist hatte nicht auf ihren ruf reagiert, nicht ein mal ein Zeichen hatte Maria ihr gegeben. „Sie vertraut uns wohl nicht genug. Oder sie irrt hier schon so lange umher, das sie selbst nicht mehr weiß, was sie hier überhaupt tut. Wir müssen versuchen mit ihr zu sprechen, während sie hier im Haus umgeht. Wenn wir Glück haben, hört sie uns doch zu, wenn wir zu ihr durchdringen und ihr glaubhaft versichern, können das wir ihr nur helfen wollen. Am besten geht Emily mit mir zusammen durchs Haus, dann kann ich Maria gleich zeigen wer ihr helfen will endlich ihre verdiente ruhe zu finden!“, schlug Nane vor. „Ich werde schlafen gehen und mich wieder in den Träumen der Bewohner umschauen. Letzte Nacht habe ich nichts entdecken können. Aber da draußen ist irgendwas, auch wenn es sich gut versteckt, ich werde es finden!“, sagte Viola überzeugt. „Na gut, dann übernehme ich Daschas Aufgabe und versuche heraus zu finden, um was es sich bei unserem nächtlichen Mörder handeln könnte. Hier ist zwar kein Computer oder Laptop, aber in einem der Regale steht jede Menge Literatur über Übernatürliches. Wird zwar in erster Linie Mist drin stehen, kennt man ja. Aber ich bin ganz zuversichtlich darin einen Hinweis zu finden, bei dem wir die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und uns fragen, warum wir da nicht gleich drauf gekommen sind!“ Sally gab sich alle Mühe, ihre Ausführung noch überzeugter klingen zu lassen als die ihrer Schwester.
Emily und Nane fingen, wie auch beim ersten mal, im Keller an. Der zerbrochene Spiegel lag immer noch unverändert am Boden. Vorsichtig stiegen die beiden über die Scherben und gingen weiter in den Keller hinein. „Maria? Wenn du hier bist, dann lass uns mit dir
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