Toedliche Traeume
präzise Antwort.«
»Du bist die Wissenschaftlerin, nicht ich. Das Einzige, was ich präzise kann, ist, jemanden aus tausend Metern Entfernung erschießen.« Er hob die Brauen. »Du zuckst ja zusammen. Das hat dir wohl nicht gefallen.«
»Da würde wohl jeder zusammenzucken.«
»Nicht unbedingt. Manche Frauen erregt diese Nähe zum Tod.« Er stand auf. »Komm, legen wir uns ins Bett.«
»Vielleicht sollte ich lieber in mein Zimmer gehen.«
»Nein, noch nicht.« Er zog sie auf die Beine. »Ich hab schon wieder das Falsche gesagt. Das muss ich wiedergutmachen.«
»Willst du mir etwa beweisen, dass du eine Art Sexchampion bist?«
»Nein, verdammt noch mal.« Er nahm sie in die Arme. »Ich will nur der Beste für dich sein. Was gibt’s daran auszusetzen?«
Kaum spürte sie seine Haut, wurde ihr schon wieder ganz anders. »Wahrscheinlich gibt es irgendwas daran auszusetzen, wenn man lange genug sucht. Aber was wäre, wenn ich dich frage, ob ich die Beste bin, die du je hattest?«
»Dann würde ich dir sagen: Du bist gut, aber zusammen sind wir großartig.« Er knabberte an ihrer Unterlippe. »Und dass du dich mit niemandem einlassen solltest, der deinen Ansprüchen nicht entspricht.«
Sie musste lächeln. »Royd, du bist unmöglich.«
Er führte sie zum Bett. »Und? Bin ich der Beste?«
»Vielleicht.«
»Das reicht nicht. Dann werde ich wohl noch daran arbeiten müssen.« Er zog sie auf sich. »Aber du musst mir helfen. Du musst mir sagen, was dir gefällt, was dich erregt. Wirst du das tun?«
»Wahrscheinlich nicht«, keuchte sie.
»Warum nicht?«
»Weil ich nicht denken und erst recht nicht sprechen kann, wenn du das noch länger mit mir machst.«
»Pech.« Er grinste. »Dann werden wir es später analysieren müssen – auf wissenschaftlich präzise Weise.«
»Nein, das werden wir auf keinen Fall tun.« Sie legte ihre Hände an sein Gesicht und sah ihn an. »Halt die Klappe, Royd.«
»Wie du willst.« Er lächelte nicht mehr, doch er hatte noch immer den Schalk in den Augen. »Ich dachte, es gefällt dir, beim Sex zu reden. Vorhin hast du dich jedenfalls nicht zurückgehalten.« Er tat so, als würde er nachdenken. »Aber wenn ich mich recht erinnere, bestanden deine Gesprächsbeiträge hauptsächlich aus Stöhnen, Keuchen und Japsen. Ach ja, hin und wieder war auch mal ein ›mehr‹ dazwischen und – Aua! Das hat weh getan.«
»Das hast du verdient.«
Er drehte sie auf den Rücken. »Darüber werden wir später auch noch ausführlich diskutieren. Es scheint dir regelrecht Spaß zu machen, Männern Schmerzen zuzufügen. Ich weiß nicht, wie viel ich aushalten kann, aber für dich tue ich alles, Sophie.«
Erotik, Leidenschaft und jetzt auch noch Humor. Mit Humor hatte sie nicht gerechnet. »Du Mistkerl.« Sie zog ihn zu sich herunter und küsste ihn wild. »Hältst du jetzt endlich die Klappe?«
»Aber ja.« Seine Hände waren überall. »Wie gesagt, für dich tu ich alles, Sophie …«
Schläfrig öffnete sie die Augen. Sonnenlicht fiel ins Zimmer. Gestern Abend, als sie das Zimmer betreten hatte, hatte Royd nackt am Fenster gestanden, so dass sie seinen muskulösen Hintern gesehen hatte und die kräftigen Schultern. Sie hatte augenblicklich das Bedürfnis gehabt, ihn zu berühren, und später hatten ihre Hände seinen Körper erkundet, als ob – Royd war weg.
Sophie starrte auf das Kissen neben ihr, wo der Abdruck seines Kopfs noch zu sehen war.
Enttäuscht schloss sie die Augen. Was hatte sie denn erwartet? Sie hatten großartigen Sex gehabt, aber das bedeutete ja nicht, dass er verpflichtet war, bei ihr zu bleiben.
»Bereit?«
Als sie die Augen aufriss, stand Royd am Fußende des Bettes. Seine Haare waren nass und rochen frisch gewaschen. »Bereit für was?«
Er lächelte. »Sex? Duschen? Frühstück? Schwimmen im Meer? Ich habe die Möglichkeiten in der Reihenfolge aufgezählt, die mir entgegenkommen würde.«
Sie rekelte sich wohlig. Seltsam, dass diese paar Worte ausreichten, um das Gefühl des Verlassenseins zu verscheuchen. »Du hast nasse Haare. Hast du geduscht, oder warst du schwimmen?«
»Ich hab geduscht.« Er schaute sie an. »Entweder, du stehst jetzt auf, oder ich komme wieder zu dir ins Bett. Aber da es fast Mittag ist, sollte ich dir lieber erst was zu essen besorgen.« Er ging zur Tür. »Geh duschen. Ich hab ein paar saubere Klamotten aus deiner Tasche genommen und ins Bad gelegt. In der Zwischenzeit mache ich Kaffee und Omelettes. Zwanzig Minuten?«
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher