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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ich habe den Bericht gelesen, Dallas. Es ist eindeutig, dass er in unmittelbarer Gefahr gewesen ist.
    Aber es gibt ein paar Dinge, die noch unklar sind, und deshalb haben wir noch ein paar Fragen.«
    »Ich gehe diesen Fragen nach. Lassen Sie mich die Sache aufklären, okay?«
    »Wissen Sie, ich würde Ihnen allein aus dem Grund liebend gern einen Gefallen tun, weil Sie mir dann Ihrerseits einen schuldig wären. Aber wir müssen ihn vernehmen, wir brauchen eine Aussage von ihm. Er kann seinen Anwalt mitbringen, und wenn er will, auch Sie. Meine Güte, Dallas, wir haben nicht die Absicht, den Jungen auflaufen zu lassen. Aber wenn einer von unseren Beamten jemanden mit seiner Dienstwaffe erschießt, müssen wir der Sache eben nachgehen.«
    »Er ist sauber, Webster. Er ist, verdammt noch mal, blitzsauber.«
    »Dann hat er nichts zu befürchten. Ich werde mich persönlich um die Sache kümmern, falls Ihnen das wichtig ist.«
    »Ich schätze, schon.«
    »Werden Sie Roarke erzählen, dass Sie mich darum gebeten haben? Oder wird er sich wieder künstlich aufregen, sodass ich ihm noch einmal in den Hintern treten muss?«
    »Oh, dann habe ich es offenbar völlig falsch interpretiert, dass man Sie damals bewusstlos aus dem Raum getragen hat.«
    »Ich hätte ihn garantiert noch gekriegt.«
    Webster betastete kurz seinen Kiefer. Er konnte sich leider allzu gut daran erinnern, was für ein ungutes Gefühl der Zusammenstoß mit Roarkes geballter Faust gewesen war.
    Als hätte ihm jemand mit einem Ziegelstein eine reingedonnert.
    »Wie auch immer. Übrigens bin ich nicht verpflichtet, Roarke alles zu erzählen.«
    »Bilden Sie sich das ruhig weiter ein.« Er nahm ihr den Becher wieder ab und trank den letzten darin befindlichen Schluck köstlichen Kaffees. »Sie sind derart verheiratet, dass man geradezu die Turteltauben über Ihnen flattern sehen kann.«
    Vor lauter Ärger wäre sie am liebsten im Erdboden versunken. »Roarke ist nicht der Einzige, der Sie bewusstlos schlagen kann.«
    »Ich betrachte Sie wirklich gerne.« Als sie die Augen zusammenkniff, verzog er seinen Mund zu einem Grinsen. »Mehr nicht«, versicherte er ihr. »Ich rühre Sie garantiert nicht noch einmal an. Diesbezüglich habe ich meine Lektion gelernt. Sie können also darauf vertrauen, dass unsere Beziehung sowohl privat als auch beruflich völlig sauber bleibt. Reicht Ihnen das?«
    »Wenn nicht, hätte ich Sie gewiss nicht angerufen.«
    »Ja, genau. Ich melde mich, sobald es etwas Neues gibt.« Er öffnete die Tür und blickte noch einmal über seine Schulter. Er betrachtete sie wirklich zu gerne - schlank, zäh und sexy bot sie ihm nach wie vor jede Menge Stoff zu träumen. Er verkniff sich wohlweislich eine derartige Bemerkung und murmelte nur: »Danke für den Kaffee.«
    Kopfschüttelnd blieb sie allein in ihrem Büro zurück und konnte deutlich hören, wie draußen die Gespräche der anderen verstummten, als Webster an den Schreibtischen vorüberging. Er hatte einen echt harten Weg gewählt. Ein Polizist, der andere Polizisten überwachte, weckte allerorten Argwohn, Verachtung, Furcht.
    Er bewegte sich auf einem schmalen Grat. Doch trotz aller Differenzen hatte sie ihn gern genug, um ihm zu wünschen, dass er während des gefährlichen Balanceakts allzeit Gleichgewicht behielt.
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und überlegte, wie weit man wohl mit Truehearts Untersuchung war. Sicher würde es noch lange genug dauern, dass sie kurz zu Morris fahren konnte, um ihm Dampf zu machen, damit sie die Ergebnisse der Untersuchung Cogburns heute noch bekam.
    Sämtliche Kühlkammern und Tische des Leichenschauhauses waren besetzt. In den elf Jahren, seit sie zur Polizei gekommen war, hatte Eve kaum je so viele Tote zur selben Zeit am selben Ort gesehen.
    Drei Leichen in Plastiksäcken und mit Namensschildern an den Zehen hatte man vor einem Autopsieraum auf Rollwagen an eine Wand gerückt.
    Immer schön der Reihe nach, überlegte sie. Selbst wenn es zu spät ist, um euch zu beschützen, kümmert man sich doch um euch.
    Gemeinsam mit Peabody lief sie den weißen Korridor hinunter.
    »Mann«, schnaufte Peabody, »hier drinnen ist es immer ein bisschen gespenstisch, aber so etwas wie heute habe ich noch nie erlebt. Haben Sie nicht ebenfalls manchmal das Gefühl, dass sich eine dieser Tüten aufrichtet und versucht einen zu packen?«
    »Nein. Warten Sie hier draußen. Und falls eine der Gestalten versucht davonzulaufen, geben Sie mir Bescheid.«
    »Das finde ich nicht

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