Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
nicht wie Polizisten aus. Obwohl Ian McNab, der klapperdürre Modefreak, der momentan sowohl während der Dienst- als auch in seiner Freizeit Dinge mit ihrer Assistentin unternahm, an die Eve lieber nicht dachte, vielleicht noch etwas greller als seine Kollegen angezogen war, hob er sich nur unmerklich von ihnen ab.
    Zügig marschierte sie zu Feeneys grauem, langweiligem Büro.
    Wie üblich stand seine Tür auf, und sie hörte, dass er gerade einen Mitarbeiter runterputzte.
    »Bilden Sie sich ein, die Geräte stünden allein zu Ihrer Unterhaltung hier? Denken Sie, Sie könnten es sich hier gemütlich machen und auf Kosten der Steuerzahler ein paar Runden Space Crusader spielen, Halloway?«
    »Nein, Sir, Captain, ich -«
    »Diese Abteilung ist, verdammt noch mal, kein Spielzimmer.«
    »Captain, ich hatte gerade Mittagspause und da -«
    »Sie hatten Zeit für eine Mittagspause?« Feeneys Bassetgesicht drückte Schock, Verwunderung und eine gewisse Schadenfreude aus. »Das ist wirklich faszinierend, Halloway.
    Ich kann Ihnen versprechen, dass die hübschen Mittagspausen in der nächsten Zeit für Sie nur noch wehmütige Erinnerung sein werden. Auch wenn es Ihnen womöglich noch nicht aufgefallen ist, weil Sie mit der Rettung des virtuellen Universums beschäftigt waren: Wir haben hier alle Hände voll zu tun. Die Zahl der Verbrechen ist in letzter Zeit genauso sprunghaft angestiegen wie die Temperaturen. Deshalb müssen wir, die wir treue Diener von Recht und Ordnung sind, die Ärsche zusammenkneifen und die Stadt vor dem Verderben retten, bevor uns Zeit fürs Universum und irgendwelche gottverdammten Alien-Invasoren bleibt. In spätestens dreißig Minuten liegt ein Bericht über den Dubreck-Hacker auf meinem Schreibtisch.«
    Halloway schien sichtlich in seinem limonengrünen Overall zu schrumpfen. »Zu Befehl, Sir.«
    »Und wenn Sie damit fertig sind, überprüfen Sie zusammen mit Silby die Links aus dem Einbruch Stewart. Und wenn Sie damit fertig sind, werde ich Sie wissen lassen, wie es weitergeht. Und jetzt hauen Sie ab.«
    Halloway stolperte aus dem Büro, bedachte Eve mit einem verschämten Seitenblick und kehrte eilig an seinen Arbeitsplatz zurück.
    »Manchmal tut es einfach gut«, erklärte Feeney mit einem zufriedenen Seufzer, »wenn man gleich am Morgen irgendeinem armen Untergebenen das Fell über die Ohren ziehen kann. Was kann ich für dich tun?«
    »Wie weit ist er bei Crusader gekommen?«
    »Sechsundfünfzig Millionen Punkte auf Kommando-Level.« Feeney schnaubte verächtlich auf. »Um ein Haar hätte er meinen Rekord gebrochen, der seit drei Jahren, vier Monaten und zweiundzwanzig Tagen besteht. Kleiner Gernegroß.«
    Amüsiert nahm sie auf der Kante seines Schreibtischs Platz, schob sich eine Hand voll der kandierten Mandeln, die in einer Schale vor ihm lagen, in den Mund und wurde dann ernst. »Hast du schon von der Sache mit Trueheart Kenntnis?«
    »Nein. Vor lauter Arbeit habe ich kaum noch irgendwas gehört oder gesehen.« Er legte sein Gesicht in sorgenvolle Falten. »Was ist mit ihm?«
    Während sie beide an den Nüssen knabberten, erzählte sie ihm alles, und Feeney fuhr sich mit den Händen durch sein wirres, karottenrotes Haar. »Ist bestimmt ziemlich hart für ihn.«
    »So was stärkt angeblich den Charakter. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er mir gegenüber völlig ehrlich gewesen ist. Der Junge würde eher eine lebende Ratte runterwürgen als mich zu belügen. Aber trotzdem stimmt an dieser Sache irgendetwas nicht. Ich habe Cogburns Computer und sein Link zu euch geschickt. Ich hatte gehofft, ihr könntet euch die Dinger vielleicht heute noch ansehen. Hör zu, ich weiß, dass ihr in Arbeit fast erstickt«, fügte sie, bevor er etwas sagen konnte, schnell hinzu. »Aber ich brauche jede Munition, die ich kriegen kann. Und ich bin mir absolut sicher, dass an der Sache etwas faul ist. Diese ›Reinheits‹-Geschichte stinkt.«
    »McNab kann ich dir nicht geben. Er muss auch so bereits jonglieren, damit er alles unter einen Hut bekommt. Halloway.« Plötzlich hellte sich seine Miene auf. »Ich glaube, der hat noch nicht genug zu tun. Also setze ich am besten ihn auf diese Sache an. Ein paar Überstunden tun ihm garantiert gut.«
    »Und helfen dir, deinen Rekord zu schützen.«
    »Das versteht sich ja wohl von selbst.« Sofort aber wurde seine Miene wieder ernst.
    »Die Dienstaufsicht wird dem armen Jungen ganz schön zusetzen.«
    »Ich weiß. Aber ich werde gucken, ob ich nicht ein

Weitere Kostenlose Bücher