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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Madam.«
    »Kommen Sie, Trueheart.« Der Uniformierte klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken.
    »Officer? Kennt vielleicht einer der Kollegen diese beiden toten Männer?«
    Der Beamte drehte sich noch einmal zu ihr um. »Proctor patrouilliert in dieser Gegend.
    Könnte sein, dass er was weiß.«
    »Schicken Sie ihn zu mir«, meinte sie, versiegelte die Tür von Apartment 42E und lief hinüber in die Wohnung 43F.
    »Er ist völlig fertig«, stellte ihre Assistentin leise fest.
    »Er wird es verkraften müssen.« Eve sah sich in dem Zimmer um.
    Es war nicht nur absolut verwüstet, sondern stank nach Schmutzwäsche und altem Essen und war hoffnungslos verdreckt. Die vollgestopfte Kochnische bestand aus einem sechzig Zentimeter breiten Tresen, einem Mini-Kühlschrank und einem Mini-AutoChef.
    Auf dem Tisch stand eine große Blechdose, und als Eve die Aufschrift las, zog sie überrascht die Brauen hoch.
    »Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass der gute Louis K. leckere Plätzchen gebacken hat.« Sie öffnete einen der beiden Schränke und sah sich die ordentlich nebeneinander aufgereihten, noch geschlossenen anderen Dosen an. »Sieht aus, als hätte er mit Drogen seinen Lebensunterhalt verdient. Seltsam, hier in diesem Schrank ist es so ordentlich wie bei Tante Martha, und der Rest der Wohnung ist schlimmer als ein Schweinestall.«
    Sie sah sich noch einmal um. »Allerdings liegt nirgends Staub. Das finde ich erstaunlich.
    Man sollte doch nicht meinen, dass ein Typ, der in einem Bett schläft, das wie eine Kloake stinkt, sich die Mühe macht und Staub wischt oder saugt.«
    Sie öffnete den Kleiderschrank. »Auch hier drin, totale Ordnung. Zwar deuten die Klamotten auf einen gewissen Mangel an modischem Geschmack, aber sie sind alle sauber. Und gucken Sie sich mal das Fenster an, Peabody.«
    »Das Glas ist sauber, und zwar von innen und von außen. Jemand hat es also erst vor kurzem geputzt. Warum putzt man seine Fenster, während man zugleich - was zum Teufel ist denn das? - nicht identifizierbare, schlecht gewordene Lebensmittel auf dem gesamten Fußboden verteilt?«
    »Vielleicht hatte ja die Putzfrau diese Woche frei?«
    »Irgendjemand hatte hier eindeutig frei. Auch die Wäsche scheint schon länger nicht mehr gewaschen worden zu sein.« Sie wies auf den Stapel schmutzstarrender Unterhosen und blickte, als sie jemanden kommen hörte, zur Tür.
    »Sind Sie Proctor?«, fragte sie den uniformierten Beamten, der aus dem Flur hereingekommen war.
    »Ja, Madam.«
    »Sie kennen diese beiden toten Männer?«
    »Ich kenne Louis K.« Proctor schüttelte den Kopf. »Scheiße - sorry, Lieutenant, aber Scheiße, was ist das für ein Durcheinander! Der arme Trueheart kotzt sich unten die Seele aus dem Leib.«
    »Erzählen Sie mir von Louis K. und überlassen Sie die Sorge um Officer Trueheart und seine Eingeweide besser mir.«
    Proctor straffte seine Schultern. »Kleiner Drogendealer, hatte es vor allem auf Schulkinder abgesehen. Hat ihnen Proben von Zoner und Jazz geschenkt, um sie daran zu gewöhnen. Wenn Sie mich fragen, war er eine widerliche kleine Ratte. Wurde ein paarmal hochgenommen, hat aber den Kopf ständig aus der Schlinge ziehen können, weil aus den Kindern nie viel rauszukriegen war.«
    »Hatte er eine Neigung zu Gewalt?«
    »Ganz im Gegenteil. Hat sich immer schön bedeckt gehalten, nie eine dicke Lippe riskiert. Wenn man ihm gesagt hat, dass er irgendwo verschwinden soll, hat er das brav getan. Manchmal hat er einen angesehen, als ob er einem gerne mal die Meinung sagen würde, hat sich dann aber nie getraut.«
    »Aber er hatte Mumm genug, um Ralph Wooster den Schädel zu zertrümmern, eine Frau zu Brei zu schlagen und zusätzlich auf einen uniformierten Beamten loszugehen.«
    »Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist, dass er vielleicht zu viel von seinen eigenen Produkten eingeworfen hat. Aber selbst dann will es mir nicht in den Kopf. Sicher hat er hin und wieder einen Joint geraucht, aber mehr hätte er sich nie getraut. Das hier sieht eher nach Zeus oder etwas in der Richtung aus.« Proctor wies mit einem Daumen Richtung Flur. »Er scheint ja völlig abgedreht zu sein. Aber, soweit ich mitbekommen habe, hatte er nie mit irgendwelchem wirklich heißen Zeug zu tun.«
    »Okay, Proctor. Danke.«
    »Wenn ein Typ Drogen an Schulkinder verkauft, ist die Welt ohne ihn eindeutig besser dran.«
    »Darüber zu entscheiden steht keinem von uns zu.« Eve wandte ihm den Rücken zu, trat vor Cogburns

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