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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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durch den Raum. Eve machte eine halbe Drehung, feuerte ihre Pistole ab, und das Beruhigungsmittel traf Dru Geller in die linke Brust.
    »Jetzt! Los! Schießt noch einmal«, brüllte sie, als Geller auf sie zugehechtet kam.
    Die zweite Dosis traf sie mitten in den Bauch, und trotzdem sprang sie weiter wie eine wilde Katze mit gebleckten Zähnen, ausgefahrenen Krallen und wild rollenden, roten Augen auf Eve zu. Ihr Blut spritzte Eve ins Gesicht, und als ein dritter Schuss sie in die rechte Schulter traf, heulte sie gellend auf.
    Dann verdrehte sie zum letzten Mal die Augen, und ihre Glieder wurden schlaff.
    Es dauerte Sekunden, nur ein paar Sekunden, bis die besinnungslose Frau ordentlich gefesselt auf dem Rücken lag.
    »Schafft sie in den Krankenwagen, und dann ab mit ihr ins Hospital«, wies Eve die Männer an. »Beeilung.«
    »Wir haben eine verletzte Beamtin.«
    »Was?« Eve wischte sich das Blut aus dem Gesicht und wirbelte herum.
    Und sah, dass ihre Assistentin blutend auf dem Boden lag. Die Schere steckte tief in ihrer Schulter.
    »Nein. Gottverdammt. O nein.« Sofort war sie auf den Knien und strich, ohne zu überlegen, mit der Hand über Peabodys kreidiges Gesicht.
    »Ich hätte einen Linksschwenk machen sollen, aber ich bin nach rechts gesprungen«, stieß die Polizistin aus, drehte ihren Kopf zur Seite und starrte mit glasigen Augen auf das in ihrem Fleisch steckende Metall. »Aber es ist nicht weiter schlimm, oder? Es ist bestimmt nicht weiter schlimm.«
    »Nein, es ist ganz harmlos. Holt mir einen Arzt. Sofort!« Eve zog ihre Jacke aus und drückte, um die Blutung zu stillen, eine von Peabodys Arterien ab.
    »Ziehen Sie sie einfach raus, ja? Ziehen Sie sie bitte raus.« Peabody tastete nach Eves Hand. »Solange das Ding aus mir herausragt, ist mir total schlecht.«
    »Besser nicht. Die Sanitäter sind schon unterwegs. Sie kriegen Sie schon wieder hin.«
    »Wenn das Teil mich nur zwei Zentimeter weiter oben getroffen hätte, hätte die schusssichere Weste es abgewehrt. Wie stehen meine Chancen? Es tut wirklich weh. Himmel, tut das weh. Mir ist kalt. Das ist nur der Schock, nicht wahr? Richtig, Dallas? Ich sterbe doch nicht oder so was?«
    »Sie sterben hundertprozentig nicht.« Sie riss einem ihrer Männer die zerknüllte Bettdecke aus der Hand. »Ich habe nämlich keine Zeit, eine neue Assistentin auszubilden.«
    Eve drehte ihren Kopf, als ein Sanitäter durch die Tür gelaufen kam. »Tun Sie etwas«, verlangte sie barsch.
    Ohne auf sie zu achten, hielt er einen Scanner über die Stelle, an der die Schere in Peabodys Schulter eingedrungen war, und maß gleichzeitig ihren Puls. »Okay, Officer.
    Wie heißen Sie?«
    »Peabody. Ich heiße Peabody. Holen Sie jetzt endlich diese gottverdammte Schere aus mir raus?«
    »Sicher. Aber vorher gebe ich Ihnen noch eine Kleinigkeit.«
    »Geben Sie mir möglichst viel. Dallas ist diejenige, die gerne Schmerzen erträgt.«
    Er sah sie lächelnd an und setzte dann die Spritze.
    »Sie blutet«, herrschte Eve ihn an. »Wollen Sie sie hier verbluten lassen?«
    »Drücken Sie die Ader weiter ab«, bat er sie in ruhigem Ton. »Schade um die Jacke.
    Scheint ein wirklich guter Stoff zu sein. Ich ziehe den eingedrungenen Gegenstand jetzt raus. Bei drei, Peabody, okay?«
    »Eins, zwei, drei.«
    Der Sanitäter sah Eve an und bat sie stumm: Halten Sie sie fest.
    Eve spürte es in ihren Eingeweiden, wie die beiden Klingen Peabodys Fleisch durchschnitten. Spürte, wie der Körper ihrer Assistentin sich ruckartig gegen ihre Hände hob.
    Blut floss über ihre Finger, warmes menschlisches Blut.
    Dann wurde sie aus dem Weg geschoben, während der Sanitäter die Wunde sorgfältig verband.
    Zwanzig Minuten später lief sie in der Notaufnahme der Klinik auf und ab. Um ein Haar hätte sie dem Arzt, der sie gebeten hatte, in den Warteraum zu gehen, einen Kinnhaken verpasst. Sie hatte sich allein deshalb zurückgehalten, weil der Doktor besser weiter bei Bewusstsein und somit einsatzfähig sein sollte.
    McNab kam hinkend durch die Tür gehastet, dicht gefolgt von ihrem Mann. »Wo ist sie? Was machen sie mit ihr? Wie schlimm ist es?«
    »Sie flicken sie gerade zusammen. Es ist, wie ich Ihnen gesagt habe, McNab. Sie hat eine tiefe Schnittwunde in der Schulter, aber zum Glück haben die beiden Klingen weder eine der großen Arterien getroffen noch wird sie aller Voraussicht nach einen bleibenden Muskelschaden zurückbehalten. Sie säubern ihre Wunde, verabreichen ihr etwas frisches Blut und

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