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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Madam. Ich habe den Eindruck, dass es völlig richtig wäre, diesen Informationen entsprechend zu handeln. Sie zu ignorieren, obwohl sie für Ermittlungen in hochbrisanten Fällen anscheinend von Bedeutung sind, hieße, dass Sie Ihre Pflicht vernachlässigen.«
    »Wollen Sie mich etwa vertreten, falls ich deshalb festgenommen werde?«
    »Ich nehme an, dass Roarke die besten Anwälte des Landes für uns beide engagieren kann.«
    »Sie brauchen dieses Risiko nicht einzugehen. Ich teile Ihnen gerne eine andere Arbeit zu.«
    »Dallas -«
    »Oder«, fuhr Eve fort, »Sie kommen als meine Assistentin mit. Und als meine Assistentin werden Sie nicht in die Schusslinie geraten. Denn Sie handeln schließlich auf meinen Befehl.«
    »Bei allem Respekt, Madam, entweder wird keine von uns beiden oder wir werden gemeinsam untergehen. Falls Sie etwas anderes erwarten, haben Sie eindeutig die falsche Assistentin ausgewählt.«
    »Das habe ich bestimmt nicht. Vielleicht wird man uns wegen dieser Sache etwas auf die Finger klopfen, aber ich glaube nicht, dass viel mehr passieren wird. Ich werde Ihnen unterwegs erzählen, worum es bei der Sache geht.«
    Donald und Sylvia Dukes lebten in einem ordentlichen, zweistöckigen Haus. Eve bemerkte sofort die gerüschten Vorhänge hinter den Fenstern und die identischen weißen Töpfe mit den kerzengeraden roten Blumen links und rechts der Tür. Wie Soldaten, die vor einer Festung Wache standen, dachte sie.
    Sie drückte auf die Klingel und zog ihre Dienstmarke hervor.
    Die Frau, die ihnen öffnete, war klein, schlank und adrett. Sie trug eine ordentliche weiße Schürze über einem blau-weiß karierten Kleid und makellosen weißen Leinenschuhen, und war mit ihren kleinen Perlohrringen und den zart rosa geschminkten Lippen durch und durch gepflegt.
    Ohne die Schürze hätte sie gewirkt wie auf dem Weg zum Einkauf.
    »Mrs Dukes?«
    »Ja. Was ist passiert? Was wollen Sie?«, fragte sie nervös, und ihr vorsichtiger Blick huschte zwischen Eves Gesicht und ihrer Marke hin und her.
    »Es ist nichts passiert, Ma’am. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Wenn wir vielleicht kurz hineinkommen dürften?«
    »Ich bin gerade beim … Ich bin gerade sehr beschäftigt. Dies ist ein schlechter Zeitpunkt.«
    »Natürlich verabrede ich gerne einen anderen Termin mit Ihnen, aber da wir nun schon einmal hier sind … Wir halten Sie bestimmt nicht lange auf.«
    »Wer ist es, Sylvia?« Donald Dukes kam an die Tür. Er war gut einen Meter fünfundachtzig groß, hatte eine athletische Figur und militärisch kurz geschnittenes, sandfarbenes Haar.
    »Die Polizei -«, setzte Sylvia schüchtern an.
    »Ich bin Lieutenant Dallas, und das hier ist meine Assistentin, Officer Peabody. Ich habe ein paar Fragen, Mr Dukes. Hätten Sie netterweise ein paar Minuten Zeit?«
    »Worum geht’s?«
    Er schob seine Frau zur Seite und stand breitbeinig in der Tür. Jetzt waren es nicht mehr nur die Blumen, die das Haus bewachten, überlegte Eve.
    »Es geht um die Todesfälle Chadwick Fitzhugh und Louis K. Cogburn.«
    »Die haben nichts mit uns zu tun.«
    »Sir, Sie haben im Namen Ihres Sohnes Devin gegen diese beiden Männer Anzeige erstattet.«
    »Mein Sohn Devin ist tot.«
    Seine Stimme war so kalt und emotionslos, als hätte er gesagt, dass seine Lieblingskrawatte in der Reinigung zerrissen war.
    »Das tut mir leid.« Eve hörte, wie Sylvia in seinem Rücken leise schluchzte. Dukes selber sah sie weiter völlig reglos an. »Mr Dukes, möchten Sie sich vor der Haustür über diese Sache mit uns unterhalten?«
    »Ich will mich überhaupt nicht mit Ihnen darüber unterhalten. Devins Akten sind versiegelt, Lieutenant. Woher haben Sie also unseren Namen?«
    »Ihre Name tauchten im Verlauf meiner Ermittlungen auf.« Eve konnte mühelos genauso hart sein. Sie bedachte ihn mit einem nicht minder kalten Blick. »Akten können versiegelt werden, Mr Dukes, aber die Leute reden trotzdem.«
    »Dad?« Ein Junge kam halb die Treppe heruntergelaufen. Er war groß wie sein Vater, hatte genauso kurz geschorene Haare und trug zu einer blauen Hose mit einer strengen Bügelfalte ein genauso makelloses blaues Hemd. Es sah aus wie eine Uniform.
    »Joseph, geh wieder nach oben.«
    »Ist etwas passiert?«
    »Das hier geht dich nichts an.« Dukes drehte kurz den Kopf. »Geh sofort wieder nach oben.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich lasse es nicht zu, dass Sie uns hier zu Hause stören«, wandte sich der Vater sofort wieder an Eve.
    »Würden Sie lieber auf der

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