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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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brach in lautes Lachen aus.
    »Falls die Aufzählung der Nutztiere damit beendet ist, habt ihr für den Rest des Essens noch zehn Minuten Zeit.« Eve schluckte den Schinken herunter. »Und, Baxter, falls Sie auf dem Revier etwas von dem angeblichen Volltreffer erzählen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass dies das letzte Hühnerei gewesen ist, dass Sie in Ihrem Leben zu Gesicht bekommen haben.«
    Sie schielte stirnrunzelnd auf ihre Uhr. »Wo bleiben eigentlich Peabody und McNab?«
    Sie wollte vor die Gegensprechanlage treten, um die beiden aus dem Bett zu werfen, Roarke aber legte eine Hand auf ihre Schulter, sagte leise: »Eve« und drehte sie mit dem Gesicht zur Tür.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie legte ihrerseits die Hand auf Feeneys Schulter, drückte einmal kräftig zu und verfolgte, wie McNab, wenn auch unter Mühen und noch ziemlich langsam, so doch auf seinen eigenen Beinen hereingelaufen kam.
    Er benutzte einen schwarz schimmernden Stock mit einem eleganten Silberknauf, und der Schweiß rann ihm dicht über das Gesicht, doch er grinste bis über beide Ohren, und obwohl er sich noch unsicher bewegte, stand er auf seinen eigenen Beinen. Bewegte sich von selbst.
    Peabody kam direkt hinter ihm und kämpfte mit den Tränen.
    Eve spürte, dass Feeney ihre Hand ergriff. »War auch langsam Zeit, dass Sie endlich Ihren faulen Hintern schwingen«, stieß er krächzend aus, wagte aber nicht, etwas zu trinken, denn er zitterte wie Espenlaub. »Schließlich haben wir Sie lange genug in der Gegend rumkutschiert.«
    »Eigentlich hatte ich die Absicht, mich noch ein bisschen krank zu stellen.« McNab war völlig außer Atem, bis er den Tisch erreichte, streckte dort die rechte Hand aus, nahm sich eine Scheibe Schinken und schob sie sich genüsslich in den Mund. »Aber dann habe ich das Essen gerochen und konnte nicht mehr widerstehen.«
    »Zum Essen hätten Sie ein bisschen früher aufstehen müssen.« Eve wartete, bis er sie ansah. »Beeilen Sie sich. Wir fangen nämlich sofort mit der Arbeit an.«
    »Zu Befehl, Madam.« Er versuchte zu einem freien Stuhl zu gehen, geriet plötzlich ins Schwanken, und Eve hielt ihn rasch am Ellenbogen fest.
    »Dallas?«
    »Detective?«
    »Ich nehme an, das hier ist die einzige Gelegenheit, die ich jemals dazu bekomme.«
    Damit drückte er ihr einen heftigen Schmatzer mitten auf den Mund, für den Baxter ihm sogar applaudierte.
    Obwohl Eve ein Lachen unterdrücken musste, funkelte sie McNab kühl an. »Und Sie bilden sich allen Ernstes ein, dass ich Ihnen dafür nicht in den Hintern treten werde?«
    »Heute nicht.« Er sank erschöpft auf seinen Stuhl, holte keuchend Luft und wandte sich an Jamie: »He, Kleiner, schieb mir schnell das Rührei rüber, sonst leckt der verdammte Baxter gleich noch den Teller ab.«
    Nach dem Frühstück und der Teambesprechung schickte Eve alle außer ihrer Assistentin aus dem Raum.
    »Er sieht gut aus«, fing sie an. »Ein bisschen k. o., aber ansonsten echt gut.«
    »Er hat die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Er wollte gerade die ›Ich-bin-ein-armes-Schwein-und-deshalb-musst-du-mich-verlassen‹-Show abziehen, als plötzlich -«
    »Als plötzlich was?«
    »Er hatte den Moralischen und es sich in den Kopf gesetzt, mich zu verscheuchen, damit er sich nicht wie eine Last vorkommt und ich mich nicht wie eine Krankenschwester fühle oder so. Wir haben miteinander gestritten, und da fing es plötzlich an. Sein Arm fing an zu jucken, dann sein Bein und dann … Tut mir leid, ich komme völlig durcheinander, wenn ich darüber rede.«
    »Okay, dann reden wir halt nicht mehr davon. Aber eins muss ich noch sagen, nämlich, dass ich froh bin, dass er -« Sie brach ab, presste sich die Fingerspitzen in die Augen und atmete so tief wie möglich ein.
    »Es bringt Sie ebenfalls durcheinander.« Schniefend zog Peabody ein Taschentuch hervor. »Das ist unglaublich nett.«
    »Wir sind alle froh, dass er wieder auf dem Damm ist. Dabei sollten wir es vorläufig belassen.«
    Sie stieß einen lauten Seufzer aus und wandte sich dann vorsichtshalber einem anderen Thema zu. »Ich habe Informationen aus einer Quelle, die ich nicht benennen werde, und die sich auf Namen und versiegelte Akten beziehen, in die Einsicht zu nehmen mir bisher nicht gestattet ist.«
    Peabody nahm schweigend Platz. Das also hatten Roarke und ihre Vorgesetzte letzte Nacht getan. Sie hatte keine Ahnung, wie sie die gesperrten Akten hatten einsehen können - und wollte es gar nicht wissen.
    »Ja,

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