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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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und nahm es vom Nachttisch.
    »Ich habe Informationen über Gorshank. Venable von der CIA hat sich bei mir gemeldet«, sagte MacDuff, als sie das Gespräch entgegennahm. »Der Mann heißt Anton Gorshank. Er ist ein russischer Wissenschaftler, der vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion an ein paar äußerst schmutzigen Projekten gearbeitet hat.«
    »Chemiker?«
    »Ja, und als die CIA zuletzt von ihm gehört hat, hielt er sich in Dänemark auf. Vor zwei Jahren haben sie ihn aus den Augen verloren.«
    »Sie wissen also nicht, wo er sich jetzt rumtreibt?«
    »Sie versuchen es rauszufinden. Anscheinend haben sie ein paar Hinweise. Joe Quinn hat auch ein paar Freunde bei der CIA, also habe ich ihn gebeten, ein bisschen Druck zu machen. Ich rechne damit, bald mehr zu erfahren, dann melde ich mich wieder.«
    »Danke. Wie geht es Michael?«
    »Gut.«
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
    »Da werden Sie Jane anrufen müssen. Jock und ich sind vor zwei Stunden aufgebrochen.«
    »Ich … verstehe.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass wir uns auf den Weg begeben, sobald wir irgendwelche Informationen erhalten, Sophie«, sagte er ruhig.
    »Ich weiß.« Trotzdem machte es sie ein bisschen nervös, dass Jock und MacDuff nicht mehr bei Michael waren, inzwischen hatte sie großes Vertrauen zu den beiden. »Wohin sind Sie denn unterwegs?«
    »Dorthin, wo Sie sind. Auf Wiederhören, Sophie.«
    »Auf Wiederhören.« Sie legte auf.
    »Gorshank?«, fragte Royd.
    Sie nickte. »Wir wissen jetzt, wer er ist. Ein russischer Wissenschaftler, der bis vor zwei Jahren in Dänemark war und seitdem verschwunden ist. Die CIA weiß nicht, wo er sich jetzt aufhält, aber MacDuff rechnet jeden Augenblick mit neuen Informationen.«
    »Gut.«
    »Und er und Jock sind unterwegs hierher. Offenbar ist MacDuff davon überzeugt, dass ein Durchbruch kurz bevorsteht.«
    Royd stützte sich auf einen Ellbogen und schaute sie an. »Und du machst dir Sorgen um Michael.«
    »Natürlich. Ich mache mir immer Sorgen um ihn. Seit dem Tag, an dem meine Eltern gestorben sind.« Sie setzte sich auf. »Ich rufe ihn an und rede mit Jane. Dann werde ich mich besser fühlen.«
    »Wirklich?«
    »Irgendjemandem muss ich schließlich vertrauen. Im Moment fühle ich mich ziemlich allein.«
    »Und ich zähl natürlich nicht.«
    »So war das nicht gemeint –«
    »Ich weiß.« Er stand auf. »Man hat dir gerade eine kalte Dusche verpasst, und mich siehst du nicht in der Rolle des Gefährten, der auf dich aufpassen könnte. Eigentlich dachte ich, ich würde mich auf dem Gebiet ganz gut schlagen, aber da habe ich mich offenbar geirrt.« Er zuckte die Achseln. »Schon in Ordnung. Ich nehme, was ich kriegen kann. Du hast mir ja schon mal erzählt, dass es dir schwerfällt, zu jemandem Vertrauen zu fassen. Wollen wir schwimmen gehen, nachdem du mit Michael telefoniert hast?«
    »Warum nicht?« Sie ging zum Bad. »Falls ich bis dahin nichts von MacDuff höre.«
    »Ja, das hätte natürlich Vorrang. Du hast mir gehörig den Kopf verdreht, aber nicht so sehr, dass ich den Job vergesse, den ich zu erledigen habe.«
    »Ich müsste ganz schön bescheuert sein anzunehmen, dass du ein Mann bist, der sich ganz von seinem Ziel ablenken lässt. Ich wusste schon immer –«
    »Sophie.«
    Sie sah ihn an.
    Seine Lippen waren gespannt, und seine Stimme klang harsch. »Du gehst ständig auf Distanz zu mir. Die Mühe kannst du dir sparen. Ich gebe mich damit zufrieden, in deinem Leben die zweite Geige zu spielen, aber ich werde nicht wieder aus deinem Leben verschwinden.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Wahrscheinlich stimmt das sogar. Du bist so daran gewöhnt, immer nur an Michael zu denken, dass du das, was wir gemeinsam haben, in einen dunklen Winkel schiebst, wo du es ignorieren kannst. Aber das wird dir nicht leichtfallen, dafür werde ich sorgen. Unsere Flitterwochen sind noch nicht vorbei.«
    »Flitterwochen? Das impliziert eine Beziehung, die wir nicht haben.«
    »Nenn es, wie du willst.« Er ging zur Tür. »Mehr wollte ich nicht sagen. Ich fand es nur fair, dich zu warnen.«
    »Himmel, das klingt ja wie eine Drohung.«
    »Was erwartest du denn von jemandem wie mir?« Er schüttelte den Kopf. »Es ist keine Drohung. Ich werde dir nicht nachstellen. Wenn du mich verlässt, sobald diese Sache ausgestanden ist, wünsche ich dir viel Glück. Aber ich werde mein Möglichstes tun, um das zu verhindern. Und mein Möglichstes ist nicht wenig. Bis dahin werde ich mich so zivilisiert und artig verhalten,

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