Toedliche Traeume
Ihr Körper schrie immer noch nach seinen Berührungen, und das konnte sie im Moment ganz und gar nicht gebrauchen. »Ja, offenbar bist du sehr talentiert.«
Als er leise vor sich hin lachte, sah sie ihn an. Er wusste genau, was ihr durch den Kopf ging. Sie hielt seinem Blick stand, während sie sich ein Stück Omelette in den Mund schob.
»Freut mich, dass du das so siehst.« Seine Mundwinkel zuckten. »Meistens bin ich in der Lage zu tun, was nötig ist. Hauptsache, der Anreiz ist groß genug.« Dann wurde er ernst. »Wir könnten natürlich noch wochenlang um den heißen Brei herumreden, aber ich will verdammt sein, wenn ich mich darauf einlasse. Ich bewege mich auf unsicherem Terrain, und ich werde dafür sorgen, dass sich das möglichst bald ändert.«
»Wie meinst du das?«
»Im Moment stehe ich ganz gut da. Du hast den Sex letzte Nacht genossen, und das wirkt noch schön nach. Du bist noch ganz Gefühl und nicht so sehr Kopf. Aber ich kann mich nicht darauf verlassen, dass das lange anhält. Irgendwann wird die Angst wieder da sein, und dann wirst du anfangen, über deinen Sohn und dein Leben nachzudenken und darüber, wie verschieden wir beide sind.«
»Wir sind ja auch sehr verschieden.«
»Nicht im Bett«, erwiderte er barsch. »Und alles andere ist verhandelbar. Ich habe dir gestern Abend gesagt, dass ich etwas für dich empfinde. Daran hat sich nichts geändert, im Gegenteil. Die Gefühle sind noch viel stärker geworden. Ich weiß jetzt noch nicht, wo das hinführen wird, aber ich will es nicht loslassen. Ich will dich nicht loslassen, Sophie.«
»Ich möchte jetzt nicht darüber reden.«
»Aber ich. Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt, bis das Chaos ausbricht. Ich hätte nie damit gerechnet, dass so etwas passieren würde, aber jetzt müssen wir damit umgehen.« Seine Hand umklammerte seine Tasse. »Ich bin dir gegenüber offen und ehrlich gewesen, jetzt bist du an der Reihe.«
»Was willst du von mir hören?« Sie befeuchtete sich die Lippen. »Der Sex mit dir war großartig. Ich bin mein Leben lang eine Art Workaholic gewesen, und Sex war mir nie so wichtig. Es war einfach ein nettes Vergnügen am Rande.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Der Sex mit dir war nicht nur ein nettes Vergnügen, Royd. Es war umwerfend. Du hast ja gemerkt, wie ich abgegangen bin. Ich will weiter Sex mit dir haben. Du dachtest, ich würde mit dir ins Bett gehen, weil du mir leidtust, aber in Wirklichkeit tue ich mir selbst leid. Ich habe es in den letzten Jahren ziemlich schwer gehabt, und ich bin fest entschlossen, von jetzt an jede Gelegenheit zu nutzen, das Leben zu genießen. Ich glaube, das habe ich verdient. Ist es das, was du wissen wolltest?«
»Zum Teil. Es ist immerhin ein Anfang. Also kein One-Night-Stand?«
Sie zögerte. »Ich weiß nicht, was – Alles kann sich ganz plötzlich ändern. Woher soll ich jetzt wissen, was ich dann empfinden werde? Sanborne treibt immer noch sein Unwesen, und ich kann nicht –«
»Okay, okay. Das hört sich ja alles viel besser an, als ich befürchtet hatte. Es tut dir nicht leid, dass du mit mir ins Bett gegangen bist, du weißt nur nicht, was die Zukunft bringen wird.« Er trank seinen Kaffee aus. »Ich werde schon dafür sorgen, dass sich das ändert.«
»Wer weiß, ob du das überhaupt noch willst«, antwortete sie ruhig. »Ich bin keine Femme fatale. Deine Gefühle für mich sind vielleicht schon in ein paar Tagen wieder verflogen.«
»Vielleicht. Aber das ist ziemlich unwahrscheinlich. Ich bin hartnäckig. Iss dein Frühstück auf, dann gehen wir schwimmen.«
Sie lehnte sich zurück und schaute ihn an. Himmel, war der Mann unberechenbar. In einem Moment war er vollkommen auf etwas fixiert, und im nächsten Augenblick war er mit einem ganz anderen Thema beschäftigt.
»Ich lasse dir nur ein bisschen Zeit zum Durchatmen.« Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. »Ich spüre, dass du das brauchst, nachdem ich dir so zugesetzt habe.«
»Du bist dir deiner selbst ja wirklich sehr sicher.« Sie stand auf. »Und meiner. Schwimmen ist eine gute Idee.« Sie begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. »Aber ich habe eine bessere. Zieh dich aus, Royd.«
»Sophie?«
»Du hast mir eine Runde Küchenbodenturnen in Aussicht gestellt.« Sie zog ihre Bluse aus. »Willst du jetzt einen Rückzieher machen?«
»Nein.« Er trat hinter sie und legte die Hände an ihre Brüste. »Niemals«, flüsterte er.
Zwei Stunden später klingelte Sophies Handy. Sie langte über Royd hinweg
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