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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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„Steht hier schon. Kaffee für alle und ein Aschenbecher. Aber macht erst eins der Fenster auf! Wenn ihr soweit seid, planen wir, wie wir weiter vorgehen wollen.“ Mit zerzausten Haaren und nur in Unterwäsche bekleidet, stand Sally auf, öffnete ein Fenster und schnappte sich einen Kaffee.
    Als die Mädchen angezogen und alle Süchte befriedigt waren, setzten sie sich in einem Kreis auf den Boden. Lilith blieb am Fenster sitzen und schaute heraus. Immer noch hingen dicke, dunkle Regenwolken am Himmel. Das einzige Geräusch, was von draußen hereindrang, war, das laute krachen, mit dem die Wellen des unruhigen Meeres an die Klippen stießen. Dieser Ort war das komplette Gegenteil von ihrem Internat; dunkel, traurig und düster. „Wir sollten uns aufteilen. Wir haben viele Informationen, aber so in etwa null Hinweise. Eine Gruppe sollte Rose Black und das Grundstück unter die Lupe nehmen. Eine weitere sollte sich mit den Bewohnern des Dorfes unterhalten, die letzte Gruppe sollte überlegen wie wir weiter mit Maria verfahren sollen. Einverstanden?“, fragte Sally. „Ja, dann bleibe ich hier. Je weniger Ablenkung ich habe, desto einfacher wird es für mich werden Kontakt zu Maria aufzunehmen“, sagte Nane nickend. „Dann gehen ich und Viola am besten herunter ins Dorf, während du und Dascha sich das Gelände ansehen“, schlug Emily vor. „Da kann ich sehr gut mit Leben“, stimmte Sally ihrem Vorschlag zu, allerdings nicht ohne ihrer Schwester einen herablassenden Blick zu zu werfen. Viola seufzte, sagte aber nichts. Also machten sich Emily und Viola auf ins Dorf, während Nane die Vorhänge wieder zuzog und sich dann im Schneidersitz auf dem Boden setzte. „Ich würde mal sagen, wir fangen mit dem Garten an, oder?“, schlug Sally vor. Dascha nickte, dann griff sie nach ihrer Handtasche. Erst legte sie sie sich über die Schulter und wollte losgehen, doch dann hielt sie kurz inne. Nach kurzem Zögern nahm sie ihr Handy heraus, schaltete es aus und warf es achtlos auf ihren noch zerwühlten Schlafsack. Sally und Lilith schauten sie verwirrt an. „Ist alles ok bei dir?“, fragte Lilith besorgt. „Ja, mir geht es gut. Das Handy brauche ich beim Suchen nur nicht!“, antwortete Dascha lächelnd, dann ging sie aus der Tür heraus. „Sally, pass auf sie auf. Irgendwas stimmt da nicht!“, sagte Lilith misstrauisch. „Keine Sorge, ich behalte sie im Auge. Ich schulde ihr sehr viel. Sehr, sehr viel.“ Sallys Hand glitt unter den Ärmel ihrer Schuluniform, zum Mal der Vampirjäger. Dass sie ohne Dascha jetzt nicht tragen würde. Sie war ihr definitiv mehr als nur einen großen Gefallen schuldig.
    Emily und Viola waren in der Zwischenzeit im Dorf angekommen. „Na, wenn ihr mal nicht die Ghostbusters seid! Da hatte ich ehrlich gesagt eine andere Vorstellung, als zwei zierliche Blondinen in Schuluniform!“, rief es ihnen aus einem der Vorgärten entgegen. Das Haus war heruntergekommen, musste aber einmal sehr schön ausgesehen haben. Einige Fenster waren mit blauen Müllsäcken oder Pappe zugeklebt, scheinbar fehlten hier die Scheiben. Die Tür hing, wie bei vielen anderen Häusern auch, schief in den Angeln und konnte offensichtlich nicht einmal mehr abgeschlossen werden. Der Garten war voller Sperrholz und Müll, das Gras war ausgetrocknet und braun. Unter dem Müll konnte man erkennen, dass es dort wohl einmal Beete gab. Aber auch die waren ausgetrocknet, nichts schien in diesem Garten wachsen zu wollen. An einem wohl einst weißen, jetzt aber dreckigen, Gartentisch saß eine junge Frau auf einem noch dreckigeren Stuhl. Ein löchriger, dunkelroter Sonnenschirm war über ihr aufgespannt. Erst wunderte sich Emily darüber, wo doch der ganze Himmel voller Wolken war. Doch dann fiel ihr auf, dass der Sonnenschirm so dermaßen voller Rost war, dass es wohl einfach unmöglich war, ihn zuzuklappen. Neugierig musterte die Frau die beiden. Sie selbst war eine große Frau mit langen roten Haaren. Sie war braun gebrannt, ihr Gesicht war voller Sommersprossen. Sie trug ein schlichtes, knielanges, schwarzes Kleid und ebenfalls schwarze Sandalen. In den Händen hielt sie ein aufgeschlagenes Buch, das sie aber auf die Knie hatte sinken lassen. „Guten Tag, Frau …“, fing Viola ihren Satz an, dann schaute sie auf das Namensschild, das auf einen alten Blechbriefkasten geklebt war. G. Black stand dort. „Black. Grace Black. Kommt ruhig herein, ich muss zugeben, dass ich ziemlich neugierig bin. Oder halte ich euch von

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