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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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brauche eine halbe Stunde.« Sie setzte sich auf und schlug die Decke zurück. »Ich komme mir vor, als wäre ich in einen Tornado geraten, und ich muss mir die Haare waschen.«
    »Das mit dem Tornado ist gar nicht so abwegig.« Er lächelte sie über die Schulter hinweg an.
    Ehe sie noch etwas entgegnen konnte, war er verschwunden. Sie stand auf und ging ins Bad. Ihr Körper fühlte sich leicht und geschmeidig an, ihre Muskeln fast katzenhaft entspannt und elastisch. Nach so intensivem Sex hätte sie nie erwartet, dass sie so beschwingt sein würde, sondern müde und erschöpft. Sie konnte sich nicht erinnern, so etwas je mit Dave erlebt zu haben. Sex mit ihm war befriedigend gewesen, aber nicht so erfüllend und beglückend.
    Lieber nicht an Dave denken und Vergleiche anstellen. Was sie und Royd letzte Nacht erlebt hatten, war etwas Einzigartiges. Manchmal kam es vor, dass zwei Menschen sexuell vollkommen harmonierten, aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie auch in anderer Hinsicht zusammenpassten. Es war weiß Gott offensichtlich, dass zwischen ihnen beiden Welten lagen.
    Sie trat unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Das warme Wasser auf ihrem Körper war ein sinnlicher Genuss. Wie gut das tat. Sie wollte jetzt nicht nachdenken, wollte sich nur dem Augenblick hingeben. Sie legte den Kopf in den Nacken und genoss das ihren Körper entlangsprudelnde Wasser.
    »Du hast fünf Minuten überzogen.« Royd drehte sich vom Herd weg, als sie in die Küche kam. »Aber ich bin auch aufgehalten worden. Jemand hat mich angerufen.«
    Sie zuckte zusammen »MacDuff?«
    Er schüttelte den Kopf. »Kelly. Er wollte neue Anweisungen.«
    »Und was hast du ihm gesagt?«
    »Er soll ein Boot mit modernster Bordtechnik auftreiben und auf uns warten.« Er bugsierte die Omelettes auf zwei Teller. »Du kannst schon mal Kaffee einschenken, ich hole noch den Orangensaft aus dem Kühlschrank.«
    »Okay.« Stirnrunzelnd nahm sie die Kanne. »Wozu brauchen wir ein Boot mit hochmoderner Bordtechnik?«
    »Vielleicht brauchen wir es auch nicht. Aber ich bin gern auf alles vorbereitet.« Er stellte die Teller auf den Tisch. »Hör auf, dir Sorgen zu machen.« Er nahm ihr die Kaffeekanne ab und füllte ihre Tassen. »Das kann ich nicht leiden.«
    Sie hob die Brauen. »Und deshalb soll ich damit aufhören?«
    »Bis du einen guten Grund hast, dir Sorgen zu machen. Ich wusste, dass ich dich beunruhigen würde, wenn ich dir von Kellys Anruf erzählte, aber ich dachte, wenn ich’s dir vorenthalte, wirst du wieder sauer auf mich.«
    »Da hast du richtig gedacht.«
    »Setz dich.« Er drückte sie auf einen Stuhl. »Und lächle mich an, so wie eben, als du in die Küche gekommen bist.«
    »Und wie hab ich da gelächelt?«
    Er legte den Kopf schief und musterte sie. »Erwartungsvoll. Ja, genau. Weißt du, was für ein Gefühl mir das gibt?« Er streichelte ihr Haar. »Du fühlst dich so seidig an. Egal, wo ich dich anfasse.«
    Ihr blieb die Luft weg, und ihr wurde schon wieder ganz heiß.
    Zärtlich streichelte er ihre Brust. »Ganz weich und seidig«, flüsterte er. »Wollen wir es auf dem Küchenfußboden probieren?«
    Ja, unbedingt, dachte sie. Sie zitterte regelrecht vor Verlangen.
    »Komm«, sagte er, während seine Hand in ihre Bluse fuhr. Haut auf Haut. Ihre Bauchmuskeln spannten sich. »Essen können wir später.«
    »Nein, ich …« Sie holte tief Luft und zog seine Hand aus ihrer Bluse. Gott, fiel ihr das schwer. »Natürlich können wir später essen. Aber es gefällt mir überhaupt nicht, dass du versuchst, mich mit Sex abzulenken. Es gibt so vieles, über das ich nachdenken muss, und du behandelst mich wie eine Puppe, die du aus der Schachtel nehmen kannst, wenn du damit spielen willst, und dann einfach wieder wegpackst.«
    »Falsche Taktik?« Er zuckte die Achseln und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. »Tut mir leid. Das ist mein Beschützerinstinkt, der ist seit der letzten Nacht noch ausgeprägter geworden. Hat wahrscheinlich was mit dem Neandertalerinstinkt zu tun, die Sippe zu beschützen. Aber mit solchen Dingen kennst du dich besser aus als ich, du hast ja mehrere Doktortitel.«
    »Wieso erwähnst du immer wieder meine akademische Ausbildung. Hast du etwa Komplexe?«
    »Nein, keine Sorge.« Er hob seine Tasse an die Lippen. »Ich kann alles lernen, was ich lernen muss.«
    Und in der vergangenen Nacht hatte er auf Anhieb gelernt, wie er mit ihrem Körper umgehen musste, dachte sie. Hastig schob sie den Gedanken beiseite.

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