Toedliche Traeume
schüttelten den Kopf. „Also gut, dann bleibe ich weiterhin bei den Bewohnern. Irgendwann taucht dieser Dämon schon auf. Dann finde ich ihn!“, sagte Viola und legte sich wieder hin. „Na schön, dann konzentrieren wir anderen uns auf die Suche nach Marias Leiche. Ich würde mal vermuten wir sollten im Keller suchen. Außerdem in der Nähe vom Strand. Vielleicht gibt es dort Höhlen. Vorsichtshalber auch noch im Wald, wenn es da Flüsse oder Seen gibt. Ich selbst werde mir den Strand und die Klippen vornehmen, ich kann ohne Kletterausrüstung klettern. Gut und schnell. Nane durchsucht am besten mit Viola Keller und noch mal den Garten, während Emily und Dascha sich im Wald umschauen. Lilith, du bleibst dann am besten wieder hier, falls Grace hier auftaucht!“, schlug Sally vor. Die anderen stimmten ihr zu. „Sehr gut. Ich bin beeindruckt von euch. Ihr seid so klar und strukturiert. Aber jetzt sollten wir schlafen. Übermüdet sind wir unaufmerksam. Ich wünsche euch eine gute Nacht“, sagte Lilith, und legte sich hin. Die anderen taten es ihr gleich.
Kapitel 6: Gegen die Zeit
Dascha saß am Strand im Schatten des Schiffswracks. Das rauschen des Meeres, in dem die untergehende Sonne versank, war angenehm beruhigend. Sie mochte diesen Strand, auch wenn an ihm ihre vorherigen zwei Abenteuer ihren Anfang genommen hatten. Aus ihrer Sicht war daran nichts Negatives. Im Gegenteil, endlich war sie jemand, hatte eine Aufgabe. Eine Aufgabe, mit der sie zufrieden war. Wenn man vom Unverständnis, dass ausgerechnet ihr geliebter Freund ihr entgegenbrachte, mal absah. Wütend griff sie nach einer Muschel, die im Sand lag, und schleuderte sie zum Meer. Vielleicht sollte sie einfach, wenn sie zurück war, in Ruhe mit ihm reden. Wenn sie persönlich vor ihm stand, würde er bestimmt nicht einfach weggehen. Sie sollte ihn daran erinnern, dass nicht nur er ein recht darauf hatte, gerettet zu werden. Klar konnte sie ihn ein Stück weit verstehen. Er war immerhin ein normaler Mensch, der in einer großen Gefahr versagt hatte. Aber das bedeutete ja noch lange nicht, dass ihr das auch so ergehen musste. Sie war kein normaler Mensch, sie war eine Vampirjägerin. Ja, sie würde einfach mit ihm reden, wenn sie zurück war. Entweder er akzeptierte, was sie tat oder er würde sich von ihr trennen müssen. Denn sie würde nicht aufhören ihre Gabe für das Gute einzusetzen, genau wie ihre Freundinnen und Mitstreiter. Wie sie es grade erlebten, die Menschen brauchten sie. Sie würde sie nicht im Stich lassen, schon gar nicht für einen Jungen, von dem nicht klar ist, wie lange sie überhaupt zusammenbleiben würden. Sie waren noch jung. Sowohl ihr Charakter als auch ihre Gefühle waren noch wandelbar. Ihre Gabe aber hatte sie, und damit ihre Aufgabe. Das konnte ihr keiner mehr nehmen. Sie atmete einmal tief durch, dann stand sie auf und wollte zum Wasser gehen. „Ah, du hast fertig überlegt?“, zerriss eine Stimme hinter ihr die Stille. Überrascht drehte Dascha sich um. Hinter ihr stand Kim. Er war genau so gekleidet wie letzte Nacht. „Ich träume schon wieder von dir?“, fragte Dascha erstaunt und schaute sich um. Kim lächelte, doch irgendwie sah sein Lächeln komisch aus. Dascha wich einen schritt zurück. „Das ist nicht mein Traum, oder?“, fragte sie verunsichert. „Richtig. Es ist meiner!“, sagte Kim, dann lachte er und hob die Arme. Das Szenario zersprang in Millionen kleiner Scherben, die ins Schwarze nichts fielen. Auf Kims Rücken sprengten schwarze Fledermausschwingen sein Hemd, auf Schultern und Kopf wuchsen in sekundenschnelle Hörner. Seine Augen wurden rot und begannen zu leuchten. Sie standen im nichts, umgeben von schwärze. Kim ging auf Dascha zu, dann packte er sie an der Kehle und hob sie ein Stück hoch. Sie schnappte nach Luft, panisch bohrte sie ihre Fingernägel in seine Handgelenke. Sie zitterte und versuchte nach ihm zu treten. „Deine Energie ist groß. Das gefällt mir!“, sagte Kim, dessen stimme jetzt rau und tief klang, gar nicht mehr nett und freundlich. Er hob seine zweite Hand vor Daschas Stirn, sodass sie sah, wie ein strahlend roter Energiestrom aus ihrem Kopf heraus in seine Hand floss. „Nein … bitte …“, röchelte sie verzweifelt. Sie wurde schwach, bald schon sanken ihre Hände einfach kraftlos herab. Sie schloss die Augen, eine Träne lief über ihr Gesicht. Als sie von ihrem Gesicht herabfiel, ließ Kim sie auf einmal fallen. Dascha fiel zu Boden, erstaunt öffnete sie
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